Viele Projekte, aber kein Geld: „Was gemacht werden muss, wird gemacht“

VN / 05.02.2025 • 10:00 Uhr
Viele Projekte, aber kein Geld: „Was gemacht werden muss, wird gemacht“
Eine Standortanalyse soll Aufschluss darüber geben, an welchem Standort das neue Sicherheitszentrum gebaut werden soll. Bilder: VN/JUN

Die Gemeinde Vandans will trotz finanziellen Schwierigkeiten das Sicherheitszentrum bauen. Nur die Frage nach dem Standort bleibt noch offen.

Vandans In einer misslichen finanziellen Lage befindet sich zurzeit Vandans. „Wir haben enorme Steigerungen, weit über der Inflation“, sagt Bürgermeister Florian Küng. Gleichzeitig stagnieren die Ertragsanteile des Bundes. „Die Schere geht immer weiter auseinander.“ Die Einnahmen durch Gästetaxe und Kommunalsteuer halten sich ebenfalls in Grenzen, da „wir weder eine klassische Industrie- noch eine klassische Tourismusgemeinde sind“.

Feuerwehr Vandans, neues Sicherheitszentrum
Hier auf dieser Wiese direkt neben der Ill könnte das neue Sicherheitszentrum entstehen.

Über den Tourismus nimmt die Gemeinde 360.000 Euro ein. Die Kommunalsteuer beträgt knapp eine Million Euro, und die Ertragsanteile liegen bei 3,2 Millionen Euro. Der Handlungsspielraum bleibe minimal. „Das ist ein Nullsummenspiel“, sagt Florian Küng. Den laufenden Betrieb könne man gerade so abdecken. Investitionen seien kaum möglich, und wenn doch, müssten sie ohnehin zu 100 Prozent fremdfinanziert werden, was nicht nur die Schulden, sondern auch die Zinsen steigen lässt. „Die Tilgung und die Zinsen fressen einen auf“, weiß der Bürgermeister. „Summa summarum gehen uns nicht die Themen für die nächste Periode aus, sondern fehlen uns leider die finanziellen Mittel, um Vieles umzusetzen und wir werden uns auf die wesentlichsten Projekte beschränken müssen.“

Feuerwehr Vandans, neues Sicherheitszentrum
Das jetztige Feuerwehrhaus ist zu klein.

„Was gemacht werden muss, wird gemacht“, sagt Küng. Nachdem sich die Gemeinde in den letzten beiden Jahren stark auf Bildung und Betreuung konzentriert habe, stehe nun das Thema Sicherheit im Fokus. Ende der nächsten Legislaturperiode, also 2030, sollte das neue Sicherheitszentrum stehen.

Zwei Standorte zur Auswahl

Momentan ist die Gemeinde mit einer Standortanalyse befasst. Zwei Standorte stehen für den Neubau des Sicherheitszentrums zur Auswahl: direkt neben der Ill auf einem freien Feld oder auf dem jetzigen Grundstück der Feuerwehr.

Der aktuelle Standort der Feuerwehr stehe im Nutzungskonflikt mit dem angrenzenden Bildungscampus, wo viele Kinder ein- und ausgehen. Zudem lasse das Grundstück nur eine begrenzte Erweiterung zu, da die Fläche in der Breite schnell ausgeschöpft sei. Aus Sicht der Feuerwehr sei der Standort unten an der Ill geeigneter, während die Raumplanung den oberen Standort bevorzuge. Für den Standort an der Ill spreche das bereits vorhandene Ausweichquartier. Während die Feuerwehr Vandans ihr neues Feuerwehrhaus an einem neuen Standort bekomme, könne sie solange im derzeitigen Feuerwehrhaus bleiben und benötige während der Bauzeit kein Provisorium.

Bürgermeister Florian Küng
Bürgermeister Florian Küng: „Was gemacht werden muss, wird gemacht.“

Im neuen Sicherheitszentrum wird auch die Bergrettung untergebracht. Zurzeit befindet sich diese unter dem Gemeindeamt, ihre Fahrzeuge stehen beim Bauhof, und der Hubschrauberlandeplatz ist bei der Kirche. Das Problem: Der Hubschrauber kann unten bei der Ill aufgrund der dort verlaufenden Hochspannungsleitung nicht landen. „Getrennte Wege wird’s nicht geben“, stellt Florian Küng klar, dass Bergrettung und Feuerwehr gemeinsam gedacht werden. Die Anforderungen beider Organisationen sollen mitberücksichtigt werden. Das Sicherheitszentrum solle zentral im Ort stehen, was beide Standorte, da sie auf derselben Achse liegen, erfüllen.

Feuerwehr Vandans, neues Sicherheitszentrum
Die Erweiterung auf dem Grundstück, auf dem das Feuerwehrhaus steht, ist begrenzt.

Erst im QEP (Quartiersentwicklungsplan) wurde die Forderung laut, Freiflächen freizuhalten, was gegen den unteren Standort spreche. Daraufhin habe man eine Machbarkeitsstudie für den oberen Standort in Auftrag gegeben. „Die Machbarkeitsstudie überprüft nicht die Sinnhaftigkeit für die Feuerwehr“, klärt Küng auf. Die Fahrzeuge hintereinander zu parken, sei laut Machbarkeitsstudie zwar möglich, für die Feuerwehr aber einsatztechnisch nicht sinnvoll. Die Ergebnisse der Standortanalyse werden im Frühjahr erwartet.

Feuerwehr Vandans, neues Sicherheitszentrum
Bei der Kirche ist der Hubschrauberlandeplatz der Bergrettung.