Begegnungszone in Nüziders: Warum sich diese weiter verzögert

Das Gutachten, ob eine Begegnungszone im Ortszentrum eingeführt werden kann, kann erst im Sommer in Auftrag gegeben werden. Sicher ist, dass die Verkehrsberuhigung und das Projekt „Neue Krone“ Hand in Hand gehen sollen.
Nüziders Bevor im Nüziger Ortszentrum die Begegnungszone umgesetzt werden kann, muss erst das Hochwasserschutzprojekt Mühlebach so weit abgeschlossen sein, dass keine Straßensperren mehr erforderlich sind. Denn der Erlassung einer Begegnungszone auf einer Landesstraße geht ein Gutachten voraus, welches die Gemeinde in Auftrag geben muss. Damit die Ergebnisse des Gutachtens nicht verfälscht werden, muss also die Sonnenbergstraße für den Verkehr offen sein – und das passiert erst im Sommer.

Dann werden unter anderem Verkehrszählungen durchgeführt und mögliche Gefahrenstellen analysiert. Wenn das Gutachten positiv ausfällt, kann die Gemeindevertretung eine Begegnungszone zwischen Kirche und Gemeindeamt beschließen. Doch „noch können wir nicht sagen, wie sich die Behörden entscheiden“, sagt Bürgermeister Florian Themeßl-Huber.

Im Einklang mit Krone-Projekt
Fix ist, dass, wenn einer Begegnungszone zugestimmt wird, diese im Einklang mit dem Krone-Projekt umgesetzt werden soll. Denn das Gasthaus Krone wird abgerissen und neu gebaut. Den Architektenwettbewerb gewonnen hat das Atelier Ender aus Nüziders. „Die Verkehrsberuhigung und das Projekt ‚Neue Krone‘ gehen Hand in Hand“, sagt Florian Themeßl-Huber.

Der Bürgermeister betont, dass sich die Menschen im Ort erst an die neue Begegnungszone gewöhnen und sie kennenlernen müssen. Wichtig sei, die Nüziger Bürger einzubeziehen und aktiv am Prozess teilhaben zu lassen. Durch eine Begegnungszone können die Fußgänger leichter die Straße überqueren, denn an Zebrastreifen mangle es im Ortszentrum. „Autos und Fußgänger sind gleichrangig und auf Augenhöhe“, erklärt Florian Themeßl-Huber die Bedeutung einer Begegnungszone. Die Schrunser Begegnungszone habe ihm gut gefallen. Dort herrsche eine ähnliche Situation und eine vergleichbare Frequenz wie im Nüziger Ortszentrum.

„Bis jetzt ist nicht viel passiert im Ortszentrum, doch es gab schon brenzlige Situationen.“ Deswegen müsse man etwas tun, bevor ein Unfall geschehe. Wird das Gasthaus Krone neu gebaut, entsteht ein Gastgarten, der gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Gemeindeamt eine neue Platzsituation schafft. Mit einer Begegnungszone verbessere sich so die Aufenthaltsqualität, weil der Verkehr langsamer werde und eventuell weniger Autos durch den Ortskern fahren. Die Verkehrssicherheit – gerade im Hinblick auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer – habe Vorrang, sagt Florian Themeßl-Huber. Bereits jetzt gilt auf der Landesstraße Tempo 30.

Mehr Kontrolle
„Von mehreren Seiten kam der Wunsch, die Geschwindigkeitsbegrenzung stärker zu kontrollieren“, sagt Florian Themeßl-Huber und betont, dass er damit „keine Budgetlöcher stopfen“ wolle. Um die Autofahrer zu sensibilisieren, sollen die Kinder mit eingebunden werden. Wenn die Autofahrer zu schnell fahren, bekommen sie von den Kindern eine Zitrone überreicht. Wenn sie angemessen fahren, erhalten sie eine Belohnung. Hierbei gehe es um Bewusstseinsbildung. Die Geschwindigkeitsanzeige bei der Kirche zeige bereits Wirkung.
