„Das ist eine ehrenvolle Aufgabe“: Olga Pircher und Elmar Buda engagieren sich seit Jahrzehnten für die Demokratie

Zwei Bludenzer erzählen, warum sie schon seit Jahrzehnten als Wahlhelfer arbeiten.
Bludenz Sie ist 25 Jahre dabei, er 30 Jahre: Olga Pircher (SPÖ) ist seit 25 Jahren Wahlhelferin und hat noch keine Wahl ausgelassen. Wahlhelfer Elmar Buda (ÖVP) kann sogar auf 30 Jahre zurückblicken.
Elmar Budas erste Wahl als Wahlhelfer war jene, bei der Othmar Kraft zum Bürgermeister gewählt wurde. „Mir ist es ein Anliegen, mich für die Allgemeinheit einzubringen“, sagte der Obdorfer, der bald seinen 70. Geburtstag feiert. Er zitierte John F. Kennedy: „Frag nicht, was der Staat für dich tun kann, frag, was du für den Staat tun kannst.“

Elmar Buda trug einen Anzug mit Krawatte – so wie immer bei einer Wahl. Um 7.30 Uhr öffnete das Wahllokal in der Volksschule Obdorf. Die ersten zehn Wähler standen bereits davor. „Viele denken, dass Politiker korrupt seien. Doch wenn einem etwas nicht passt, muss man es hinterfragen“, sagte Elmar Buda, der 20 Jahre lang Wahlleiter war. Es sei schwer, Wahlhelfer zu finden, obwohl es mittlerweile eine kleine Vergütung gebe. Doch Elmar Buda macht es nicht des Geldes wegen: „Ich würde es auch ohne Geld machen.“

Von 7 bis 14.30 Uhr notiert er die Wähler im Wählerverzeichnis und zählt mit den anderen Wahlhelfern die Stimmen aus. „Als ÖVPler freut es mich natürlich, wenn die ÖVP gewählt wird“, sagte er. „Dann geht man mit einem Lächeln hinaus, wenn man sieht, dass die eigene Partei vorne liegt.“ Obdorf sei ein ÖVP-Sprengel, so Buda. Ein Grund, warum er gerne Wahlhelfer ist, ist die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen: „Wir hatten noch nie Streit untereinander, und es fiel noch nie ein böses Wort.“

Olga Pircher ist seit 25 Jahren Wahlhelferin und bei jeder Wahl im Einsatz – sei es die EU-Wahl, die Nationalratswahl, die Landtagswahl oder die Gemeindewahl. Sie schätzt den Kontakt mit den Menschen. „Ich halte sehr viel von der Demokratie. Das ist eine ehrenvolle Aufgabe. Eigentlich sollte man froh sein, wählen zu dürfen“, sagte sie vor dem Wahllokal im Maierhof in Brunnenfeld. Für sie ist es „ein Dienst an der Gemeinschaft“, bei den Wahlen helfen zu können. „Das gehört zur Demokratie.“

Auch sie bedauert, dass es immer weniger Wahlhelfer gibt. „Man muss dazu übergehen, denen etwas zu zahlen“, ist sie überzeugt. Ehrenamtlich mache es kaum noch jemand. Besonders anstrengend empfand sie die Zeit als Wahlhelferin in der Bezirkswahlbehörde, wo die Wahlkarten ausgezählt wurden. Gerade mit den Vorzugsstimmen sei das Auszählen schwierig. Da müsse man hochkonzentriert bleiben.
Die 72-Jährige war noch nie in ihrem eigenen Sprengel Wahlhelferin. Deshalb ging sie zuerst in der gewerblichen Berufsschule wählen, bevor sie nach Brunnenfeld fuhr.