Wolfurter Mittelschüler lernen, Lebensmittel zu retten und Müll zu vermeiden

Schülerinnen und Schüler der 4e Klasse kämpfen über die Initiative Level-V gegen Abfall.
Wolfurt Das Unterrichtsfach „Fit for Life“ bietet die Möglichkeit, Projekte unterschiedlichster Art umzusetzen. Die Schüler der 4e Klasse der Mittelschule Wolfurt widmeten sich die letzten Wochen gemeinsam mit Klassenvorständin Christine Moosbrugger dem Thema Abfallvermeidung. Umwelt- und Klimaschutz wird in vielen Bereichen an der seit 20 Jahren mit dem Siegel „Umweltzeichenschule“ zertifizierten Bildungseinrichtung großgeschrieben. Passend zur Rezertifizierung dieser Auszeichnung stellt das aktuelle Projekt das brisante Thema wieder einmal in den Vordergrund.

Im Einsatz als Mülldetektive
Mit Handschuhen und teilweise auch Atemschutzmasken ausgerüstet, wurde in einem ersten Schritt Müll, der innerhalb weniger Tage im Schulhaus mit rund 400 Schülern sowie 60 Lehrpersonen anfällt, untersucht. Die Ergebnisse wurden in speziell entworfenen Excel-Tabellen festgehalten. „Anteilsmäßig konnte der angefallene Müll zu 61 Prozent in Restmüll, 22 Prozent in Kunststoffmüll sowie zu elf Prozent in Papiermüll unterteilt werden. Mit vier Prozent Biomüll und zwei Prozent Metallmüll lagen diese Werte im unteren Bereich“, stellt Christine Moosbrugger fest. „Positiv fiel auf, dass keine PET-Flaschen im Schulhaus entsorgt worden waren, was wohl auch mit dem PET-Flaschenverbot in unserer Schule in Zusammenhang gebracht werden kann.“

Neues Trennsystem
Um in Zukunft dem Problem des sehr hohen Anteils an Kunststoffmüll in den Restmüllbehältern entgegenzuwirken, wurden unter Mithilfe des Schulwartes Simon Mayer neue Kunststoffsammelbehälter in den Klassenräumen aufgestellt. In diesen werden nun auch Metalle entsorgt. Der Slogan „Nimm eins, verschwende keins!“ soll auf den hohen Verbrauch an Papierhandtüchern aufmerksam machen und diesem hoffentlich entgegenwirken. Um alle Schülerinnen und Schüler mit ins Boot zu holen, präsentierten die 4e-Klässler die Ergebnisse und die Ideen der Abfallvermeidung in allen Klassen.

Projekt Lebensmittelrettung
Die Schüler nahmen sich noch eines anderen Problems an: In der Mittagsbetreuung fallen viele unnötige Lebensmittelabfälle an. Kostbares Essen wandert vom Teller in die Tonne. Nach längerer Diskussion, wie das Verschwenden von Lebensmitteln verringert werden könnte, einigten sich die Viertklässler auf eine Belohnungsaktion mit Stempelpass.
Alle Schüler, die regelmäßig nur so viel schöpften, wie sie auch wirklich essen wollten, wurden mit Eis belohnt und nahmen an einer Verlosung von Pizzagutscheinen zur Verfügung gestellt von Martin Stöckler von Ländle Gastronomie teil. In Gesprächen mit Christine Skamletz vom Team der Mittagsbetreuung wurde der Ablauf der Stempelaktion koordiniert. Franziska Hattler von der Gemeinde organisierte zudem kleine Boxen für Essensreste. Diese können ausgeliehen und so das zu viel geschöpfte Essen mit nach Hause genommen werden. Auch diese Initiative war von Erfolg gekrönt: Vor der Aktion wurden durchschnittlich täglich 46 Gramm Lebensmittel pro Person weggeworfen, nun verringerte sich der Essensabfall auf 17 Gramm. Eine gelungene Aktion, die für alle Beteiligten als gewinnbringend bewertet wird. NAM