“Howilar” Funken: Das war wohl die letzte Rache der Hexe

VN / 11.03.2025 • 11:53 Uhr
Das war wohl die letzte Rache der Hexe: Die Dörfler Funker durften sich über ein gelungenes Funkenfest freuen.
Das war wohl die letzte Rache der Hexe: Die Dörfler Funker durften sich über ein gelungenes Funkenfest freuen.

Howilar Funken schlug die Besucher mit außergewöhnlicher Gluthitze in die Flucht.

Hohenweiler Da standen sie nun – die für die Funkenbesucher bereitgestellten Stehtische auf der Riedstraße: leer und verlassen, da und dort nur noch ein paar Getränkeflaschen, denn nicht einmal die wurden mitgenommen, als die Funkengäste Hals über Kopf die Flucht ergriffen und sich gut und gern 15 bis 20 Meter in die Wiese zurückzogen, weil der Hitzeschwall, der ihnen vom Funken entgegen schwappte, einfach unerträglich wurde.

Nicht einmal die Getränkeflaschen auf den Palletten-Stehtischen wurden mitgenommen, so fluchtartig zogen sich die Funkenzuschauer vor der Hitze zurück.
Nicht einmal die Getränkeflaschen auf den Palletten-Stehtischen wurden mitgenommen, so fluchtartig zogen sich die Funkenzuschauer vor der Hitze zurück.peter strauss

Ein echt heißes Funkenfest

Das war wohl die letzte Rache der Hexe, scherzte ein „Funkerkollege“ von der Parzelle Leutenhofen, wo der Funken traditionell einen Tag vor dem Dörfler Funken abgefackelt wurde. Auf solche Spekulationen wollte sich der Dörfler Funkenmeister Johannes Greissing nicht einlassen, für ihn war nur Fakt, dass „wir so etwas noch nie erlebt haben. Diese Hitzewelle ist momentan wirklich unerträglich, da hilft nur noch weit zurückweichen.“

Das war wohl die letzte Rache der Hexe: Originelle Innovation der Dörfler Funkenzuft: Ein kleiner Viehtransporter wurde zur Bonkasse umgebaut.
Originelle Innovation der Dörfler Funkenzuft: Ein kleiner Viehtransporter wurde zur Bonkasse umgebaut.

Meisterwerk der Funkenbauer

Dass der Funken heuer eine außergewöhnliche Hitze entwickelte, lag wohl in erster Linie an der hervorragenden Arbeit der Funkenbauer, die nicht nur besonders viel Material verarbeitet hatten, sondern den Funken auch so konstruierten, dass er „selten schön“ brannte. Will heißen: Funken haben es meist an sich, dass sie unterschiedlich Feuer fangen, dieses Prachtexemplar brannte jedoch absolut gleichmäßig ab und entwickelte dabei eine außergewöhnliche Hitzewelle, die die Zuschauer mit voller Wucht traf und regelrecht in die Flucht jagte.

Das war wohl die letzte Rache der Hexe: Nicht nur optisch war der Dörler Funka Howilar ein Prachtexemnplar, er sollte auch noch ganz andere - brandheiße - Qualitäten entwickeln.
Nicht nur optisch war der Dörler Funka Howilar ein Prachtexemnplar, er sollte auch noch ganz andere – brandheiße – Qualitäten entwickeln.

Von Windproblemen verschont

Die „Hitzewelle“ beim Dörfler Funken in Hohenweiler war jedoch im Vergleich mit den Problemen anderer Funkenzünfte, die zum Teil ihre Funken wegen heftigen Windes erst gar nicht anzünden konnten und wenn sie es trotzdem wagten, damit dramatische Situationen und Feuerwehreinsätze heraufbeschworen.

Das war wohl die letzte Rache der Hexe: Funkenmeister Johannes Greissing: „Mit dieser Hitze konnte nun wirklich niemand rechnen, da blieb nur noch die Flucht.“
Funkenmeister Johannes Greissing: „Mit dieser Hitze konnte nun wirklich niemand rechnen, da blieb nur noch die Flucht.“

Weiter zurücksetzen?

Wie dem auch sei – der Dörfler Funka Howilar war einmal mehr eine gelungene Brauchtumspflege und ein geselliger Treffpunkt in frühlingshafter Atmosphäre, die vergessen ließ, dass mit dem Funken eigentlich der Winter ausgetrieben werden soll. „Vielleicht“, so Funkenmeister Greissing, „sollten wir den Funken im kommenden Jahr etwas weiter von der Straße zurücksetzen, damit es die Besucher auf der Straße wieder aushalten. STP   

Das war wohl die letzte Rache der Hexe: Die Glut des Kinderfunkens wurde von den Zuschauern noch als angenehm wärmend empfunden und nichts deutete darauf hin, dass sich die Situation sehr schnell überaus „hitzig“ entwickeln würde.
Die Glut des Kinderfunkens wurde von den Zuschauern noch als angenehm wärmend empfunden und nichts deutete darauf hin, dass sich die Situation sehr schnell überaus „hitzig“ entwickeln würde.