“Der Platz bekommt ein Kunstwerk, eine Seele”

Egg feierte das bemerkenswerte Kunstwerk auf dem neuen Herzstück der Gemeinde.
Egg Gleicher Ort, gleiche Stimmung, gleiche Begeisterung – wo wenige Tage zuvor mit einer denkwürdigen Silvesterparty der Jahreswechsel und damit der Start ins Jubiläumsjahr „750 Jahre Egg“ gefeiert wurde, strömten erneut Hunderte Eggerinnen und Egger sowie Gäste aus nah und fern auf den neuen Dorfplatz, das Herzstück der jubilierenden Wälder Markgemeinde.

Die nächste Wälderfise
Die Gemeinde hatte erneut zu einer Wälderfise geladen – auf den Dorfplatz, auf dem neben dem Posthus ein ebenso bemerkenswertes Kunstwerk steht, das vom Egger Künstler Emmanuel Troy enthüllt und erläutert wurde. Assistiert von Rosamunde Moosbrugger, Schwester des 2023 verstorbenen Anton Moosbrugger, dessen Werke Troy dazu inspirierten, diese eindrucksvolle Brunnenskulptur zu entwickeln. Der zweite Anstoß kam von seinem 2014 verstorbenen Großonkel Kaspar Troy: dessen Gedicht “d’r Brunno” zählt zu den eindrucksvollsten Werken des Heimatdichters und die letzten Zeilen davon sind auch auf dem Brunnensockel festgehalten. Claudia Wirthensohn hat das Gedicht vertont und Jodok Lingg hat es für seine Band neu arrangiert und zum Abschluss des Festakts präsentiert. Sänger Ralf Bramberger sorgte für Gänsehautfeeling bei den Festgästen.

Kunst am Bau war „Pflicht“
Es sei für die Gemeinde von Anfang an klar gewesen, so Bürgermeister Paul Sutterlüty, dass Posthus und Dorfplatz durch Kunst am Bau ergänzt werden müssen, „weil ein zentraler öffentlicher Platz ohne Kunst so wäre wie ein Buch ohne Worte.“ Und der Gemeindechef kam in seiner Festrede regelrecht ins Schwärmen: „Der Platz bekommt heute ein Kunstwerk, ich würde noch weiter gehen, eine Seele – jedenfalls noch mehr Identität. Ein Kunstwerk im öffentlichen Raum ist wie ein Herzschlag für die Seele der Gemeinde – es lässt uns innehalten und staunen. Ein Kunstwerk öffnet den Raum für Geschichten, Emotionen und Dialoge – es bereichert, indem es die Menschen verbindet.“
Wie er sich das vorstellt, wurde nach dem Festakt sichtbar: Die Festgäste waren zu einer Agape geladen und konnten auch die Posthus-Gastronomie von “Sarah kocht” und “Suzi Eiscafé” genießen.

Sutterlüty dankte vor allem dem Partner Sparkasse, der in der Loco-597-Gesellschaft das Posthus-Projekt mit der Gemeinde umsetzte und auch die Kunstinitiative mittrug. Dank galt auch der Jury, deren Vorsitzender Thomas Hirtenfelder die Entscheidung für Troys Brunnen-Skulptur erläuterte. Bei Veronika Sutterlüty vom Kulturbüro der Regio liefen die Fäden für die Umsetzung zusammen.

Ein starkes Team war beteiligt
Mit dem Gewinn des Wettbewerbs habe für ihn die Arbeit erst so richtig begonnen, listete Emmanuel Troy auf und dankte „einem starken Team“, das an der Umsetzung beteiligt war – Mit der Technik und dem Handwerk habe er neue Wege beschritten, auf den ihm u. a. die Mödlinger Spezialfirma Becker Guss, Steinmetz Lenz, Metallbau Simeoni oder Jodok Felder Metall begleitet haben.

Mit der Hoffnung, „dass der Brunnen dazu beiträgt, dass man zusammenkommt und der Dorfplatz ein Ort ist, an dem man sich begegnet“, schritt Emmanuel Troy gemeinsam mit Rosamunde Moosbrugger zur Enthüllung seines Kunstwerks, dem im Frühjahr noch einmal besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird: dann nämlich, wenn das Posthus komplett bezogen ist und gemeinsam mit dem Dorfplatz offiziell eröffnet wird. Dann wird auch das Wasser über die Skulptur und den Schriftzug am Brunnentrog rieseln und Kaspar Troys Gedanken im Brunnengedicht mit Inhalt erfüllen: „Laß dea Brunno witorklingo, geab dea Brunno üs zuor Lehr, allat schprudlo, schaffo, singo, dear und üs zuor Fröüd und Ehr.“ STP



