Zu wenig Fußgänger-Frequenz? Kopfschütteln über fehlenden Zebrastreifen

Anrainer wollen Kinder zu Fuß in Kindergarten und Schule schicken, doch Situation um Mini-Kreisel gestaltet sich schwierig.
Lustenau Vor einer Woche wurde der Mini-Kreisel am Wiesenrain an der Philipp-Krapf-Straße, Ecke Reichenaustraße, in der Mitte erhöht, um ein geradliniges Darüberfahren der Autofahrer zu verhindern. Dies führte in der Vergangenheit immer wieder zu kritischen Situationen im Straßenverkehr, da einige Autofahrer den Kreisel nicht als solchen erkannt haben (die VN berichteten). Nun sei es zwar etwas besser geworden, bestätigen die Anrainerinnen Jennifer Wenzel (31) und Diana Nikolic (36), doch unterschiedliche Geschwindigkeitslimits und ein fehlender Zebrastreifen bereiten ihnen großes Kopfzerbrechen.

Unterschiedliche Geschwindigkeiten
Vom Gasthof Lamm kommend, Richtung Grenzübergang Wiesenrain darf auf der Landesstraße Tempo 50 gefahren werden. „Über den Kreisverkehr darüber gilt Tempo 40, links und rechts davon sind neu geschaffene Fahrradstraßen mit Tempo 30. Dort dürften Radfahren ja sogar nebeneinander fahren“, erklärte Anrainer Christian Loböck die Problematik. Dass dies für Autofahrer und Pendler verwirrend ist, versteht er. Das führe noch immer dazu, dass Autofahrer in dieser Gegend viel zu schnell unterwegs sind. Nachdem vergangene Woche die BH Dornbirn die Sicherheitsvorkehrungen beim Kreisel anpasste, erhofften sich die Anrainer auch das Installieren des seit langem geforderten Zebrastreifens.

Zu geringe Fußgänger-Frequenz
Doch auf den Zebrastreifen müssen die Anrainer weiterhin verzichten. „Nachdem ich gesehen habe, dass keiner vorgesehen ist, habe ich sofort bei der BH Dornbirn angerufen. Dort erklärte man mir, dass zu wenig Fußgänger-Frequenz sei“, sagte Gemeindevertreterin und Anrainerin Simone Grabher (Grüne) fassungslos. Die Daten, auf die sich die BH Dornbirn berufe, seien drei Jahre alt und stammen aus der Zeit der Pandemie, als die Grenzen dichtgemacht wurden, so Grabher. Auch Mathias Blaser (ÖVP) vom Mobilitätsausschuss kritisiert, dass der Zebrastreifen nicht umgesetzt wurde. „Wir als Gemeinde fordern vehement, dass dieser auf diesem Abschnitt umgesetzt wird“, sagte Blaser.

Kinder genug vorhanden
„Ich verstehe nicht, weshalb man an dieser Kreuzung die Fußgänger und die Kinder nicht am Schirm hat“, sagte Jennifer Wenzel. Die Nähe zum Spielplatz, dem neuen FC-Trainingsplatz, dem Wiesenrain-Kindergarten und die Volksschule Hasenfeld sehen die Anrainer und Mathias Blaser als genug Gründe, um für die Sicherheit der Kinder Sorge tragen zu müssen. „Die meisten von uns fahren ihre Kinder mit dem Auto zum Kindergarten, da wir sie nicht zu Fuß die Straße kreuzen lassen wollen“, erklärte Loböck. Jene Kinder, die laufen dürfen, werden von den Eltern beim Kreisel in Empfang genommen. „Es ist viel zu gefährlich“, betonte er. „Ich lasse meinen fünfjährigen Sohn nicht einmal alleine zu seinem Nachbarsfreund gehen, da er am Kreisel vorbeimuss“, erzählte Wenzel. Es ist verzwickt am Wiesenrain. Eltern würden gerne ihre Kinder zu Fuß in den Kindergarten schicken, das würde auch zu einer höheren Fußgänger-Frequenz führen. Die fehlenden Sicherheitsvorkehrungen hindern sie jedoch daran, dies zu tun. BVS