„Ein Schlag ins Gesicht“: CBD-Shop-Betreiber kämpfen gegen Verkaufsverbot

VN / 10.02.2025 • 15:40 Uhr
„Ein Schlag ins Gesicht“: CBD-Shop-Betreiber kämpfen gegen Verkaufsverbot
Mike Meszaros betribt Hanftopia in Bregenz. vn/pem

CBD-Shops dürfen keine rauchbaren Hanfblüten mehr verkaufen. Besitzer Mike Meszaros über die Herausforderungen.

Bregenz „Als Shop ist das fast nicht tragbar, weil ein großer Bereich wegfällt“, sagt Mike Meszaros, Besitzer des Ladens Hanftopia in Bregenz. Seit dem 29. Jänner dürfen in CBD-Shops keine rauchbaren Hanfblüten mehr verkauft werden.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Diese können künftig nur noch in Trafiken erworben werden, da das Höchstgericht kürzlich entschied, dass CBD-Blüten unter die Tabaksteuer fallen. „Für ein Unternehmen wie meines, das sich seit sechs Jahren mit dem Thema befasst und eine Marke aufgebaut hat, ist das ein Schlag ins Gesicht“, betont Meszaros.

Wirkung von Cannabis_0423

Er nahm die betroffenen Produkte noch am selben Tag aus dem Sortiment. Mehrere Automaten, die er betreut hat, stehen nun in Bregenz und Dornbirn leer. „Das ist extrem schwierig, ich habe auch Mitarbeiter, die einen Lohn erwarten. In der Branche gibt es mittlerweile tausende Arbeitsplätze, die nun auf der Kippe stehen.“

„Ein Schlag ins Gesicht“: CBD-Shop-Betreiber kämpfen gegen Verkaufsverbot
Seit 2018 gibt es den Shop.

Dass Kundinnen und Kunden künftig in eine Trafik gehen müssen und dort nicht die Beratung erhalten, die sie bräuchten, hält er ebenfalls für problematisch. „Wir wurden komplett vor den Kopf gestoßen. Es kam plötzlich, und man hat von keiner Behörde eine Auskunft bekommen, sondern es selbst erfahren“, schildert der Unternehmer. „Die Wirtschaftskammer hat gesagt, dass sie uns nicht helfen kann, und vom Finanzministerium haben wir keine Rückmeldung erhalten – auch nicht auf unsere Anfragen.“

Umfrage Cannabiskonsum in Vorarlberg_0225

Somit wurden Meszaros sowie andere CBD-Shop-Besitzer mit den neuen Auflagen allein gelassen. „Wir wissen nicht, wie wir weitermachen sollen.“ Dass das Geschäft eine Grauzone sei, wie viele behaupten, stimme nicht. Bereits seit 2020 ist sein Unternehmen beim EU-Register für Rauchprodukte angemeldet. Dort werden regelmäßig die Verkaufseinheiten, Sorten und Mengen gemeldet. „Pro verkauftem Kilogramm geht ein Beitrag an die ARGES, damit sie alle anderen Shops kontrollieren kann, ob alle Bestimmungen eingehalten werden.“

„Ein Schlag ins Gesicht“: CBD-Shop-Betreiber kämpfen gegen Verkaufsverbot
Meszaros fühlt sich von den Behörden alleingelassen. vn/pem

Für Meszaros stehen als Unternehmer nun zwei Möglichkeiten im Raum: „Entweder erhalten wir eine Lizenz für den Großhandel und können unsere Produkte an Trafiken verkaufen, oder wir gehen juristisch gegen die Entscheidung vor.“ Die zweite Option wird derzeit geprüft – falls es weiterhin keine Rückmeldung vom Finanzministerium gibt. „Wir sind auf jeden Fall bereits mit Anwälten in Kontakt.”

„Ein Schlag ins Gesicht“: CBD-Shop-Betreiber kämpfen gegen Verkaufsverbot
Seit vielen Jahren legt er Wert auf die Beratung der Kunden. vn/pem

Besonders hart trifft das Urteil jene Shops, die sich ausschließlich auf den Verkauf rauchbarer Blüten spezialisiert haben. „Man hat uns wirklich den Boden unter den Füßen weggezogen, und jetzt müssen wir selbst schauen, wie wir weitermachen“, betont Meszaros. „Der Verkauf kann aktuell nicht stattfinden, weil die Trafiken noch keine Lizenz haben. Wir dürfen nicht verkaufen, und der Schwarzmarkt wächst. Damit machen wir jetzt eher einen Rückschritt.“

„Ein Schlag ins Gesicht“: CBD-Shop-Betreiber kämpfen gegen Verkaufsverbot
Die Produkte können nicht mehr in CBD-Shops verkauft werden. vn/pem

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.