Menschen zum Lachen bringen, will gelernt sein: CliniClowns auf Fortbildung

Die CliniClowns trafen sich am Wochenende zur zweitägigen Fortbildung in Höchst.
Höchst Geballte Clownerie herrschte am Wochenende in der Alten Schule in Höchst. Denn dort trafen sich die Vorarlberger CliniClowns zur zweitägigen Fortbildung mit Workshopleiter Tom Greder aus dem schweizerischen Biel. „Workshops dieser Art sind sehr wichtig. Sie bringen wieder das gesamte Potenzial von uns CliniClowns an die Oberfläche“, erklärte CliniClown-Leiterin Brigitte Nußbaumer-Rohner. Die 17 Clowns machten viele praktische Übungen, die verdeutlichten, dass bereits kleinste Bewegungen und Blicke ausschlaggebend für authentisch wirkende Späße sind.

Menschliche Reaktionen theatralisch gestalten
Zwei Mal im Jahr bilden sich die Krankenhaus-Clowns fort, um neue Ideen und Inputs für zukünftige Auftritte zu erhalten. „Mit der Zeit braucht es wieder neue Inputs und Sichtweisen. Ich bin schon seit 28 Jahren CliniClown”, erzählte Leiterin Brigitte Nußbaumer-Rohner stolz. Dieses Mal haben sie den Schweizer und Australier Tom Greder für ihre Weiterbildung für sich gewinnen können. „Lustiges geschieht überall um uns herum, wenn man es nur sucht“, sagte der Workshopleiter den versammelten Clown-Doktoren aus dem Land.

Doch Leute zum Lachen zu bringen, ist nicht einfach, wie er erklärte. Es gibt einige Dinge, die zu beachten sind. Talent für die Clownerie ist dabei hilfreich. Um ein guter Clown zu sein, braucht man vor allem Inhalte. „Das Kostüm und die Bühnenbilder stellen lediglich die Verpackung dar“, so Greder. „Wenn ihr mit eurem Auftritt Geschichten erzählt, die Leute bewegen und berühren, habt ihr sie erreicht“, sagte er. Und um dies authentisch zu vermitteln, müssen sie menschliche Reaktionen theatralisch gestalten. „Dann lebt das Publikum mit und fühlt sich angesprochen“, betonte er.

Achtung vor Patienten haben
Michael Bechter ist als Dr. Saperlott bei der Fortbildung. Als CliniClown hat er – wie seine Clown-Kollegen – es sich zum Ziel gesetzt, Patienten in den Krankenhäusern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Ich finde es schön, wenn ich vor allem älteren Menschen ein Lächeln im Krankenhaus-Alltag schenken kann und den Angehörigen etwas Luft gebe“, erzählte Dr. Saperlott. Auch Brigitte Nußbaumer-Rohner alias Dr. Frieda Wisch & Weg betonte, dass das Wohl der Patienten bei ihren Besuchen immer an oberster Stelle stehe. „Als Clown-Doktor muss man sensibel sein und auch merken, wenn der Patient uns gerade nicht sehen möchte. Das ist auch in Ordnung“, sagte sie.

„Wir gehen mit großer Empathie ins Zimmer zu unseren Patienten und strecken unsere sensiblen Fühler aus”, so Nußbaumer-Rohner. In den meisten Fällen werden sie bereits mit Vorfreude erwartet: „Wenn wir mit unserer Clown-Nase das Zimmer betreten, haben wir meist schon einen großen Sympathiebonus“, erzählte Dr. Saperlott über seine Besuche im Krankenhaus.

Frische Ideen
Wie es sich für richtige Clowns gehört, wurde neben dem Vermitteln der fachlichen Tipps auch viel gelacht. Die einzelnen Übungen wurden von allen bravourös gemeistert und der Funke des CliniClowns sprang auf alle Beteiligte über. bvs

