Wie ein Familienunternehmen den Gütertransport auf der Straße umweltfreundlicher machen will

Beim Unternehmerfrühstück in Bludesch informierten Herwig und Stefan Vögel von Vögel Transporte nicht nur über die Firmengeschichte, sondern auch über eigene Umweltschutzmaßnahmen, mit denen sie bereits 90 Prozent des CO₂-Ausstoßes reduziert haben. Doch sie wollen noch einen Schritt weitergehen.
Bludesch Am vergangenen Freitag trafen sich die Blumenegger Unternehmer und Bürgermeister zum Unternehmerfrühstück bei Vögel Transporte in Bludesch-Gais. 1961 wurde das Transportunternehmen von August und Josefine Vögel gegründet. Jetzt führen die Brüder Herwig und Kurt das Unternehmen erfolgreich weiter. Herwig Vögel erzählte den anwesenden Blumenegger Unternehmern, wie hart die 60er-Jahre waren, um eine Firma aufzubauen.


Erst 1994 ist die Firma an ihren jetzigen Standort nach Bludesch-Gais gezogen. 170 Lkw stehen auf dem Firmengelände, hinzu kommen nochmal 150 zusätzliche Aufleger. „Für die Vorarlberger Wirtschaft sind wir sehr stark unterwegs“, informierte Herwig die anwesenden Gäste. Doch auch in die Schweiz und nach Tirol fahren die rot-weiß-türkisen Lkws. In diesem Umkreis fallen 90 Prozent aller Fahrten. Weiters wird auch nach Deutschland, Frankreich und Italien geliefert. Anders als andere Transportunternehmen sind bei Vögel Transporte nur deutschsprachige Fahrer angestellt und jeder Lkw hat auch ein österreichisches Kennzeichen. Nach etwa einer Million Kilometer wird ein Lkw ausgetauscht.


„Wir sind sehr schnell gewachsen“, blickte Herwig auf die Entstehungsgeschichte zurück. Von der Gemeinde Bludesch habe die Firma immer die nötige Rückendeckung erhalten. Erst war der Firmensitz im Bludescher Ortskern geplant, doch dann zeigte der damalige Bludescher Bürgermeister im Industriegebiet von Gais ein sechs Hektar großes Grundstück, das viel geeigneter war. Erst letztes Jahr kam eine weitere 150 Meter lange Halle hinzu.


Beim Rundgang über das Firmengelände standen Herwig und Stefan Vögel Rede und Antwort. Stefan, der Sohn von Herwig, erklärte, dass die Lkws seit acht Monaten mit dem Treibstoff HVO tanken. Die Verbrennung sei so viel sauberer und die Umwelt werde geschont. „90 Prozent des CO₂-Ausstoßes haben wir so reduziert“, sagte Stefan. In Zukunft sind sogar fünf rein elektrische Lkws geplant, aber diese seien dreimal so teuer wie ein normaler Lkw. Auch das Umrüsten der Tankstelle ist ein kostspieliges Unterfangen. Der Umweltgedanke spielt bei den Geschäftsführern trotzdem eine große Rolle. So produziert die Firma ihren eigenen Strom. Selbst eine eigene Trafostation steht auf dem Firmengelände.
