Warum verschenkte Tiere nach den Feiertagen oft im Heim enden

Es miaut, bellt oder zwitschert unterm Christbaum – die Freude ist groß, bis der Alltag einkehrt. Verschenkte Tiere sind oft unerwünscht und landen schließlich im Tierheim. Marion Gögele vom Vorarlberger Tierschutzheim warnt eindringlich vor tierischen Geschenken und schlägt sinnvolle Alternativen vor.
Dornbirn „Am 27. Dezember haben wir einen Anruf von einer Frau erhalten, die ihren zu Weihnachten geschenkten Hundewelpen bei uns abgeben wollte“, erzählt Marion Gögele, Mitarbeiterin im Vorarlberger Tierschutzheim in Dornbirn. Ein trauriger Vorfall, der jedoch längst kein Einzelfall ist: Immer wieder landen Tiere als vermeintlich liebevolle Geschenke unterm Christbaum – und nicht selten auch kurze Zeit später im Tierheim.

„Die Situation hat sich in den vergangenen Jahren zwar deutlich verbessert, doch leider kommt es immer noch vor, dass Tiere unter dem Christbaum landen“, erklärt Gögele. Besonders häufig handelt es sich dabei um Katzen und Kleintiere wie Hasen. Hunde werden seltener als Geschenk ausgewählt.

Ein Anruf wie der wegen des Welpen so kurz nach den Weihnachtsfeiertagen ist glücklicherweise nicht die Regel. Meist dauert es mehrere Wochen, bis im Alltag klar wird, dass ein Haustier nicht ins Leben der Beschenkten passt. „Wenn Besitzer feststellen, dass das Tier unerwünscht ist, unterstützen wir sie“, sagt Gögele. „Wir empfehlen, das Tier direkt an den Züchter oder Verkäufer zurückzugeben.“ In den meisten Fällen sei eine sogenannte Rückabwicklung möglich.

Keine Tiere vor Weihnachten
Um solche Situationen zu verhindern, hat das Dornbirner Tierschutzheim Präventivmaßnahmen getroffen: „Von Anfang Dezember bis Anfang Jänner vermitteln wir keine Tiere“, erklärt Gögele. Diese sogenannte Vermittlungssperre dient dazu, tierische Weihnachtsgeschenke von vornherein zu vermeiden. „Natürlich bekommen wir in dieser Zeit dennoch Anfragen, aber die meisten Menschen reagieren sehr verständnisvoll.“

Ein Haustier braucht Planung
Die Expertin warnt ausdrücklich davor, Tiere als Überraschungsgeschenke unter den Christbaum zu legen – nicht nur zu Weihnachten. „Bitte keine Tiere verschenken“, appelliert Gögele. Auch wenn jemand vielleicht einmal erwähnt hat, gerne einen Hund oder ein anderes Haustier zu haben, ist das kein Grund für ein unüberlegtes Geschenk.

Die Anschaffung eines Tieres müsse immer gut überlegt sein, denn ein Haustier bedeute Verantwortung über viele Jahre. „Man sollte sich fragen: Kann ich mir ein Tier leisten? Was ist mit Tierarztkosten? Wer kümmert sich, wenn ich verreise oder krank werde?“ Solche Fragen würden im Tierschutzheim vor der Vermittlung ausführlich besprochen, um zukünftige Halter gut vorzubereiten.
Patenschaften als sinnvolle Alternative
Für Menschen, die Tieren etwas Gutes tun möchten, ohne gleich ein möglicherweise später unerwünschtes Lebewesen zu verschenken, bietet das Vorarlberger Tierschutzheim attraktive Alternativen: Patenschaften oder Spenden als Geschenk. „Mit einer Patenschaft erhält der Beschenkte eine Urkunde und kann sein Patentier im Heim besuchen“, erklärt Gögele. Dieses Angebot ist auch eine Option für jene, die selbst kein Tier zu Hause halten können und sorge für Freude – sowohl bei den Vierbeinern als auch bei den Zweibeinern. VN-JMA
Tierschutzheim Vorarlberg
Öffnungszeiten
Montag – Samstag: auf Terminvereinbarung
Sonntag: geschlossen
Telefonisch sind wir zur Terminvereinbarung vormittags von 08.30 bis 12.00 Uhr erreichbar. Nachmittags bitten wir um Hinterlassung einer Nachricht auf unserem Anrufbeantworter, wir rufen schnellstmöglich zurück. Alternativ sind wir auch per E-Mail unter info@vlbg-tierschutzheim.at erreichbar.
Spendenkonto:
Vorarlberger Volksbank
IBAN: AT03 4571 0001 3100 9907
BIC: VOVBAT2B
Ein herzliches Dankeschön von Hund, Katz & Co!