„Uns gibt’s nur, so lange Kunden zu uns kommen“

Kleines Sportfachgeschäft in Lustenau trotzt Schließungswelle.
Bernadette von Sontagh
Lustenau Das Sportfachgeschäft SPOHO von Sonja Hollenstein (43) in Lustenau trotzt dem allgemeinen Trend in der Branche. Während viele Sportgeschäfte im Land mit Schließungen und Umsatzrückgängen zu kämpfen haben, kann sich die Inhaberin Sonja Hollenstein nicht beklagen. „Unsere Kunden schätzen den persönlichen Service und die gute Beratung“, erklärt sie. Bei Sonja Hollenstein gibt es neben Sport- und Freizeitartikel auch einen persönlichen Austausch. „Der soziale Aspekt ist ganz wichtig. Das schätzen unsere Kunden“, bestätigt die Inhaberin, deren Geschäft seit 1997 in Lustenau angesiedelt ist.

Große Auswahl
„Wenn zu mir jemand kommt und neue Fußballschuhe braucht, treffe ich bereits eine Vorauswahl und zeige ihm nicht 40 Paar Schuhe, sondern drei bis vier, die für ihn in Frage kommen“, erklärt sie. Das spart dem Käufer Zeit. Jene Menschen, die einmal den Weg zu ihr gefunden haben, kommen wieder. Sie sind zufrieden mit dem breiten Angebot und der qualifizierten Beratung. Eine große Herausforderung ist für die Inhaberin ihr persönlicher Anspruch, zu jeder Jahreszeit die Bedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen. „Wenn ein Kind im Winter einen Schwimmkurs macht, gibt’s bei mir auch in dieser Saison Badebekleidung, Taucherbrillen und Flossen“, sagt sie. Für die zahlreichen Sportartikel, Kleidungen, Schuhe, Helme, Scooter, Skateboards, Tischtennis-Schläger, Rucksäcke und Brillen findet Hollenstein Platz in ihrer gut 200 Quadratmeter großen Verkaufs- und Lagerfläche. Zudem bietet sie einen Skiverleih und Service an und ist gleichzeitig Annahmestelle für die Reinigung von Kleidung.

Wer Sport betreibt, wird fündig
Lustenau hat viele Sportvereine. Kinder und Erwachsene können sich bei ihr mit der entsprechenden Kleidung und Schuhen ausstatten. Ob Fußball, Handball, Tennis, Eislaufen, Fahrrad, Ski, Fitness – alles und sogar ein bisschen mehr ist in dem Lustenauer Sportfachgeschäft vorhanden. „Unsere Kunden kommen ganz gezielt zu uns. Erst wenn sie das Gesuchte gefunden haben, beginnen sie sich nochmals im Laden umzuschauen“, sagt sie. Dass sie mit ihrem Geschäft nicht wirklich von Laufkundschaft profitiert, tut für sie nichts zur Sache. „Unsere Kunden kommen, weil sie die Produkte, unsere Beratung und auch kurze Wege schätzen“, weiß sie.

Im Dorf einkaufen
Kundin Julia Nothelfer kommt oft in den SPOHO. „Ich achte ganz bewusst darauf, dass ich zuerst in Lustenau einkaufe. Denn ich schätze es sehr, hier fündig zu werden und nicht extra nach Dornbirn fahren zu müssen“, sagt sie. Sie lobt das unkomplizierte Einkaufen bei Sport Hollenstein. „Ich gehe rein, werde beraten und bin in kürzester Zeit mit einem hervorragenden Produkt wieder draußen“, berichtet sie. Man findet auch immer Dinge, die man nicht in diesem Geschäft erwartet hätte, wie zum Beispiel Kinderfahrradhelme.
Standort als Erfolgsrezept?
Gibt es ein Erfolgsrezept für ihr Sportfachgeschäft? „Ich denke, dass die Menschen den Austausch und die gute Beratung schätzen. Es ist unser Anspruch, dass jeder, das für sich passende Produkt bei uns findet und optimal beraten wird.“ Ein großer Vorteil von Lustenau ist, dass viele versuchen, zuerst hier einzukaufen. Herausforderungen gibt es dennoch: Fehlt beispielsweise der Schnee, wie im vergangenen Winter, so spürt auch sie dies in einem Umsatzrückgang. Sie weiß: „Solange sich die Menschen bewusst dafür entscheiden, zu uns zu kommen, können wir weiter bestehen. Ohne Kundschaft geht es nicht“. Sie hat es geschafft, ihre Kunden durch ihre Freude an der Arbeit und der persönlichen Beratung zum Wiederkommen einzuladen.