Ausländerfeindlicher Vandalismus im Montafon

Schmierereien auf Ortstafeln und einer Straße beschäftigen die Polizei.
Schruns Wer am Donnerstagvormittag von Schruns in Richtung Bartholomäberg unterwegs war, dem stachen gleich mehrere Parolen auf Ortstafeln ins aufmerksame Auge. So wurde ein Gemeindeschild gleich am Ortseingang von Schruns mit „Achtung Ausländer“ beschmiert und auf die Durchzugsstraße wurde die Parole „Sei schlau, wähl blau“ gesprüht.
Am Ortsende von Schruns ist eine Tafel mit „FPÖ Gebiet“ besudelt und in Bartholomäberg setzt sich der Vandalismus mit dem Schriftzug „Achtung Ausländer“ auf der Ortstafel fort.

Unbekannte(r) Täter
Wer hinter dieser Schmieraktion steht, ist der Polizeiinspektion Schruns bisher nicht bekannt. „Wir sind in der Sache unterwegs“ sagte ein Beamter auf Nachfrage der VN.

Politische Reaktionen
Nadine Kasper, stellvertretende Landessprecherin der Grünen Vorarlbergs, stellte Fotos der betreffenden Schilder auf ihren Social-Media-Kanal und kommentierte sie mit den Worten: „Und weiter geht’s. Vor dem Haus einer Freundin. Man hat uns auch schon gesagt, dass, wenn unsere Kinder heiraten, sich dann leider das Blut vermischen würde. Ist Vorarlberg so? Wir können‘s besser. Wir sind nicht so. Oder doch?“ Gegenüber den VN meinte Kasper, dass die Parolen wohl in der Nacht auf Donnerstag aufgesprüht worden sein mussten.

„Das Beschmieren von Ortstafeln mit politischen Parolen ist eine Sachbeschädigung und sollte daher in Vorarlberg nicht Teil des Wahlkampfs sein“, hält VP-Klubobmann Roland Frühstück fest. Er erwartet sich von allen wahlwerbenden Parteien, dass sie diesen Standpunkt unmissverständlich vertreten. Aus Sicht des Klubobmanns sind nun die Sicherheitsbehörden am Zug, um die Hintergründe dieser Taten aufzuklären.
Gamon schockiert
NEOS-Landesvorsitzende Claudia Gamon ist schockiert über die mit hetzerischen Parolen beschmierten Ortstafeln und Straßen im Montafon: „Es ist erschreckend, wie weit manche gehen, um unsere Gesellschaft weiter zu spalten. Hier wurden ganz bewusst Grenzen überschritten. Die Vorarlberger FPÖ unter Christof Bitschi steht in der Verantwortung, sich zu distanzieren. So ist Vorarlberg nicht. Diese Stimmung, die von manchen geschürt wird, treibt eine Spaltung der Gesellschaft nur weiter voran.”
Diese Art der Ausgrenzung dürfe es in Vorarlberg nicht geben. Ängste, Sorgen und Frust müssen im offenen Dialog geäußert und diskutiert werden, nicht durch Vandalismus, so Gamon weiter.