So baut man Wildbienen & Co. ein Zuhause

Der OGV Dornbirn lud zum Vortrag und Praxisworkshop.
Dornbirn „Wie können Gärten naturnah gestaltet werden, um Wildbienen, Schmetterlingen und anderen nützlichen Insekten optimale Lebensräume zu bieten?“ Dieser Frage widmete sich der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Dornbirn bei einer Veranstaltung am Samstag in der inatura. Der Theorieteil im Kinosaal bot den Teilnehmern Einblicke in die Bedeutung von Insektenhotels und ökologischer Gartenpflege. Am Nachmittag folgte der praktische Teil, bei dem dann ein großes Insektenhotel errichtet wurde.

Wissen aus erster Hand
Den fachlichen Auftakt machte zunächst Richard Eberle, ein erfahrener Referent im Bereich Naturschutz und Gartenökologie. In seinem Vortrag erklärte er, warum viele heimische Insekten unter Lebensraumverlust leiden und wie gezielte Maßnahmen im eigenen Garten Abhilfe schaffen können. Er erläuterte, welche Pflanzen Nektar und Pollen liefern und wie eine natürliche Umgebung geschaffen werden kann, die Insekten das ganze Jahr über Nahrung und Unterschlupf bietet.
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Auch Vertreter des Bienenzuchtvereins Dornbirn und des „Natur im Garten“-Teams des OGV-Landesverbands waren vor Ort und ergänzten den Workshop mit praktischen Tipps. Themen wie pestizidfreies Gärtnern, die Bedeutung von Totholz oder der richtige Standort für ein Insektenhotel wurden ausführlich besprochen.

Tatkräftiger Einsatz beim Bau
Nach der Theorie ging es für alle an die Arbeit. Unter Anleitung von Margit Rusch, Sigi Wohlgenannt und Bernhard Huchler entstand beim inatura-Kräutergarten ein großes Insektenhotel. Mit Holz, Schilfrohren, Lehm und Ziegeln bestückt, bietet es künftig Wildbienen, Florfliegen und Marienkäfern einen geschützten Nist- und Überwinterungsplatz. Mit viel Engagement wurde ein Nachmittag lang gesägt, gebohrt und gestapelt.

„Käufliche Insektennisthilfen im Baumarkt, Gartencenter und Internet werden werbewirksam – wenn auch inhaltlich falsch als Insektenhotel vermarktet. Mit wenigen Ausnahmen haben sie alle etwas gemeinsam: Billiges Material und eine eher lieblose Verarbeitung, mangelndes Hintergrundwissen über die ökologischen Ansprüche der Insekten, die sich hier einfinden sollen, und deren Bedürfnisse mit solchen Nisthilfen nicht befriedigt werden“, schilderte Bernhard Huchler.

Fehler vermeiden
Auch Workshop-Teilnehmerin Christine Golderer nahm am Kurs teil, weil sie vor allem wissen will, welche Fehler man begehen kann: „Ich habe heute viele wichtige Dinge erfahren und mein erster Schritt daheim ist jetzt erst einmal dafür zu sorgen, dass die Insekten ein Nahrungsangebot für das ganze Jahr bereitgesellt bekommen – und das ebenfalls bereits gekaufte Insektenhotel wird nun richtig aufgerüstet bzw. umgebaut.“ Auch das ursprüngliche Nützlingshotel bei der inatura wurde mit falschem Material gebaut. „Mich hat das immer gestört, deshalb haben wir diese Veranstaltung heute initiiert“, so Margit Rusch.



Zum Abschluss des Tages wurde das fertiggestellte Insektenhotel offiziell eingeweiht. Der OGV Dornbirn betonte die Bedeutung solcher Projekte für den regionalen Naturschutz: „Mit kleinen Maßnahmen können wir Großes bewirken. Wenn jeder im eigenen Garten etwas für die Insektenvielfalt tut, profitieren wir alle davon.“ Das nächste Projekt für den OGV ist jetzt, die Umgebung rund ums neue Insektenhotel zu begrünen.

Weitere Veranstaltungen, die beim OGV demnächst anstehen: “Kräuterbrot backen mit Kindern”, am Samstag, 5. April und “Kompostieren leicht gemacht”, am Samstag, 12. April. Alle Infos unter: www.ogv.at. cth

