Schutzkonzept für das Auerhuhn steht: Worauf sich Besucher im Brandnertal einstellen müssen

Die Loischkopfbahn im Brandnertal darf nur gebaut werden, wenn es Ausgleichsmaßnahmen für das dort lebende Auerhuhn gibt. Sie beinhalten unter anderem zeitliche Einschränkungen für den Bikepark.
Brand, Bürserberg Das Auerhuhn hat die Seilbahnpläne der Bergbahnen Brandnertal ganz schön durcheinandergeworfen. Bereits letztes Jahr im Sommer hätte mit dem Bau der Loischkopfbahn begonnen werden sollen. Doch die naturschutzrechtliche und forstrechtliche Bewilligung durch die Bezirkshauptmannschaft Bludenz ließen auf sich warten. Nachdem nun Ausgleichsmaßnahmen für das Auerhuhn getroffen wurden, kann mit dem Bau der Seilbahn nächstes Jahr begonnen werden.
Das am Loischkopf heimische Auerhuhn birgt die größte lokale Teilpopulation, welche für die in Vorarlberg angesiedelten Populationen existenzsichernd ist. Die Region ist somit ein wichtiges Schutzgebiet für diese geschützte Vogelart.
Das Schutzkonzept
Die Verantwortlichen im Brandnertal, allen voran der Bikepark Brandnertal, die Bergbahnen Brandnertal und Brandnertal Tourismus haben nun gemeinsam mit einer Wildbiologin für Auerwild ein umfassendes Schutzkonzept ausgearbeitet. Dieses bildet die Grundlage für den Schutz der Tiere und die damit einher gehende künftige touristische Nutzung des Loischkopfs.
Um den Tieren die notwendige Ruhe zu gewähren, sollen unter anderem folgende Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden:
• Zeitliche Einschränkungen: Besonders wichtig ist die Beruhigung des Loischkopfs während der Brutzeit. Deshalb sind beispielsweise die Bikestrecken „Tscharlie Tchäplin“ und „Tschonny Noxwil“, der Fahregg-Weg und die Blaika-Straße für Biker und Fußgänger von April bis Mitte/Ende Juni eines jeden Jahres gesperrt.
• Einrichtung einer Wildruhezone: Ausgewiesene Wildruhezonen bieten wichtige Rückzugsmöglichkeiten für das Auerhuhn. In dieser ganzjährigen Wildruhezone gilt ein Wegegebot. Die ausgeschilderte Straßen, Wanderwege und gekennzeichneten Skiabfahrten sowie Loipen dürfen genutzt, jedoch nicht verlassen werden.
• Skitouren-Lenkungskonzept: Gezielte Lenkung von Skitourengehern durch ausgewiesene Aufstiegsrouten und Abfahrten über bestehende Skirouten und Pisten soll die Störungen verringern und die Qualität der Ruhezone verbessern.
• Befahren der Bikepark-Trails während der Betriebszeiten: Da Wildtiere besonders in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv sind, dürfen Bikepark-Trails nur während der Betriebszeiten befahren werden.
„Wir setzen diese Maßnahmen gerne und gemeinsam um, weil der Schutz unserer Brandnertaler Natur und des Auerhuhns von großer Bedeutung für einen nachhaltigen Tourismus ist“, lautet die Devise von Philipp Kettner (Bikepark Brandnertal), Michael Domig (Bergbahnen Brandnertal) und Thessa Welte (Brandnertal Tourismus).