So prominent ist die Anwaltschaft des in Feldkirch angeklagten Drogen-Rockers
Vorarlberger MC-Chef und mutmaßlicher Drogenring-Hauptakteur wird von zwei Staranwälten vertreten, die bereits viel von sich reden mach(t)en.
Feldkirch Am Donnerstag begann am Landesgericht Feldkirch der Prozess gegen einen 39-jährigen Vorarlberger und hochrangiges Mitglied eines bekannten Motorradclubs, dem als einer der Drahtzieher in einem internationalen Drogenring vorgeworfen wird, zwischen 2020 und 2021 insgesamt 50 Kilogramm Kokain und 181 Kilogramm Cannabis ins Land gebracht zu haben (die VN berichteten).
Der Angeklagte ist nicht geständig. Er äußerte sich vor Gericht mit keinem Wort zu den Vorwürfen. Das überlässt er seiner Verteidigung. Aus gutem Grund, denn die hat es in sich. Schließlich wird der 39-Jährige neben der Bregenzer Rechtsanwältin Olivia Lerch noch von zwei weiteren Advokaten aus Wien vertreten. Es handelt sich dabei um Rechtsanwälte mit klingenden Namen: Roland Kier und Andreas Schweizer.
ÖVP-Inseratenaffäre
Zur Person Roland Kier: Der gebürtige 50-jährige Steirer mit Kanzleisitz in Wien erregte unter anderem als Strafverteidiger des früheren Kurz-Vertrauten und Generalsekretärs Thomas Schmid Aufmerksamkeit. Kier oblag die Aufgabe, Schmid in der ÖVP-Inseratenaffäre den Kronzeugenstatus zu besorgen.
Im Rampenlicht stand der Anwalt jedoch schon in früheren Verfahren. Seine Expertise nutzte Kier bereits aufsehenerregenden Verfahren um den früheren SK-Sturm-Präsidenten Hannes Kartnig, der heute ein freier Mann ist. Kartnig war im Jahr 2012 unter anderem wegen schweren Betrugs zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein weiterer Promi auf Kiers Mandantenliste war der inzwischen verstorbene Tennismanager Ronnie Leitgeb, dem Untreue vorgeworfen wurde.
Geplanter Anschlag auf Stephansdom
Auch Kiers Kollege im aktuellen Drogenprozess, Andreas Schweizer, ist kein unbeschriebenes Blatt. Der Wiener Anwalt machte als Verteidiger eines 29-jährigen Tadschiken von sich reden. Der Angeklagte aus Dagestan steht im Verdacht, gemeinsam mit zwei Männern und seiner Frau im Namen des Islamischen Staates einen Anschlag auf den Stephansdom und den Kölner Dom geplant zu haben. Die Verdächtigen wurden mittlerweile abgeschoben. Der Tadschike beging Suizid, obwohl seine lebenslange Abschiebung von Schweitzer erfolgreich abgewehrt worden war.
Hamas-Terrorverdächtige
Darüber hinaus vertrat der Wiener Anwalt auch zwei Brüder, denen von der Staatsanwaltschaft mehrere Terrorismus-Delikte als führende Vertreter der Terrororganisation Hamas in Österreich vorgeworfen wurden. Doch die Beweise blieben aus. Das Oberlandesgericht Graz stellte das Verfahren rechtskräftig ein.