“Vom Ausbau der Kinderbildungsangebote profitieren alle”

VN / 05.09.2024 • 12:57 Uhr
PK ÖGB Vorarlberg "Politik muss Ausbau der Kinderbetreuung zur zentralen Aufgabe erklären!"
Manuela Auer, Landesgeschäftsführerin des ÖGB, mit Vizepräsidentin Korinna Schumann und dem Landesvorsitzenden, Reinhard Stemmer. Alle Bilder: ÖGB

Laut ÖGB muss die Politik den Ausbau der Kinderbetreuung zur zentralen Aufgabe erklären.

Feldkirch Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) drängt auf dringende Investitionen in die Kinderbetreuung, um den Arbeitskräftemangel zu bekämpfen. “Wer gute Arbeitskräfte will, braucht beste Bildung für unsere Kinder”, sagt ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer. Gemeinsam mit ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann fordert er, den Ausbau der Kinderbildungsangebote zur zentralen politischen Aufgabe zu machen.

PK ÖGB Vorarlberg "Politik muss Ausbau der Kinderbetreuung zur zentralen Aufgabe erklären!"
ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer apelliert an die Politik.

In Vorarlberg liegt die Teilzeitquote bei Frauen mit 52,6 Prozent über dem österreichweiten Durchschnitt, was oft auf unzureichende Betreuungsplätze zurückzuführen ist. Schumann warnt: “Das unzureichende Betreuungsangebot zwingt viele Frauen, ihre Berufstätigkeit einzuschränken, was die Einkommensungleichheit verschärft.” Stemmer ergänzt: “Ein besseres Kinderbildungsangebot würde nicht nur Familien entlasten, sondern auch die Wirtschaft stärken. Wir profitieren also alle davon.”

PK ÖGB Vorarlberg "Politik muss Ausbau der Kinderbetreuung zur zentralen Aufgabe erklären!"
ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann sieht dringenden Handlungsbedarf.

Eine Studie zeigt, dass 41,4 Prozent der Frauen in Vorarlberg ihre Arbeitszeit aufstocken würden, wenn es bessere Betreuungsmöglichkeiten gäbe. “Diese Zahlen machen den hohen Handlungsbedarf deutlich”, betont Schumann.

PK ÖGB Vorarlberg "Politik muss Ausbau der Kinderbetreuung zur zentralen Aufgabe erklären!"
Manuela Auer, Landesgeschäftsführerin des ÖGB, bei der Pressekonferenz.

Der ÖGB fordert eine Milliarde Euro pro Jahr aus dem Bundesbudget und einen Rechtsanspruch auf einen beitragsfreien Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag, um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts zu sichern. “Nur so können wir sicherstellen, dass kommende Generationen in einem Umfeld aufwachsen, das ihnen alle Chancen eröffnet”, erwähnt Stemmer abschließend.

ÖGB-Forderungen für einen qualitativen Ausbau der Kinderbildungsangebote

– Eine Milliarde Euro mehr pro Jahr für bessere Rahmenbedingungen und nachhaltigen Ausbau sowie aktuellen Betrieb des Kinderbildungsangebots aus dem Bundesbudget.

– Rechtsanspruch auf einen beitragsfreien Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes. Dazu braucht es ausreichend Personal.

– Umsetzung einer Weiterqualifizierungsoffensive: ÖGB und AK schlagen ein konkretes Modell zur österreichweit einheitlichen Weiterqualifizierung vor, mit besonderem Augenmerk auf die Sprachqualifizierung.