„Es ist eine enorme persönliche Bereicherung, auf einer Landwirtschaft aufzuwachsen“

Köpfe von morgen 2025: Lukas Maier (23), Geschäftsführer der Landjugend Jungbauernschaft Vorarlberg: Er lebt die Nachhaltigkeit – auf dem elterlichen Hof wie auch beim Organisieren von Veranstaltungen für die Landjugend Jungbauernschaft.
Bartholomäberg Lukas Maier (23) ist seit zwei Jahren Geschäftsführer der Landjugend Jungbauernschaft (LJ/JB) Vorarlberg. Über seine älteren Geschwister fand er zur Organisation, die mittlerweile ein fester Bestandteil in seiner Familie ist.
Rund die Hälfte der Mitglieder hat keinen landwirtschaftlichen Hintergrund. „Unser Programm ist vielfältig“, sagt Maier und stellt die sechs Säulen der LJ/ JB vor: Allgemeinbildung, Landwirtschaft und Umwelt, Sport und Gesellschaft, Kultur und Brauchtum, Young and International sowie Service und Organisation. Durch vielfältige Bildungsangebote haben Jugendliche von 14 bis 35 Jahren die Möglichkeit, sich in den Bereichen Projektorganisation, Rhetorik und Promotion weiterzubilden.

Die Landjugend Jungbauernschaft ist in elf Gebietsgruppen, zwei Ortsgruppen und drei Bezirksgruppen organisiert. Jährlich gibt es Landesentscheide, Berufswettbewerbe und ein Schwerpunktthema. 2023 war dies „17 Mal zum Wohle fürs Ländle“, eine Kampagne zu den 17 Nachhaltigkeitszielen. 2024 wurde mit „An Sprung zueinander – Seit 50 Jahren vereint“ ein Jubiläum gefeiert, während das aktuelle Thema „Landjugend im Bild – wertvoll fürs Land“ sich dem 100-jährigen Bestehen der Landwirtschaftskammer widmet. Dazu werden Mitglieder der LJ/JB vorgestellt, die in verschiedenen Fachbereichen der Landwirtschaftskammer tätig sind.

Für ihre nachhaltige Veranstaltungsorganisation erhielt die Landjugend Jungbauernschaft Vorarlberg die Auszeichnung „ghörig feschta“. Shuttlebusse, Gratis-Öffi-Tickets, Mehrweggeschirr und nachhaltig gedruckte Speisekarten machen ihre Feste zu Vorzeigeprojekten. Lukas Maier selbst pendelt täglich mit dem Zug von Bartholomäberg nach Bregenz und nutzt öffentliche Verkehrsmittel für Geschäftstermine. Eine geplante Reise nach Südafrika soll den Austausch über landwirtschaftliche Praktiken fördern.

Auch im elterlichen Milch- und Mastviehbetrieb lebt er Nachhaltigkeit. „Wir arbeiten mit der Natur und sehen unsere Arbeit als Kreislaufwirtschaft“, sagt Maier. Eine Magerwiese zur Förderung der Artenvielfalt und natürliche Düngung sind Teil des Konzepts. Das Gemüse für den Eigenbedarf wächst im eigenen Garten, Fleisch stammt ausschließlich vom eigenen Hof. „Beste, selbst produzierte Lebensmittel zu genießen, ist wunderbar.“

Lange Arbeitstage
Auf dem Hof, den Lukas Maier irgendwann übernehmen wird, leben Pferde, Bienen, Ziegen, Hühner, Katzen und ein Hund. Der 23-Jährige hat lange Arbeitstage: Nach seiner Tätigkeit als Geschäftsführer geht er noch in den Stall. Einige Urlaubstage opfert er gerne für die Heuernte. „Es ist eine enorme persönliche Bereicherung, auf einer Landwirtschaft aufzuwachsen“, sagt Lukas Maier, der die Landwirtschaftsschule in Hohenems besucht sowie eine Landwirtschafts-Meisterprüfung absolviert hat.

Schon seit frühester Kindheit hilft er auf dem Hof mit. „Für Kinder ist es ein Paradies. Man wächst in einem geschützten Raum auf und lernt Essenzielles für das spätere Leben.“ Besonders genießt er die Wochenenden zu Hause im Montafon – fernab der schnelllebigen Welt.
