Vorarlberger im Katastrophengebiet: „Es stinkt hier ganz gewaltig!“

VN / 17.09.2024 • 12:40 Uhr
Vorarlberger im Katastrophengebiet: „Es stinkt hier ganz gewaltig!“
Die Vorarlberger Feuerwehrleute erreichten Tulln, wo es eine erste Lagebesprechung gab.

Das Wasser steht bis an die Decke, es wird pausenlos gepumpt und gepumpt: Was Einsatzleiter Martin Kisser am ersten Tag über die Unterstützungsarbeit durch die Vorarlberger Feuerwehren in Niederösterreich zu berichten hat.

Tulln Am Montagmittag machten sich 70 Vorarlberger Feuerwehrleute von Feldkirch aus mit einem Konvoi auf den Weg zum Hilfseinsatz nach Niederösterreich. Ihr Ziel: die Gegend um Tulln, wo aufgrund des katastrophalen Hochwassers der Ausnahmezustand herrscht – und die lokalen Kräfte der Feuerwehren dringend Hilfe benötigen.

Einsatz in Niederösterreich
Einteilung zu den Einsatzstellen: Die Vorarlberger Bezirksfeuerwehrinspektorn Karlheinz Beiter (r.) und Martin Kisser frühmorgens in Tulln.

Einsatzleiter der Vorarlberger sind Martin Kisser, Bezirksfeuerwehrinspektor von Dornbirn und Karlheinz Beiter, Bezirksfeuerwehrinspektor von Bludenz.

Nachtruhe auf Feldbetten

Einsatz in Niederösterreich
Am Montag um 23.18 Uhr erreichte der Vorarlberger Konvoi den niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband in Tulln. Landesfeuerwehrverband Vorarlberg (4), sohm (1)

Nach elf Stunden Fahrt erreichte der Vorarlberger Konvoi das Sicherheitszentrum in Tulln: „Außer pausenlosem Regen war die Reise problemlos. Nach einem gemeinsamen Abendessen haben wir um 1.30 Uhr in einer Fahrzeughalle des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes Quartier bezogen und schliefen auf Feldbetten“, schildert Kisser den VN.

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Einsatz in Niederösterreich
Bei der ersten Lagebesprechung im Bezirkskommando Tulln.

Doch die Nachtruhe währte nur kurz. Bereits um 5.30 Uhr morgens hieß es „Tagwache“. Nach dem Frühstück Einsatzbesprechung im Bezirkskommando Tulln. Anschließend Aufbruch zu den Gemeinden Dietersdorf und Sieghartskirchen – den beiden Einsatzstellen, die den Vorarlbergern zugeteilt wurden.

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„Hier geht es vor allem darum, Keller und Tiefgaragen auszupumpen. Wir Vorarlberger haben das richtige Gerät dafür. Etwa Großpumpen, über welche die lokalen Feuerwehrkräfte nicht verfügen“, so Kisser am Dienstagvormittag zu den VN.

Einsatz in Niederösterreich
Land unter: Ein Überblick über das Einsatzgebiet der Vorarlberger.

“Sehr froh, dass wir hier sind”

Das Wasser in den überschwemmten Kellern würde teilweise bis zur Oberkante reichen. „Aber wir sind – wie schon gesagt – mit sehr, sehr großen Pumpen unterwegs. Es ist zu bewältigen.“

Draußen würde der reißende Tullner Bach über die Ufer schwappen. Zahllose Einfamilienhäuser seien überschwemmt worden. Man stünde bisweilen bis zu einem Meter tief im Wasser. „Die hiesigen Feuerwehren stehen am Limit. Sie sind sehr froh, dass wir hier sind. Und auch die Bevölkerung, die übrigens einen sehr gefassten Eindruck macht“, sagt der Vorarlberger Einsatzleiter.

Einsatz in Niederösterreich
Einsatzleiter Martin Kisser kurz vor der Abfahrt am Montag beim Landesfeuerwehrverband in Feldkirch.

Zerrissene Heizungstanks

Doch es sind nicht nur die überfluteten Räume, die die Vorarlberger Florianis vor eine Herausforderung stellen. „Da hat es Heizungstanks zerrissen, Öl floss aus. Es stinkt hier ganz gewaltig“, so Kisser über den ersten Vormittag des Einsatzes.

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