Als Duo auf Museumstour

TiM verbindet Menschen für neue Museumserlebnisse und gemeinsame Geschichten.
Dornbirn „Ich habe große Freude am Schreiben von Texten und am Ausdenken von Geschichten. Ohne Buch, Heft und Stift gehe ich nicht aus dem Haus – und ich gehe sehr gerne ins Museum“, sagt Ida Bildstein-Oberhuber, 10 Jahre. Mit „TiM – Tandem im Museum“ (kurz TIM) hat die Viertklässlerin das ideale Projekt für sich gefunden. Sie hat sich als sogenannte „TiMerin“ zur Verfügung gestellt und gehört damit zu einer Gruppe von mittlerweile 420 Menschen in der Schweiz und Vorarlberg. Auch TiM-Guides genannt, laden sie jemanden zu einem Besuch im Museum ein und erfinden mit diesem Menschen gemeinsam eine Geschichte zu einem frei gewählten Museumsobjekt. Ganz nach dem Motto „Warum allein, wenn es zu zweit mehr Spaß macht“.

Austausch im Fokus
TiM ist ein erfolgreiches Projekt aus der Schweiz, das Menschen ermutigt, aufeinander zuzugehen und gemeinsam als „Tandem“ ein Museum zu besuchen. Seit letztem Jahr ist auch Vorarlberg mit dabei. „Es geht darum, eine Person an die Hand zu nehmen und mit ihr gemeinsam ins Museum zu gehen – die Begegnung und das Miteinander stehen dabei ganz klar im Fokus“, erklärt Gabriele Hampson, Regionalverantwortliche für Vorarlberg. Auch Menschen, die sonst selten ins Museum gehen, sollen so einen Zugang finden. Im Mittelpunkt steht nicht die Vermittlung von Wissen, sondern das Entdecken der Objekte aus einer persönlichen Perspektive und der gemeinsame Austausch darüber. „Man kann eine Person einladen, die man schon kennt oder auch über die TiM-Plattform angefragt werden“, so Gabriele Hampsom. Die teilnehmenden TiM-Museen gewähren dem Tandem freien Eintritt.

Neun Museen in Vorarlberg
Ida ist aktuell die jüngste TiMerin. „Das Mindestalter für die Guides liegt noch bei 16 Jahren – doch bei Idas großer Begeisterung für Museen und das Schreiben haben wir eine Ausnahme gemacht. Sie macht die Besuche auch nur in Begleitung eines Elternteils“, betont Gabriele Hampson. Für ihren ersten Museumsbesuch als Tandem hat Ida sich die inatura ausgesucht. Die Erlebnis-Naturschau Dornbirn ist erst seit Kurzem beim Projekt dabei und erhöht die Zahl der TiM-Museen in Vorarlberg auf neun. „Wir haben ein breites Zielpublikum. Mit ˏTandem im Museumˊ möchten wir zusätzlich Menschen ansprechen, die sonst vielleicht nicht in unser Haus kommen würden. Die inatura sieht sich auch als Begegnungsort für Menschen unterschiedlicher Generationen und Kulturen“, begrüßt Mathias Witschuinig von der inatura das TiM-Projekt.

Sammlung von Geschichten
Ida ist oft in der inatura zu Besuch und steuert mit ihrem „Tandem“ Lukas zielstrebig das riesige Spiel in der Sonderausstellung „Wildnis Stadt“ an. Da es ihrer Begleitung auch gut gefällt, bestimmen sie dieses als ihr „Lieblingsobjekt“. „Mir gefällt das ˏSpiel des Gartensˊ, da es Information und Spiel miteinander verbindet und wir zu übergroßen Spielfiguren werden“, erklärt die junge TiM-Guide. Im Anschluss an den inatura-Besuch hat Ida mit ihrer Begleitung eine kurze Geschichte verfasst und sie auf der Plattform www.mi-s.ch veröffentlicht. In diesem „Musée Imaginaire Suisse“ befinden sich bereits knapp 6000 Geschichten.

Alle Infos zu „TiM – Tandem im Museum“ gibt es unter www.tim-tam.ch. Dort sind die auch die teilnehmenden Museen und die TiM-Guides nach Region geordnet aufgelistet, inklusive Kontaktdaten. Wer sich für das Projekt interessiert, kann sich auch direkt an die Vorarlberg-Koordinatorinnen Gabriele Hampson und Michaela Müller wenden. Ihre Kontakte findet man im Bereich „Regionalverantwortliche“. LCF

