„Ich bin unschuldig!“: Die Haftfrist des Mordverdächtigen von Kennelbach endet Mitte April

Hat er seine Lebensgefährtin getötet? Nach mehreren Haftprüfungsverhandlungen sitzt verdächtiger Ecuadorianer (25) noch immer in U-Haft.
Kennelbach, Feldkirch Es war vor mittlerweile mehr als sieben Monaten, als in Kennelbach ein schrecklicher Fund gemacht wurde. Am 8. September des Vorjahres entdeckte eine Passantin am Ufer der Ach in Kennelbach die Leiche einer 25-jährigen Frau (die VN berichteten).
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Vermutlich Beziehungstat
Nach der Obduktion der Toten schien den Ermittlern eines klar: Die zweifache Mutter mit spanischer Staatsbürgerschaft war vermutlich zum Opfer einer tödlichen Beziehungstat geworden. Bereits sechs Tage nach ihrer Auffindung wurde der gleichaltrige Lebensgefährte der Frau als dringend Tatverdächtiger in die Untersuchungshaft in die Feldkircher Justizanstalt eingeliefert. Und dort befindet er sich immer noch – wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr.

“Ich habe damit nichs zu tun”
Der 25-jährige Ecuadorianer selbst leugnet jeden Zusammenhang mit der Bluttat und bleibt dabei: „Ich bin völlig unschuldig und habe damit nichts zu tun.“ Doch der Tatverdacht gegen ihn scheint den Ermittlungsergebnissen zufolge so schwerwiegend zu sein, dass er trotz mehrerer der vorgeschriebenen Haftprüfungsverhandlungen weiterhin hinter Gitter bleibt.
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Haftfrist endet am 17. April
Wie die VN vom Pressesprecher des Landesgerichtes Feldkirch, Richter Dietmar Nussbaumer, auf Anfrage am Donnerstag erfuhren, wurde die Frist der U-Haft des Beschuldigten noch bis zum 17. April dieses Jahres verlängert.
Doch ob sie dann wirklich endet, ist mehr als fraglich. Vielmehr wird dann wohl eine neue Haftprüfungsverhandlung zur Verlängerung der Frist erfolgen. Das ist möglich, denn schließlich hat die Strafverfolgungsbehörde insgesamt zwei Jahre lange Zeit, Anklage gegen einen dringend tatverdächtigen U-Häftling zu erheben. Doch sind die Ermittlungsergebnisse bis dahin für die Erhebung einer Anklage immer noch nicht ausreichend, muss die U-Haft zwingend aufgehoben und der Tatverdächtige aus dem Gefängnis entlassen werden.
“Ähnlich einem Baseballschläger”
Wie weit das Landeskriminalamt mit den Erhebungen gegen den Beschuldigten bislang vorgedrungen ist, gibt es aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt.
Faktum ist jedoch ein Problem: Das zur Bluttat verwendete Tatwerkzeug konnte bisher nicht sichergestellt werden. Laut Obduktionsbericht starb die Frau damals unter „stumpfer Gewaltweinwirkung durch eine unbekannte, längliche Tatwaffe, ähnlich einem Baseballschläger.“
Die Tat hatte landesweit für Aufsehen und Bestürzung gesorgt, vor allem in Kennelbach. Dort fand am 15. September eine Femizid-Mahnwache rund um eine Litfaßsäule statt, angereist waren auch die Angehörigen des Opfers.