“Ich bin so froh, dass die Grünen endlich weg sind”

VN / 13.11.2024 • 15:33 Uhr
Karina Lechtaler in Lustenau S16 Umfahrung Schwerverkehr Verkehr
L 203-Anrainerin Karina Lechtaler rechnet mit den Grünen ab. “Schwarz-Blau kann bei der S 18 eher etwas erreichen als Schwarz-Grün.” VN/Paulitsch

S18-Befürworterin Karina Lechtaler setzt große Hoffnungen in den neuen Verkehrslandesrat Christof Bitschi.

Lustenau Der neue Verkehrslandesrat Christof Bitschi (34) möchte sich im Detail noch nicht zu Fragen bezüglich der geplanten S 18/CP-Variante äußern. “Ich bitte um Verständnis. Ich bin erst frisch im Amt und will mir zuerst einen Überblick über alles verschaffen”, äußerte sich der Jung-Landesrat gegenüber den Vorarlberger Nachrichten. Seine Grundhaltung zum Thema ist dennoch bekannt. Wie Landeshauptmann Markus Wallner (57) begrüßt Bitschi die Umsetzung der CP-Variante als große Entlastungslösung am Ortsrand von Lustenau.

Interview Wallner und Bitschi
Christof Bitschi möchte sich noch nicht zu Detailfragen der S 18 äußern. “Ich bin erst kurz im Amt, möchte mir erst einen Überblick verschaffen.” VN/Paulitsch

Plädoyer für die CP-Variante

Große Hoffnungen in den neuen Verkehrslandesrat, und speziell in die neue Konstellation in der Landesregierung, setzt Karina Lechtaler (56), Sprecherin der verkehrsgeplagten Anrainer der L 203. “Ich erkenne, dass Bitschi hinter dem Projekt steht und auch die Hintergründe versteht. Er ist im Thema drinnen. Er weiß, was eine Entlastungswirkung bringt, und was nicht”, versieht die Aktivistin den neuen Verkehrslandesrat mit Vorschusslorbeeren.

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Vor einem Jahr wurde die CP-Variante der S 18 der Lustenauer Bevölkerung präsentiert. In der Volksbefragung lehnten 70 Prozent der Abstimmungsteilnehmer diese Variante ab. VN/Paulitsch

Mit den Grünen rechnet Lechtaler ab. “Sie haben jahrelang alles blockiert, dadurch auch hohe Kosten verursacht. Was wollen wir mit einer Route, die Lustenau nichts bringt, aber ebenfalls Millionen kostet? Wir wissen doch, dass die CP-Variante sowohl für den Transit- als auch für den regionalen Verkehr eine echte Entlastungswirkung hat”, umreißt die L 203-Anrainerin ihren Standpunkt.

Initiator Eugen Schneider
Eugen Schneider will unvoreingenommen mit Christof Bitschi zusammenkommen. “Das wollen in unserer Gruppe nicht alle.” VN/Hartinger

Termin mit Bitschi

Zur Volksbefragung hat Lechtaler ihren eigenen Zugang. “Da haben nur 30 Prozent der Stimmberechtigten teilgenommen. Fast alle, die von den Sraßengegnern durch deren intensive Kampagne erreicht werden konnten. Aber was ist mit den restlichen 70 Prozent? Denen war die Volksbefragung aufgrund ihrer Unverbindlichkeit offenbar egal.”

“Unvoreingenommen” möchte Eugen Schneider (70), Sprecher der Bürgerinitiative Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal, dem neuen Verkehrslandesrat begegnen. “Wir wollen uns bemühen, so schnell wie möglich einen Termin bei Christof Bitschi zu erhalten. Dabei soll es nicht nur um die S 18 gehen, sondern auch um andere Verkehrsthemen, wie etwa bauliche Verbesserungen an Bahnhöfen”, hält Schneider fest. “Bitschi bezeichnet sich als Macher. Das soll mir recht sein.” Nicht gefallen haben Schneider Äußerungen Bitschis, wonach die Umfrage zur S 18 in Lustenau zu früh gekommen sei. “Aber ich möchte mit dem für Verkehr verantwortlichen Politiker sicher nicht gleich streiten”, betont Schneider.

Verkehr Verkehrslösung Verkehrsinsel Übergang Radweg BGM Kurt Fischer
Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer will den neuen Verkehrslandesrat möglichst bald in die Gemeinde einladen und sich mit ihm austauschen. VN/Paulitsch

Einladung nach Lustenau

Christof Bitschi bald in die Gemeinde einladen und sich mit ihm austauschen plant Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer (61). “Wir wollen uns über seinen Zugang zur S 18 genau informieren.” Der erklärte Gegner der CP-Variante hat dem nunmehrigen FPÖ-Landesrat übel genommen, dass dieser die vor der Volksbefragung den Stimmbürgern zugesandten Unterlagen als tendenziös beschrieben habe. Seinen Standpunkt untermauert Fischer: “Eine Weiterentwicklung der CP-Variante durch die Asfinag führt in die Sackgasse. Wir sollten jetzt zuerst alle geplanten Sofort-Maßnahmen schnell umsetzen.”