Startschuss für den Kindercampus Ludesch: Ein (teurer) Meilenstein für die Gemeinde

Mit dem Spatenstich beginnt in Ludesch der Bau des dringend benötigten Kindercampus. Inwiefern er die Bildungs- und Betreuungssituation für die Ludescher Kinder verbessern wird, erläuterte Bürgermeisterin Alexandra Schalegg.
Ludesch „Ein großer Meilenstein“ wurde am Donnerstag mit dem Spatenstich für den Kindercampus Ludesch gefeiert. Bürgermeisterin Alexandra Schalegg begrüßte zahlreiche Gemeindevertreter, Pädagoginnen und Arbeiter der ausführenden Firmen. 14 Jahre, nachdem das Thema erstmals zur Diskussion stand, konnte nun der Spatenstich erfolgen.


Den Architektenwettbewerb für den Kindercampus gewann Architekt Gerhard Gruber. Das alte Volksschulgebäude wurde schon abgerissen. Der Unterricht findet während der Bauarbeiten in Containern statt. „Wir haben eine große Containerschule mit ganz vielen Möglichkeiten. Die Containerschule ist sogar besser als die alte Schule“, sagte Direktorin Elisabeth Öttl. Für den Bau konnten zahlreiche lokale Firmen gewonnen werden: Unter anderem macht Jäger Bau den Aushub und Tomaselli Gabriel Bau übernimmt den Hochbau.


“Wir platzen aus allen Nähten”
Wie dringend der Kindercampus benötigt wird, schilderte Alexandra Schalegg: „Wir platzen aus allen Nähten. Der Kindergarten stößt an seine Grenzen.“ Bereits jetzt müssen zwei von insgesamt fünf Kindergartengruppen im Gebäude der IAP ausgelagert werden. Im neuen Kindercampus haben dann sieben Kindergartengruppen Platz. Die Schülerbetreuung, die jetzt noch in der Blumenegghalle stattfindet, wird künftig im Kindercampus angeboten. Auch das Mittagessen, für das die Kindergartenkinder und Volksschüler zurzeit ins IAP gehen müssen, kann künftig im Kindercampus ausgeteilt werden.



Im Kindercampus hat der Kindergarten nicht nur sieben Gruppenräume, sondern erhält auch zwei Bewegungsräume und natürlich einen Spielplatz. Kindergartenleiterin Nicola Pellini freut sich über die Investition: „Die Kinder müssen sich entfalten können.“ Und dafür braucht es mehr Räume. Eine Erleichterung wird auch der zusätzliche Raum für die Mittags- und Tagesbetreuung mit eigenem Essbereich im neuen Kindercampus sein: „Die Mittagsbetreuung ist momentan nicht so einfach und erfordert eine große Organisation“, weiß Pellini.

Die Volksschule bekommt zehn Klassenräume sowie eine Reserveklasse. Neben Verwaltungsräumen, einem Pausenhof, Räumen für die Tagesbetreuung mit einem Essbereich, wird es auch Nebenräume und Fachräume für Religion, Werken, Musik etc. geben. Der neue Kindercampus zeichnet sich vor allem durch kürzere Wege für die Pädagoginnen aus.

Elisabeth Öttl ist seit eineinhalb Jahren Schulleiterin der Volksschule Ludesch. „Ludesch ist ein Zuzugsgebiet. Es gibt immer mehr Kinder, die untergebracht werden müssen.“ Eine Besonderheit bei der Volksschule Ludesch sind die jahrgangsdurchmischten Klassen. Inklusion wird dabei großgeschrieben. Geturnt werden kann bis jetzt nur in der Blumenegghalle, wobei sich die Volksschule die Halle mit der Montessorischule teilen muss. Auch das wird sich in Zukunft ändern, indem die Volksschule einen eigenen Turnsaal bekommt.


Drei Jahre Bauzeit
Es sei eine „riesige Entscheidung“ für Ludesch, in dieses Projekt zu investieren, sagte Landeshauptmann Markus Wallner. „Landauf, landab“ werde in Bildung und Kinderbetreuung investiert, doch das gehe nur miteinander. 30 Millionen Euro brutto kostet der Kindercampus der Gemeinde, wobei das Land und der Bund insgesamt 11,2 Millionen Euro mitbezahlen. Der Gemeinde bleiben somit noch 18,8 Millionen Euro, die fremdfinanziert werden müssen. Im September 2027 kann der neue Kindercampus dann feierlich eröffnet werden. „Drei Jahre klingt zwar lang, aber wir sind voll im Zeitplan“, sagte Alexandra Schalegg mit einem Augenzwinkern.




