Jubel im Bludenzer Rathaus: Simon Tschann holt sich absolute Mehrheit

Mit diesem Ergebnis hat kaum jemand gerechnet: In Bludenz holt sich Simon Tschann (ÖVP) mit 50,61 Prozent der Stimmen klar den Sieg. Eine Stichwahl ist damit vom Tisch.
Bludenz Jubel im Bludenzer Rathaus: Simon Tschann gewann deutlich mit 50,61 Prozent der Stimmen. Damit hat er das Bürgermeisteramt klar verteidigt und bleibt für weitere fünf Jahre Bürgermeister von Bludenz. Auch in der Stadtvertretung hat die ÖVP mit 17 Sitzen die Nase vorn und mit einem Mandatsüberhang die absolute Mehrheit.

Simon Tschann war sprachlos: „Ich bin sehr überwältigt von diesem Ergebnis.“ Er sei vor allem stolz und dankbar für sein ganzes Team. Und nicht nur sein Team stehe hinter ihm, sondern auch die Bevölkerung.

“Ein Tag zum Feiern”
Die Wahrscheinlichkeit einer Stichwahl war bei vier Kandidaten hoch – das war auch ihm bewusst. Doch auch wenn die ÖVP die absolute Mehrheit in der Stadtvertretung hat, seien ihre Arme für die anderen Parteien ausgestreckt. Man wolle sachlich zusammenarbeiten. Als nächster Schritt stehe unter anderem die Budgetkonsolidierung an. Auch Projekte wie leistbarer Wohnraum für junge Menschen sollen in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden. Doch „heute ist ein Tag zum Feiern“, sagte Simon Tschann.

Ricardo Grießer, der als Bürgermeisterkandidat für die NEOS angetreten war und 3,4 Prozent der Stimmen erhielt, zeigte sich zufrieden: „Die NEOS sind erstmals in der Stadtvertretung vertreten. Das Hauptziel ist erreicht. Ich bin absolut zufrieden.“ Er wolle in der Stadtvertretung für seine Wahlthemen Kontrolle und Transparenz einstehen und – wie alle anderen Parteien – zur Belebung der Innenstadt beitragen. So sollen es Unternehmer leichter haben, sich mit ihren Geschäften in der Innenstadt anzusiedeln. „Ich unterstütze die guten Ideen“, so Grießer.

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Simon Tschann in der Liveschaltung:
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FPÖ im Stadtrat vertreten
Auch für die FPÖ ist das Ergebnis sehr erfreulich. „Es ist das beste Ergebnis in der Geschichte der FPÖ in Bludenz“, sagte Jogi Weixlbaumer, der als Bürgermeisterkandidat 11,7 Prozent der Stimmen für sich gewinnen konnte. „Wir haben die Mandate vervierfacht – von einem auf vier. Und aller Voraussicht nach sind wir auch im Stadtrat vertreten.“ Mit diesem Ergebnis habe er nicht gerechnet: „Das war eine Überraschung.“ Auch in Zukunft wolle er konstruktiv und auf Augenhöhe mit der ÖVP zusammenarbeiten.

Bernhard Corn, Fraktionsobmann der SPÖ/Team Mario Leiter, gratulierte Simon Tschann zum Sieg, betonte aber auch, dass man das Ergebnis innerhalb der Fraktion analysieren müsse. „Ich bin überzeugt, dass unser Wahlkampf gut gewesen ist.“ Auch Stadträtin Catherine Muther war mit dem Wahlkampf zufrieden: „Wir sind zweitstärkste Partei. Wir arbeiten weiter für Bludenz.“ Die SPÖ werde weiterhin die Oppositionsrolle einnehmen, auch wenn das Team Mario Leiter drei Mandate weniger in der Stadtvertretung hat.


“Trauriges Ergebnis”
Mario Leiter lag deutlich hinter Simon Tschann und erhielt nur 34,29 Prozent der Wählerstimmen. Der Landesparteiobmann der SPÖ gratulierte dem Wahlsieger zur „satten Mehrheit“. Simon Tschann habe seine Wähler besser mobilisieren können als die SPÖ. „Es ist ein trauriges Ergebnis und gleichzeitig schade für das tolle, engagierte Team“, das unzählige Hausbesuche in den letzten Wochen gemacht habe. „Wir haben einen fairen, offenen Wahlkampf geführt. Warum es schlussendlich zu diesem Ergebnis kam, müssen wir in den nächsten Tagen analysieren.“ Leiter werde sich voll und ganz seinem Landtagsmandat widmen und nicht als Vizebürgermeister zur Verfügung stehen.

Auch Christoph Thoma und Cenk Dogan (beide ÖVP) hätten mit diesem Ergebnis nicht gerechnet. „Wir werden das Ergebnis sehr demütig annehmen. Es ist eine große Verantwortung, die uns von unseren Wählern in die Hände gelegt wurde“, so Stadtrat Cenk Dogan.

