Ein Steg für die Fußacher Bucht

VN / 11.02.2025 • 13:50 Uhr
Die Präsentation stieß auf reges Interesse.
Die Präsentation stieß auf reges Interesse. AFP

Besserer Seezugang, eine Kanustation und eine neue Lebensader für Fußach.

Fußach Es war ein Abend der Perspektiven: Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Fußach im Kinderhaus Pertinsel drehte sich alles um die Thematik, wie der See und die Alte Ache für die Bevölkerung wieder erlebbar gemacht werden können. Bürgermeister Thomas Fitz, Dr. Gerald Mathis und Landesrat Christian Gantner hielten kurze Redebeiträge vor der Eröffnung der auf elf Tafeln angeordneten Präsentation, die eines deutlich machte – es ist Zeit, der Bevölkerung den See wieder zugänglich zu machen und die einstige Lebensader, die namensgebende Alte Fuß Ach wieder zu revitalisieren.

Ein Steg für die Fußacher Bucht: Peter Willatschek, Bernd Leisner (Ausstellungsgrafik) und Friedrich Schneider (Dorfgeschichteverein).
Peter Willatschek, Bernd Leisner (Ausstellungsgrafik) und Friedrich Schneider (Dorfgeschichteverein).

Im einleitenden Referat erläuterte GR Gerhard Mathis: “Das Bodenseeufer ist für die Bevölkerung der Seegemeinde wenig nutzbar. Von der gesamten Fußacher Uferlinie sind nur 3,7 Prozent öffentlich zugänglich. Der Rest liegt in privaten oder gewerblichen Händen. Wer keinen Liegeplatz besitzt, bleibt außen vor.”

Ein Steg für die Fußacher Bucht: 130 Gäste folgten den Ausführungen.
130 Gäste folgten den Ausführungen.

In seiner Analyse sprach er über die Herausforderungen dieser Entwicklung. Lagerhallen und private Hafenflächen generieren weder Arbeitsplätze noch Kommunalsteuern, verursachen aber Verkehr und Lärm. Die Frage, ob diese Entwicklung im Sinne der Gemeinde war und ist, müsse gestellt werden.

Ein Steg für die Fußacher Bucht: Aurel Milz, Daniel Mathis, LR Gantner, Otmar Müller, Thomas Fitz.
Aurel Milz, Daniel Mathis, LR Gantner, Otmar Müller, Thomas Fitz.

Mehr vom See und Alte Ache

Im Zentrum der Konzepte stehen daher der verstärkte Seezugang sowie die Alte Fuß Ach, einst eine pulsierende Wasserstraße, heute ein Rinnsaal, teils eine Kloake. Ihre Renaturierung soll nicht nur Flora und Fauna zugutekommen, sondern vor allem der Bevölkerung. Historische Karten zeigen, dass sie einst bis ins Dorfzentrum schiffbar war. Künftig könnte sie, ähnlich wie der Dorfbach in Hard, wieder zu einem belebten Gewässer werden – ein Ort zum Spazieren, Verweilen und Erleben.

Ein Steg für die Fußacher Bucht: Ulli Laine-Valentini mit GV Hülya Arslan.
Ulli Laine-Valentini mit GV Hülya Arslan.

Dass das Land Vorarlberg das Vorhaben unterstützt, unterstrich Landesrat Gantner: „Diese Renaturierung gibt der Gemeinde eine Identität zurück.“ Bürgermeister Thomas Fitz erläuterte schließlich den aktuellen Projektstand, der Voruntersuchungen und offenbarte technische Details und den Zeitplan. Das ambitionierte Vorhaben könnte 2026 starten, abzüglich möglicher Fördergelder nannte er Kosten von 2,5 Millionen Euro.

Ein Steg für die Fußacher Bucht: Die Eröffnung erfolgte mit dem Durchschneiden der Absperrung.
Die Eröffnung erfolgte mit dem Durchschneiden der Absperrung.

Steg und Kanustation

Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt der geplante 120 Meter lange Steg, der vom Hörnlebad in die Fußacher Bucht führen soll. Nicht nur Bootsbesitzer, sondern alle Besucher sollen damit künftig die Schönheit der Bucht erleben können. Abstimmungen mit dem Land Vorarlberg seien bereits erfolgt. Ein weiteres zentrales Projekt ist eine geplante Kanustation mit Slipanlage. Zwischen Landzunge und Rohner Hafen soll eine Infrastruktur für die sichere Lagerung und den einfachen Zugang für Kanus entstehen. Damit sollen auch jene, die kein eigenes Boot und keinen Liegeplatz besitzen, eine Möglichkeit bekommen, den Bodensee aktiv zu nutzen.

Ein Steg für die Fußacher Bucht: Bgm. Stefan Übelhör (Höchst) mit Nicole Lackner.
Bürgermeister Stefan Übelhör (Höchst) mit Nicole Lackner.

Unter den 130 Gästen befanden sich Pfarrer Ioan Sandor, Alt Pfarrherr Sepp Franz, der Höchster Bürgermeister Stefan Übelhör sowie Paul Senger-Weiss, der sich sehr für die Renaturierung der Alten Fuß Ach interessiert. Auch Vizebürgermeister Daniel Mathis, Gemeindevorstand Stefan Niederer, Geschichtevereinsobmann Friedrich Schneider, Thomas Bösch von der Fasnatzunft, die Sportlerfamilie Martin und Nicole Lackner, Ulli Laine-Valentini mit Mama Elisabeth und viele andere diskutierten die Ideen beim anschließenden Umtrunk. Die Tafeln werden in den nächsten Wochen in der “Alten Stickerei” allen Interessierten zur Verfügung stehen. AFP