Polizei-Boot mit Power: Was der neue Wasserflitzer auf dem Bodensee draufhat

Verstärkung für die Wasserpolizei: Seit März ist das neue Einsatzboot LPD-V-890 auf dem Bodensee unterwegs. Die VN haben genauer hingesehen – was macht dieses Boot so besonders und wie verändert es die Arbeit der Einsatzkräfte?
Hard Frühmorgens im Nebel, bei strahlendem Sonnenschein oder wenn die ersten Schneeflocken auf die Wasseroberfläche fallen – die Vorarlberger Wasserpolizei ist das ganze Jahr über auf dem Bodensee im Einsatz. Mehr als 200 Einsätze bewältigt die sechsköpfige Stammmannschaft jährlich. An warmen Tagen, wenn der See voller Badegäste, Boote und Wassersportler ist, verstärkt zusätzliches Personal aus anderen Polizeiinspektionen das Team.

„Auch wenn die Sommermonate unsere Hauptsaison sind, sind wir das ganze Jahr über gefordert. Selbst jetzt, Ende Oktober, sind noch viele Menschen auf dem See unterwegs“, erklärt Bernhard Aigner, Kommandant der Wasserpolizei. Die Aufgaben der Einheit sind vielseitig: Rettungs- und Bergungseinsätze, Überwachung der Gewässer, Bekämpfung von Umwelt- und Grenzkriminalität sowie Fahndungen und die Zusammenarbeit mit anderen Rettungseinheiten.

Um diesen vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, wurde im März die Flotte der Wasserpolizei um ein neues, hochmodernes Boot erweitert: das Flachwasserboot LPD-V-890. Mit einer Länge von fast acht Metern und modernster Technik sorgt es seither für mehr Sicherheit auf dem Bodensee, besonders in schwer zugänglichen Uferzonen. „Dieses Boot eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten. Wir können nun Gebiete patrouillieren, die vorher nur schwer zu erreichen waren“, erklärt Aigner.
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Spezialisiert auf flache Gewässer
Im Vergleich zu seinem „großen Bruder“, dem V-20 mit Beiboot, zeigt das LPD-V-890 seine Stärken vor allem in den flachen Bereichen des Bodensees. Ein technisches Highlight sind die anhebbaren Motoren, die es der Besatzung ermöglichen, auch in sehr flachem Wasser präzise zu manövrieren. Mit einem Tiefgang von nur 50 Zentimetern bei angehobenen Motoren und 94 Zentimetern in der untersten Position eignet sich das Boot optimal für Einsätze nahe am Ufer.

„Dank seiner speziellen Bauweise bleibt das V-890 auch bei viel Bewegung auf dem Boot oder unter unruhigen Bedingungen stabil“, betont der Kommandant. Eine hydraulische Rampe am Bug ermöglicht zudem den schnellen Zugang vom Wasser an Land – ideal für Einsätze am Ufer.

Moderne Technik für anspruchsvolle Einsätze
Zusätzlich zu den anhebbaren Motoren und der hydraulischen Rampe am Bug verfügt das LPD-V-890 über moderne Rettungsausrüstung, Bojen und fortschrittliche Technik. Zur Standardausstattung gehören unter anderem ein Radarsystem, das auch bei schlechter Sicht, etwa bei Nebel oder starkem Regen, zuverlässige Orientierung bietet.

Darüber hinaus ist das Boot speziell für Polizeieinsätze ausgerüstet, mit Suchscheinwerfern, Blaulicht und Horn. „Mit dem neuen Boot haben wir ein Einsatzfahrzeug bekommen, das uns bei komplexen Einsätzen auf dem See unterstützt“, sagt Aigner.

Feierliche Taufe durch Neptun
Das neue Flachwasserboot LPD-V-890 hat seinen Heimathafen in Hard, ganz in der Nähe des historischen Dampfschiffs „Hohentwiel“. Im Rahmen des Blaulichttags wurde es kürzlich im Hafen von Bregenz feierlich getauft. Brigitte Hutter, Leiterin der Abteilung Verkehrsrecht des Landes Vorarlberg, übernahm die Patenschaft. Zur Feier erschien auch Neptun, der Meeresgott, und segnete das Boot symbolisch mit seinem Dreizack.
