Spatenstich nach langem Warten: SC St. Gallenkirch baut neues Clubheim

14 Jahre hat es gedauert, nun können die Bauarbeiten für ein neues Clubheim des SC St. Gallenkirch endlich beginnen. Warum eine Sanierung und Erweiterung nicht möglich war und welche Baumängel das jetzige Haus aufweist, erklärt Christian Sahler.
St. Gallenkirch Eine lange Geschichte geht zu Ende. Nach 14 Jahren, seit ein neues Clubheim für den SC St. Gallenkirch zum ersten Mal zur Sprache kam, fand am Freitag der Spatenstich statt. Die Freude beim Fußballclub ist groß, da das jetzige Clubheim viel zu klein und zudem baufällig ist.


Christian Sahler, Projektleiter des neuen Clubheims, erklärt, warum es überhaupt ein neues Clubheim braucht und eine Sanierung oder Erweiterung nicht möglich war: „Wir können das Clubheim nicht sanieren, da es unter zwei Hochspannungsleitungen steht.“ Damals war ein vertikaler Abstand von sieben Metern zu den Hochspannungsleitungen noch erlaubt, heute sind zehn Meter vorgeschrieben. Deswegen ist auch ein Anbau nicht möglich, da man den Abstand nicht einhalten könnte.

Außerdem besteht das 40-jährige Haus aus Streifenfundamenten, was bedeutet, dass es nur einen Streifen Beton gibt und der Rest aufgefüllt wurde. Die Folge: Es zieht Feuchtigkeit hoch, da die Wände nicht dicht sind, was wiederum dazu führt, dass sich Ameisen und Käfer im Sportheim wohlfühlen.

“Bauen das absolute Minimum”
Zudem entspricht das Clubheim nicht mehr den räumlichen Standards. So braucht es heutzutage vier Umkleideräume, das Clubheim hat aber nur zwei. Auch zwei Schiedsrichterräume sind ein Muss, doch zurzeit gibt es nur einen. „Das ist der heutige Standard. Diese Anforderungen müssen erfüllt sein, damit man eine Förderung bekommt“, weiß Christian Sahler und verdeutlicht: „Wir bauen das absolute Minimum, also das, was notwendig ist.“

Philipp Fleisch vom Baumeisterbüro Büro21 hat den Neubau geplant. Das neue Clubheim mit einem Keller und einem Erdgeschoss erfüllt alle Standards, hat vier Umkleidekabinen, zwei Schiedsrichterräume, Sanitäranlagen für Frauen und Männer, eine große Küche mit Theke und einen Clubraum. Der Neubau, der neben dem jetzigen Clubheim errichtet wird, bietet mehr überdachte Fläche, sodass man auch bei Regen draußen sitzen kann.

Während der Bauzeit, die bis Frühjahr 2026 dauern soll, wird das jetzige Haus weiterhin genutzt und erst nach Bezug des neuen Clubheims abgerissen. Was auf dem freigewordenen Platz dann entstehen soll, ist noch offen. Ideen will der SC St. Gallenkirch zusammen mit der Gemeinde entwickeln.

Viel Eigenleistung
„Seit 2010 versuchen wir, ein neues Clubheim zu bauen, doch wir wurden immer abgewimmelt“, sagt Christian Sahler. Die Gemeinde hatte kein Geld, die Kosten (damals mit 1,8 Millionen Euro berechnet) für ein neues Clubheim waren zu hoch. Deswegen hat der SC St. Gallenkirch eine Lösung gefunden: „Wir bauen unser Clubheim selbst“, verkündet Obmann Florian Netzer stolz. Unter den Vereinsmitgliedern sind einige Handwerker, wie Elektriker, Fliesenleger, Installateure, Maurer, Zimmerleute und Verputzer. So entstehen dem Verein fast nur Materialkosten. „Und das Material können wir sogar noch günstiger einkaufen“, sagt Christian Sahler, der Fliesenleger ist. Dadurch spart sich der SC St. Gallenkirch 700.000 bis 800.000 Euro und kommt auf eine Million Euro Baukosten. Die Gemeinde übernimmt einen Großteil der Kosten, den Rest muss der Sportclub durch Sponsorengelder finanzieren.


Über 100 Mitglieder hat allein der SC St. Gallenkirch, darunter 60 Kinder. Da der SC St. Gallenkirch jedoch mit dem SV Gaschurn eine Spielgemeinschaft hat, kommen auch Kinder aus Gaschurn und Partenen nach Galgenul zum Training. „Daher ist der Platzbedarf bei uns groß. Wir haben Kinder aus dem ganzen inneren Montafon. Über hundert Kinder trainieren hier“, sagt Walter Summer, der langjähriger Nachwuchsleiter war. Die Kinder kommen meist mit ihren Eltern, und „da ist ein WC schon knapp“. Zweimal pro Woche ist Training, am Wochenende gibt es Spiele. Die zwölf Trainer leisten die größte Jugendarbeit in St. Gallenkirch.

„Jetzt haben wir es endlich geschafft“, freut sich Christian Sahler gemeinsam mit dem Obmann des SC St. Gallenkirch, Florian Netzer. Die Bauarbeiten haben begonnen, und der Aushub soll noch in diesem Jahr erfolgen.


Die Pläne



