Immer noch kein Bus von Lustenaus Osten nach Dornbirn

VN / 19.03.2025 • 14:07 Uhr
Zahlreiche Anrainer vom östlichen Ortsrand haben sich symbolisch an der Bushaltestelle versammelt. Sie fordern eine direkte Busverbindung nach Dornbirn und zu den Bahnhöfen.
Zahlreiche Anrainer vom östlichen Ortsrand haben sich symbolisch an der Bushaltestelle versammelt. Sie fordern eine direkte Busverbindung nach Dornbirn und zu den Bahnhöfen.Bernadette von Sontagh

Anrainer fordern direkte Busverbindung nach Dornbirn und zu Bahnhöfen.

Lustenau Das östliche Siedlungsgebiet der Marktgemeinde Lustenau wächst. Familien bauen oder ziehen in Wohnungen rund um den Neuner, das Feldkreuz, die Sägerstraße, das Binsenfeld und das Vorach. Viele von ihnen besitzen ein Klimaticket und sind gewillt, täglich Bus zu fahren. Doch das gestaltet sich in der Praxis schwierig.

Direkte Busverbindung nach Dornbirn fehlt: Swen Riedesser und Gottlieb Hämmerle würden gerne öfter den Bus nutzen, doch die Haltestelle ist zu weit weg.
Swen Riedesser und Gottlieb Hämmerle würden gerne öfter den Bus nutzen, doch die Haltestelle ist zu weit weg.

Die nächstgelegene direkte Busverbindung nach Dornbirn befindet sich an der Dornbirner Straße in der Nähe des McDonald‘s. Von der Eishalle bis zu dieser Haltestelle sind es gut eineinhalb Kilometer. „Das sind 20 Minuten zu Fuß, wenn man zügig geht. Doch Kinder und ältere Menschen schaffen das nicht“, erläutert Anrainer Simon Hämmerle aus dem Mühlefeld die Problematik. Statt den Bus zu nehmen, greifen viele schließlich doch auf das Auto zurück. „Leider ist es umständlich und zeitaufwendig, mit dem bestehenden Bus ins Dorf zu fahren, dort umzusteigen, um dann irgendwann in Dornbirn anzukommen. Die bisherige Linie gleicht eher einer Rundfahrt“, kritisiert Hämmerle.

Direkte Busverbindung nach Dornbirn fehlt: Theresia Hämmerle würde gerne direkt mit dem Bus nach Dornbirn fahren und nicht jedes Mal lange Gehzeiten in Kauf nehmen müssen.
Theresia Hämmerle würde gerne direkt mit dem Bus nach Dornbirn fahren und nicht jedes Mal lange Gehzeiten in Kauf nehmen müssen.

Sorge, nicht berücksichtigt zu werden

Bereits im Juni 2023 berichteten die VN über das Problem der fehlenden und direkten Busverbindung nach Dornbirn. „Wir haben Sorge, dass wir bei den Verantwortlichen nicht wahrgenommen werden. Wir würden gerne alle mit dem Bus fahren und hoffen, dass im Herbst die Schnellbuslinie nach Dornbirn kommt“, sagt Solveig Riedesser. Dass es sich dabei nicht nur um eine Handvoll Menschen handelt, zeigen die zahlreichen Anrainer, die den VN ihr Anliegen mitteilen.

Direkte Busverbindung nach Dornbirn fehlt: Petra Holzer und Regine Riedler würden gerne den Bus zum Messepark nutzen.
Petra Holzer und Regine Riedler würden gerne den Bus zum Messepark nutzen.

Zeitlich schwierig

Die Anrainer würden den Bus gerne nach Dornbirn und direkt zu den Bahnhöfen nutzen. „Ich trainiere viermal in der Woche Turnen in Dornbirn. Meine Mama muss ich jedes Mal mit dem Auto hinbringen“, sagt der achtjährige Benno. Auch die Schülerin Mara fährt täglich ins Sportgymnasium und zusätzlich noch zum Handballtraining. Dafür würde sie mit dem Bus fahren, doch zeitlich geht es sich nicht aus. Ihre Mutter muss sie fahren.

Direkte Busverbindung nach Dornbirn fehlt: Gottlieb Hämmerle prüft über die App wie lange er mit dem Bus nach Dornbirn bräuchte. Es geht ihm zu lange. Deshalb nimmt er das Rad.
Gottlieb Hämmerle prüft über die App wie lange er mit dem Bus nach Dornbirn bräuchte. Es geht ihm zu lange. Deshalb nimmt er das Rad.

Theresia Hämmerle besitzt ein Klimaticket. „Wenn ich den 166er Bus nehme, fährt der zuerst in die Gemeinde, dann muss ich umsteigen und wenn ich den Bus nicht erwische, stehe ich dort. So laufe ich halt zur Haltestelle“, erklärt sie. Manchmal habe sie das Gefühl, eher ein Geh- als ein Fahrticket zu besitzen. Auch Petra Holzer wünscht sich für die vielen Teenager einen direkten Bus nach Dornbirn. „Im Moment fahren wir die Kinder zur Dornbirner Straße, lassen sie dort aussteigen und holen sie dort auch wieder ab.“ Viele dieser Fahrten könnten mit dem Auto vermieden werden.

Östlicher Ortsteil erschließen

Mathias Blaser (ÖVP), Obmann des Mobilitätsausschusses, versichert, dass der östliche Ortsteil erschlossen wird. Die Fachabteilungen Mobilität und Planung stehe in laufenden Gesprächen mit Michael Stabodin, Geschäftsführer vom Landbus Unterland. „Die Buslinie 162 wird vom Bahnhof Lustenau, über das Mühlefeld, den Sportpark, die Sägerstraße und in weiterer Folge nach Dornbirn fahren“, sagt er. Zudem sei eine eigene Haltestelle im Betriebsgebiet Millennium Park vorgesehen. Auch Geschäftsführer Stabodin erklärt, dass die Busse bestellt seien, sie allerdings noch in der Planung stecken, wie der Bus fahren werde. „Wir eruieren, wie wir den Fahrplan und die Linienführungen ohne große Verschiebungen konkretisieren können.“ Im Mai könne er konkretere Auskunft über den Start der Buslinie geben. „Spätestens mit dem Fahrplanwechsel Ende Jahr wird es eine ergänzende Linie geben“, sagt er. Die Anrainer müssen in der Zwischenzeit lange Spaziergänge zur nächsten Haltestelle machen. BVS

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