„Ein Stellenprofil, das es zuvor noch nicht gab“

Durch das Zutun vieler fand Corinna Zobl an der MS Wolfurt eine Stelle, die an ihre Bedürfnisse angepasst ist.
Wolfurt Corinna Zobl ist 28 Jahre alt und seit einem Jahr Teil des Teams der Mittelschule Wolfurt, an der sie von 2007 bis 2011 selbst Schülerin war. Lange hatte die junge Frau wegen einer Hörbeeinträchtigung und motorischer Einschränkungen auf der rechten Körperseite Probleme, einen passenden Job zu finden. Heute ist Zobl bei der Gemeinde auf einem an sie angepassten Arbeitsplatz angestellt – und davon profitiert auch die Schule.


Durch die Unterstützung von Direktor Dieter Losert und der Firma „dafür“, einer Personalberatung, die sich auf Inklusion spezialisiert hat, war es möglich, die junge Frau in den täglichen Schulbetrieb zu integrieren. Mit Engagement erledigt sie ihre Aufgaben, worüber sich auch Monika Zobl als Mutter sehr freut: „Ich kann jetzt beruhigt zur Arbeit fahren, weil ich weiß, dass Corinna auch gerne arbeiten geht und sich wohlfühlt. Wir beide sind einfach glücklich.“

Vielfältiger Aufgabenbereich
Angestellt ist Corinna Zobl als Bürohilfskraft, aber sie sitzt nicht einfach an einem Schreibtisch. Ihr Arbeitsalltag ist vielfältig und die Arbeitsbereiche abwechslungsreich. In der kleinen Küche im Konferenzzimmer ist sie für den Geschirrspüler und die Kaffeemaschine zuständig. Sie bringt die anfallende Post zur Gemeinde, im Kopierraum sorgt sie für Papiernachschub, im Computerraum reinigt sie die Bildschirme und in der Bücherei hilft sie ebenfalls mit vollem Einsatz mit. Sogar Geheimtipps zur fachgerechten Reinigung von Materialien in der Bücherei kann man sich bei ihr holen.

Direktor Dieter Losert kennt Corinna Zobl genauso wie einige Lehrpersonen der MS Wolfurt schon länger, da er das Mädchen während seiner 14-jährigen Tätigkeit am Landeszentrum für Hörgeschädigte unterrichtete. Er weiß genau, welche Herausforderungen die Integration von Jugendlichen mit Hörbeeinträchtigung mit sich bringt. Als er Corinna als junge Frau wiedertraf und erfuhr, dass sie keine geeignete Arbeitsstelle gefunden hatte, setzte er sich sofort für sie ein. So konnte eine speziell angepasste Arbeitsstelle an der Mittelschule Wolfurt geschaffen werden. „Am Schulstandort war ich sehr froh, dass das ,dafür‘ mit im Boot war und dieses Onboarding sehr fachgerecht ablief“, betont Dieter Losert. Während Zobls Einstieg fanden Sensibilisierungsmaßnahmen für die Lehrkräfte statt.

Unterstützung durch Jobcoaching
Die Arbeitsassistentin Hannah Karrer begleitete Zobl anfangs bei diesem Prozess, Helen Kofler unterstützte die Familie sowie den Direktor dabei, die Stelle an ihre Bedürfnisse anzupassen. Am Arbeitsplatz steht ihr das Jobcoaching zur Seite, falls sie Unterstützung benötigt. „Das Besondere an Corinnas Arbeitsstelle ist die Kombination von vielen kleinen Aufgabenbereichen. Es wurde ein Stellenprofil, das es in dieser Form zuvor noch gar nicht gegeben hat, entwickelt“, berichtet Cornelia Giesinger, mit der gemeinsam Wochenpläne und Anleitungen erstellt werden.
Ein Lächeln als Dank
An der Mittelschule Wolfurt schätzt man die Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit der jungen Frau. Auch die Sekretärin Anne Österle bestätigt, wie verlässlich Corinna Zobl ihre Botengänge erledigt. So ist zu hoffen, dass sie noch lange Teil des Teams an der Mittelschule Wolfurt, an der Integration in vielen Bereichen gelebt wird, bleibt. NAM