Kostenpflichtiges WC im McDonald’s in Bürs: “Es ist eine bodenlose Frechheit”

Für den neu eröffneten McDonald’s in Bürs hagelt es negative Bewertungen, die Kunden sind wütend. Schuld ist die Einführung eines kostenpflichtigen WCs. So verteidigt sich McDonald’s.
Bürs Die Aufregung im neuen McDonald’s in Bürs ist groß, denn seit dem Neubau kostet der Toilettengang 50 Cent. Das gefällt den wenigsten Kunden. Daher fallen auch die Google-Rezensionen vermehrt negativ aus. Viele Nutzer vergeben dem neuen McDonald’s nur einen Stern.
Anja Fitsch zum Beispiel schreibt: „Wir waren heute das erste Mal seit der Neueröffnung hier. Es ist eine bodenlose Frechheit, dass man für das WC bezahlen muss. Ich war das erste und letzte Mal dort. Ich bin einfach enttäuscht. Wer sich ‚Restaurant‘ nennt, soll auch die übliche Infrastruktur stellen. Meine Kinder mussten je 50 Cent bezahlen, um Hände waschen zu können! Dabei ist es mir herzlich egal, ob man den Gutschein wieder einlösen kann. Einfach nur dreist und unter aller Sau! Da lasse ich mein Geld lieber im Widos liegen, schmeckt besser und die WC-Nutzung ist kostenlos.“ So wie Anja Fitsch beschweren sich viele über das kostenpflichtige WC. Die Kunden sind wütend.

Die Einführung kostenpflichtiger Toiletten hat auch Marcel Pfeifer sehr enttäuscht: „Als Kunde finde ich es unangemessen, für das Händewaschen in einem Gastronomiebetrieb bezahlen zu müssen. Obwohl eine Rückerstattung möglich ist, empfinde ich dieses System als umständlich und kundenunfreundlich. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, dieses Restaurant in Zukunft nicht mehr zu besuchen. Es ist schade, dass eine so einfache Annehmlichkeit wie der Zugang zu Sanitäranlagen nun mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.“

Ákos Gotsch findet es ebenfalls eine Frechheit: „Wir haben 30 Euro für das Essen bezahlt, und während wir auf das Essen warten, möchten wir die Toilette aufsuchen, um die Hände zu waschen. Allerdings muss man dafür 50 Cent bezahlen, die man erst bei der nächsten Bestellung zurückbekommt – wenn man wieder hierherkommt. Das ist wirklich unverschämt!“ Er fragt sich, warum es keinen QR-Code auf der Rechnung als Zugangskontrolle gibt.

“Missbrauch der Toiletten”
Fatma Güclü, Senior-Restaurantleiterin in Bürs, begründet die Inbetriebnahme eines kostenpflichtigen WCs so: „Leider ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Missbrauch der Toiletten gekommen, sodass diese in einem inakzeptablen Zustand hinterlassen wurden. Daher haben wir an bestimmten Standorten ein Toilettensystem eingeführt, bei dem man nach der Zahlung von 50 Cent einen McDonald’s-Gutschein in gleicher Höhe erhält, den man direkt im Restaurant einlösen kann.“ Dieser Gutschein ist zwölf Monate nach Ausstellung gültig und in allen sechs Standorten in Vorarlberg einlösbar. „So können wir unseren Gästen stets saubere Sanitäranlagen bieten. Wir haben auch an die Gäste gedacht, die nicht immer Bargeld bei sich haben, deshalb ist auch eine Bankomatkartenzahlung möglich.“ Ein Code auf der Rechnung, mit dem man die Toilette kostenlos nutzen könnte, funktioniert bei dieser Anlage jedoch nicht.

Fatma Güclü fügt hinzu: „Wir haben Chips im Restaurant für unsere Gäste“, die weder Bargeld noch Karte dabeihaben. Die Chips seien für diejenigen, „die es eilig haben und ihr Geld bereits bei uns ausgegeben haben. Natürlich auch für die Gäste, die nicht verstehen, warum das System überhaupt existiert. Leider können wir nicht jedem einen kostenlosen Chip zur Verfügung stellen, da auch bei diesem ein Gutschein im Wert von 50 Cent ausgegeben wird.“ Sie empfiehlt zudem, vor dem Essen auf das WC zu gehen, sodass der Gutschein direkt eingelöst werden kann. Als Beispiel nennt sie, dass man diesen Coupon für einen Cappuccino verwenden könnte, der dann nur noch 50 Cent kosten würde. Allerdings: Ein Cappuccino kostet mehr als einen Euro. Somit geht ihre Rechnung nicht auf.

„Wir hatten auch Touristen, die mit uns gesprochen haben. Natürlich wissen sie nicht, ob sie innerhalb eines Jahres wieder durchreisen würden. Daher bekommen Durchreisende den Gutschein an der Kasse ausgezahlt. Es gibt derzeit bei uns keine Probleme. Wir sind in dieser Hinsicht wirklich sehr flexibel. Man muss nur vor Ort mit uns sprechen“, erklärt Fatma Güclü.
