“Howilar” Funken: Das war wohl die letzte Rache der Hexe

Howilar Funken schlug die Besucher mit außergewöhnlicher Gluthitze in die Flucht.
Hohenweiler Da standen sie nun – die für die Funkenbesucher bereitgestellten Stehtische auf der Riedstraße: leer und verlassen, da und dort nur noch ein paar Getränkeflaschen, denn nicht einmal die wurden mitgenommen, als die Funkengäste Hals über Kopf die Flucht ergriffen und sich gut und gern 15 bis 20 Meter in die Wiese zurückzogen, weil der Hitzeschwall, der ihnen vom Funken entgegen schwappte, einfach unerträglich wurde.

Ein echt heißes Funkenfest
Das war wohl die letzte Rache der Hexe, scherzte ein „Funkerkollege“ von der Parzelle Leutenhofen, wo der Funken traditionell einen Tag vor dem Dörfler Funken abgefackelt wurde. Auf solche Spekulationen wollte sich der Dörfler Funkenmeister Johannes Greissing nicht einlassen, für ihn war nur Fakt, dass „wir so etwas noch nie erlebt haben. Diese Hitzewelle ist momentan wirklich unerträglich, da hilft nur noch weit zurückweichen.“

Meisterwerk der Funkenbauer
Dass der Funken heuer eine außergewöhnliche Hitze entwickelte, lag wohl in erster Linie an der hervorragenden Arbeit der Funkenbauer, die nicht nur besonders viel Material verarbeitet hatten, sondern den Funken auch so konstruierten, dass er „selten schön“ brannte. Will heißen: Funken haben es meist an sich, dass sie unterschiedlich Feuer fangen, dieses Prachtexemplar brannte jedoch absolut gleichmäßig ab und entwickelte dabei eine außergewöhnliche Hitzewelle, die die Zuschauer mit voller Wucht traf und regelrecht in die Flucht jagte.

Von Windproblemen verschont
Die „Hitzewelle“ beim Dörfler Funken in Hohenweiler war jedoch im Vergleich mit den Problemen anderer Funkenzünfte, die zum Teil ihre Funken wegen heftigen Windes erst gar nicht anzünden konnten und wenn sie es trotzdem wagten, damit dramatische Situationen und Feuerwehreinsätze heraufbeschworen.

Weiter zurücksetzen?
Wie dem auch sei – der Dörfler Funka Howilar war einmal mehr eine gelungene Brauchtumspflege und ein geselliger Treffpunkt in frühlingshafter Atmosphäre, die vergessen ließ, dass mit dem Funken eigentlich der Winter ausgetrieben werden soll. „Vielleicht“, so Funkenmeister Greissing, „sollten wir den Funken im kommenden Jahr etwas weiter von der Straße zurücksetzen, damit es die Besucher auf der Straße wieder aushalten. STP
