Seit Jahren Ärger mit den Nachbarn: Michael Benvenuti stinkt es gewaltig

VN / 26.03.2025 • 11:52 Uhr
Michael Benvenuti, Müllproblem in der Nachbarschaft
Michael Benvenuti ärgert sich über die nicht fachgerechte Abfallentsorgung seiner Nachbarn. Bilder: VN/JUN

In Nenzing kämpft Michael Benvenuti seit Jahren gegen die nicht fachgerechte Müllentsorgung seiner Nachbarn. Trotz Anzeigen und Gesprächen ändert sich nichts, da die Verursacher sich mit Tricks den Strafen entziehen.

Nenzing „Seit zig Jahren habe ich schon das Theater“, sagt der Nenzinger Michael Benvenuti. „Und das durchgehend“, fügt er hinzu. Er blickt vom Esstisch durch das Fenster auf die andere Straßenseite. „Wochenweise schaut es so aus.“ Denn dort, am Straßenrand, türmen sich Müllsäcke. Die Müllabfuhr nimmt einen Großteil jedoch gar nicht mit, da es sich nicht um die gebührenpflichtigen Restmüllsäcke und gelben Säcke der Gemeinde handelt, sondern um handelsübliche weiße Müllsäcke.

Michael Benvenuti, Müllproblem in der Nachbarschaft
Der Müll lockt nicht nur Tiere an, er stinkt auch.

„Das sind Rumänen, Polen und Ungarn. Die haben kein Sauberkeitsverhalten“, sagt Benvenuti, der „ständig am Intervenieren“ ist. Die Gemeinde sei informiert und auch die Bezirkshauptmannschaft sei eingeschaltet.

Im Sommer stinkt es

Ab und zu komme der Eigentümer vorbei, sammle die Müllsäcke ein und bringe sie weg. Doch nach zwei, drei Tagen sehe es wieder genauso aus wie zuvor.„Kurzfristig war der Müll mal weg, doch das war nicht von Dauer“, sagt Benvenuti. Er kritisiert zudem, dass keine Mülltrennung erfolge. Im Sommer locke der Müll nicht nur Tiere an, sondern stinke auch, sodass sich der Nenzinger nicht mehr in den Garten setzen kann. Benvenuti ärgert sich über die Politik, die seiner Ansicht nach nichts unternehme. Man solle Privatpersonen dazu verpflichten, den Müll fachgerecht zu entsorgen. „Uns schreibt man ja sonst auch alles vor.“

Michael Benvenuti, Müllproblem in der Nachbarschaft
Auch die abgemeldeten Autos stören ihn, denn deren Motoren werden oftmals minutenlang laufengelassen.

Seit 2019 dokumentiert er seinen Ärger mit den Nachbarn schriftlich und speichert jede E-Mail ab. „Die Bewohner wechseln ständig“, meint er. In dem aus seiner Sicht abbruchreifen Haus leben mehrere Familien mit Kindern auf engstem Raum. Auf dem Vorplatz stehen nicht nur Müllsäcke, sondern auch einige abgemeldete Autos, die – „legal oder illegal, das weiß ich nicht so genau“ – gehandelt werden würden.

Neben dem Gestank komme auch noch der Lärm hinzu. Er habe sich schon mehrfach bei den Nachbarn wegen der Lautstärke beschwert und die Polizei gerufen. Was ihn ebenfalls störe, sei, dass die Nachbarn die Motoren der abgemeldeten Autos laufen lassen. „Sie wissen alles, was sie dürfen, aber nicht, was ihre Pflichten sind“, sagt Benvenuti.

Michael Benvenuti, Müllproblem in der Nachbarschaft
Mittlerweile benutzen die Nachbarn zum Teil die gelben Säcke und Restmüllsäcke der Gemeinde, doch nicht ausschließlich.

“Kann Empörung nachvollziehen”

Lukas Krebitz vom Bauhof Nenzing versteht den Unmut von Benvenuti. „Ich kann seine Empörung über die Abfallbereitstellung seiner Nachbarn nachvollziehen.“

In der Vergangenheit gab es mehrere Anzeigen nach dem Vorarlberger Landesabfallwirtschaftsgesetz sowie dem Vorarlberger Baugesetz. Derzeit laufen Verfahren zu den Vorfällen in der Blumeneggstraße 13. „Bevor es zu diesen Anzeigen kam, wurde versucht, ein Einvernehmen mit dem Eigentümer des Mehrparteienhauses zu finden“, erklärt Krebitz. „Deshalb gab es im vergangenen Jahr mehrere Besprechungen mit Herrn Keles.“

Michael Benvenuti, Müllproblem in der Nachbarschaft
Michael Benvenutis Haus (rechts) steht direkt gegenüber.

Dass Benvenuti nichts von den Besprechungen und Anzeigen weiß, liegt daran, dass über den Stand der Verfahren keine Auskünfte erteilt werden dürfen. „Über laufende Verfahren dürfen keine Informationen gegeben werden“, so Krebitz.

„Seit dem Lokalaugenschein vom 14. März kam es zu einer Verbesserung der Situation, sie ist jedoch nach wie vor nicht zufriedenstellend“, sagt Lukas Krebitz. Er beschreibt das Problem: „Die angezeigten Personen verfügen über erstaunlich gute Kenntnisse der Rechtsstaatlichkeit und entziehen sich den Bußgeldern durch Wohnortwechsel oder verzögern die Zahlungen durch Berufungsverfahren.“

Seit Jahren Ärger mit den Nachbarn: Michael Benvenuti stinkt es gewaltig
Im Walgaublatt hat Benvenuti diesen Leserbrief veröffentlicht. Das Foto stammt vom Dezember.