Was den mutmaßlichen Femizid in Kennelbach noch tragischer macht: Neue Details

Untersuchungshaft über 25-jährigen Mordverdächtigen in der Justizanstalt Feldkirch ist weiter verlängert worden.
Kennelbach Nach dem Fund einer Frauenleiche am 8. September im Bereich eines Schrebergartens in Kennelbach geht das Landeskriminalamt von einem Tötungsdelikt aus (die VN berichteten).
Beim Opfer handelt es sich um eine 25-jährige Frau aus Ecuador mit spanischer Staatsbürgerschaft, die zuletzt in Kennelbach wohnhaft war. Unter Tatverdacht steht ihr ebenfalls aus Ecuador stammender und gleichaltriger Lebensgefährte. Der Mann befindet sich seit dem 13. September in der Justizanstalt Feldkirch in Untersuchungshaft. Es wird von einer Beziehungstat ausgegangen.

Am vergangenen Freitag fand eine Haftprüfungsverhandlung statt, bei der es um die Verlängerung der Untersuchungshaft und die Frage ging: Sind die bisherigen Beweisergebnisse für eine weitere Haft ausreichend? Denn der Tatverdächtige ist nicht geständig.
Flucht und Verdunkelungsgefahr
Richter Dietmar Nussbaumer, Sprecher des Landesgerichtes Feldkirch, auf Anfrage der VN zum aktuellen Stand: „Beim Inhaftierten herrschen nach wie vor dringender Tatverdacht sowie Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Deshalb wurde die U-Haft bei der Haftprüfungsverhandlung am 27. September verlängert. Die nächste Prüfungsverhandlung findet am 28. Oktober statt.“
Laut dem Obduktionsergebnis war die Frau zum Opfer stumpfer Gewalteinwirkung geworden, sprich, sie wurde erschlagen. Der genaue Zeitpunkt des Verbrechens ist unbekannt. Die mutmaßliche Bluttat erschütterte nicht nur, aber vor allem die Gemeinde Kennelbach. Dort fand am 15. September eine Femizid-Mahnwache rund um eine Litfaßsäule statt.

Zweifache Mutter
Die Säule wurde von der aus Spanien angereisten Familie des mutmaßlichen Mordopfers aufgesucht, auch sie beschriftete das Mahnmal mit Zeilen der Trauer.
Die Verstorbene war zu Lebzeiten in Vorarlberg beschäftigt, unter anderem in einem Restaurantbetrieb im Oberland. Besonders tragisch: Sie war Mutter von zwei Kindern. Ob und in welcher Obhut sich diese derzeit befinden, war von den VN nicht zu eruieren.
