Skigebiet rüstet auf: neue Technologie bei Lawinensprengungen

VN / 14.01.2025 • 13:45 Uhr
Skigebiet Albona, Betriebsleiter Mario Wachter, Lawinensprenganlage
Betriebsleiter Mario Wachter erklärt die neueste Technik hinter der Lawinensprenganlage. VN/JUN

Eine neue, hochmoderne Lawinensprenganlage ist seit dieser Saison im Skigebiet Albona im Einsatz.

Stuben am Arlberg Im Skigebiet Albona/Valfagehr gibt es seit dieser Wintersaison eine neue Lawinensprenganlage, die die zwei alten Lawinensprengseilbahnen ersetzt. Die acht neuen Sprengmasten schützen nicht nur Stuben am Arlberg, sondern auch den Arlbergpass sowie das Skigebiet.

Lawinensprenganlage, Lawinensprengmast, Skigebiet Albona
Wenn man genauer hinsieht, kann man die Munition am Kasten herunterhängen sehen. Wachter
Lawinensprenganlage, Lawinensprengmast, Skigebiet Albona
Hier werden die Sprengladungen angefertigt.Inauen Schätti

Diese moderne Anlage ist die größte ihrer Art in Österreich. Sie wurde von der Schweizer Firma Inauen Schätti entwickelt und in nur vier Monaten – zwischen Juli und November – montiert. Wo genau, das entschieden die Lawinenkommission, die Sprengbefugten und die Planungskommission. Mithilfe einer Animation wurde ersichtlich, wie viele Sprengmasten benötigt werden, damit der gesamte Schnee im Hang bei einer Detonation ausgelöst wird. Die Detonationen werden per App gesteuert, jedoch zeitlich versetzt, damit der Knall nicht zu laut wird. Zum Einsatz kommen die Lawinensprenganlagen, wenn es eine gravierende Neuschneemenge von 35 Zentimetern und mehr gibt. Doch auch Windverfrachtungen können heikel sein und müssen entschärft werden.

Skigebiet Albona, Betriebsleiter Mario Wachter, Lawinensprenganlage
Die Lawinensprengmasten fallen in der Landschaft kaum auf.
Lawinensprenganlage, Lawinensprengmast, Skigebiet Albona
32 Sprengladungen haben hier Platz. Inauen Schätti

Achtmal 32 Schuss

Die Sprengmasten arbeiten komplett autark und sind mit „Kabinen“ ausgestattet, die jeweils 32 Sprengladungen mit je 4,5 Kilogramm Sprengstoff enthalten. Diese Munitionskästen werden im Herbst per Helikopter auf den Masten fixiert und im Frühjahr wieder ins Tal geflogen, damit sie mit neuem Sprengstoff bestückt werden können. Die Helikopterflüge seien nicht einmal das Teuerste, denn laut Betriebsleiter der Stubner Fremdenverkehrs GmbH, Mario Wachter, ist dies die Munition. 1,2 Millionen Euro hat die Lawinensprenganlage gekostet, wobei sich die Stubener Bergbahnen, das Land und die Gemeinde Klösterle die Kosten aufgeteilt haben.

Skigebiet Albona, Betriebsleiter Mario Wachter, Lawinensprenganlage
Mario Wachter sagt, dass der Sprengerfolg mit der neuen Technik deutlicher höher sei.

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Ein großer Vorteil der neuen Technik ist, dass der Sprengstoff noch in der Luft detoniert. Dadurch ist die Wirkung deutlich größer, da sich der Druck über eine größere Fläche verteilt. „Damit haben wir den besten Sprengerfolg“, sagt Wachter. Bei den zehn Werferkästen, die ebenfalls im Einsatz sind, ist die Vorgehensweise eine andere: Hier wird der Sprengkörper direkt in den Hang hineingeworfen, bevor er explodiert.

Lawinensprenganlage, Lawinensprengmast, Skigebiet Albona
Hier wird die “Kabine” zu ihrem Standort geflogen. Wachter
Lawinensprenganlage, Lawinensprengmast, Skigebiet Albona
So sieht eine Munition aus. Diese ist mit 4,5 Kilogramm Sprengstoff beladen.Wachter
Lawinensprenganlage, Lawinensprengmast, Skigebiet Albona
In der Schweiz wird das Lawinensprengsystem produziert. Inauen Schätti