Warum nur im Unterland Skifreuden auch in niederen Lagen aufkamen.

VN / 07.01.2025 • 16:29 Uhr
Warum nur im Unterland Skifreuden auch in niederen Lagen aufkamen.
Hannes Waldner, Geschäftsführer der Egger Liftgesellschaft, kann wieder lachen. Das Geschäft in den Weihnachtsferien lief gut. VN/Steurer

Zufriedene Weihnachtsbilanz in Alberschwende, Egg-Schetteregg und am Bödele. Nicht so auf der Bazora oder in Gurtis.

Alberschwende, Egg, Dornbirn Daniel Paluselli (47) strahlt mit der Sonne um die Wette. Der “Wachküsser” der Skilifte Alberschwende hat soeben die erste Belohnung für sein Engagement eingefahren. “Die ganzen zwei Ferienwochen über Weihnachten waren echt gut. Beim Kinderlift gab es durchgehend Betrieb, den großen Lift, für den wir Naturschnee brauchen, konnten wir zehn Tage offen halten.” Für die Kinderskikurse konnte er 20 Skilehrer beschäftigen. 100 Kinder betreuten diese pro Tag, 1500 bis 2000 Fahrten verzeichnete der Schlepplift hinauf zum Brüggelekopf. “Zum ersten Mal nach drei schlechten Jahren fanden wir solche Verhältnisse vor. Natürlich ist diese Bilanz in der umsatzstärksten Zeit des Skiwinters für mich enorm wichtig.”

Warum nur im Unterland Skifreuden auch in niederen Lagen aufkamen.
Skibegeisterte Kinder auf Hügeln mit Naturschnee in einer prächtigen Winterlandschaft. Das konnte Egg-Schetteregg über Weihnachten bieten.

13.500 Liftgäste

Wenige Kilometer von Alberschwende entfernt, Schauplatz Skigebiet Egg-Schetteregg auf 1077 Meter Seehöhe. Auch dort ist ein erleichterter Geschäftsführer anzutreffen. Hannes Waldner (47) berichtet mit Genugtuung über die letzten zwei Wochen. “Sie waren gut. Für mich besonders schön: Ich durfte feststellen, dass die Leute kommen, wenn die Verhältnisse passen. Es gibt eine große Lust aufs Skifahren, auch wenn das nicht mehr billig ist.” 13.500 Liftgäste verzeichnete das Skigebiet Egg/Schetteregg in den Weihnachtsferien. “Zum letzten Mal lief es 2018/2019 so gut”, betont Waldner. Im Hinblick auf die ungewisse Zukunft des Skigebiets Egg-Schetteregg ist ein solcher Start in die Hauptsaison für ihn sehr wichtig. “Obwohl wir noch keine sichere Weichen für die nächsten Jahre stellen konnten. Die Zukunft bleibt ungewiss.”

Warum nur im Unterland Skifreuden auch in niederen Lagen aufkamen.
Rudolf Denz, Geschäftsführer der Hochälpele-Skiliftgesellschaft, konnte mit seinen Mitarbeitern über die Ferien durcharbeiten.

Alles perfekt am Bödele

Über die Weihnachtsferien spielte sich durchgehendes Skifahren auch am Bödele im vergangenen Jahr nicht. “Wir hatten zwei Betriebstage bereits im November. Dann kam wieder der große Föhn. Doch genau zum richtigen Zeitpunkt, am 23. Dezember, begann es wieder zu schneien. Ein Segen für uns.” So rekapituliert Rudolf Denz (56) die erfreulichen Entwicklungen der vergangenen Wochen. Denz weiter: “30 bis 40 Prozent unseres Jahresgeschäfts machen für uns die Weihnachtsferien aus. Die letzten zwei Wochen waren nahezu perfekt: Genug Schnee, kalte Temperaturen, schönes Wetter.”

Jetzt hoffen er und seine 13 Mitarbeiter, die er stets sofort rekrutieren kann, auf einen starken Februar. “Denn der ist gewöhnlich unser stärkster Monat.”

Warum nur im Unterland Skifreuden auch in niederen Lagen aufkamen.
Das Bödele war früher als Schneeloch bekannt. Bisher gab es dort immerhin so viel von der weißen Pracht, dass die Gäste auf ihre Kosten kamen.

Wo Frau Holle sich rar machte

Freuden im Unterland, Ernüchterung im Oberland. Dort machte sich Frau Holle rar, die Schneefälle fielen vor Weihnachten bei weitem geringer aus. Das hatte zur Folge, dass der bis auf 1400 Meter Seehöhe führende Bazoralift nur auf einen Betriebstag (4. Jänner) kam. In Gurtis konnte nur der Babylift in Betrieb genommen werden, die zwei anderen Lifte blieben bisher ausgeschaltet.

“Wir hoffen natürlich schon noch auf weitere Betriebstage”, hat Hubert Gstach, Sprecher der Liftbetreiber von der Bazora, die Zuversicht noch nicht ganz verloren.