„Brautbriefe aus Zelle 92“ im Haus der Begegnung in Dornbirn

VN / 30.03.2025 • 06:30 Uhr
Am 9. April kommt das Teatro Caprile anlässlich Dietrich Bonhoeffers Tod mit einem besonderen Stück ins Haus der Begegnung nach Dornbirn. (Foto: Evangelische Gemeinde)
Am 9. April kommt das Teatro Caprile anlässlich Dietrich Bonhoeffers Tod mit einem besonderen Stück ins Haus der Begegnung nach Dornbirn. Evangelische Gemeinde

Szenische Lesung im Haus der Begegnung erinnert an Widerstand und Liebe.

Dornbirn Zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer bringt das Wiener Ensemble „teatro caprile“ eine außergewöhnliche theatralische Lesung nach Dornbirn. Am Mittwoch, 9. April werden im Saal der evangelischen Kirche die „Brautbriefe aus Zelle 92“ in einer szenischen Inszenierung aufgeführt.

Brautbriefe und Widerstand: Dietrich Bonhoeffer, Theologe und aktiver Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Regime, wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet.
Dietrich Bonhoeffer, Theologe und aktiver Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Regime, wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet.

Bewegende Korrespondenz

Dietrich Bonhoeffer, Theologe und aktiver Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Regime, wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet. „Seine Briefe aus der Haft, geschrieben an die junge Maria von Wedemeyer, geben nicht nur Einblick in seine persönliche Gedankenwelt, sondern auch in das von tiefem Glauben und politischem Mut geprägte Widerstandsmilieu der damaligen Zeit“, erklärt Uwe Bergmeister, Leiter des Evangelischen Gemeindezentrums. „Trotz der Zensur finden sich zwischen den Zeilen Hinweise auf seine kritische Haltung gegenüber dem NS-Staat und sein unbeirrbares Vertrauen in eine bessere Zukunft“, so Bergmeister, der sich freut, dass das teatro caprile nun ins Haus der Begegnung nach Dornbirn kommt.

Brautbriefe und Widerstand: Gemeindezentrumsleiter Uwe Bergmeister freut sich, das Teatro Caprile in seinem Haus begrüßen zu dürfen. (Foto: cth)
Brautbriefe und Widerstand: Gemeindezentrumsleiter Uwe Bergmeister freut sich, das Teatro Caprile in seinem Haus begrüßen zu dürfen. cth

Die szenische Lesung bringt den intensiven Briefwechsel auf die Bühne. Das Konzept und die Regie stammen von Andreas Kosek, die Texte werden von den Schauspielern Hanno Dreher und Katharina Grabher lebendig gemacht. Die Aufführung kombiniert Lesung und szenisches Spiel mit musikalischen Elementen, um die emotionale Tiefe der Briefe spürbar zu machen.

Brautbriefe und Widerstand: Brautbriefe aus Zelle 92 des Gefängnisses Berlin Tegel sind ein bewegendes Dokument einer großen Liebe, voller Zuversicht, Wärme und Menschlichkeit, inmitten eines mörderischen Regimes.
Brautbriefe aus Zelle 92 des Gefängnisses Berlin Tegel sind ein bewegendes Dokument einer großen Liebe, voller Zuversicht, Wärme und Menschlichkeit, unter der Herrschaft eines mörderischen Regimes.

Das teatro caprile ist in Dornbirn kein Unbekannter. 2023 trat das Wiener Ensemble bereits in der Tischlerei Feldkircher auf. „Wir kennen das teatro caprile schon einige Jahre und der Leiter des Jüdischen Museums Hohenems, Hanno Loewy, hat unseren Pfarrer Michael Meyer auf den Todestag von Bonhoeffer aufmerksam gemacht und die Möglichkeit dazu diese Aufführung nach Dornbirn zu holen”, schildert Bergmeister.

Brautbriefe und Widerstand: Katharina Grabher spielt die Verlobte Maria von Wedemeyer. (Foto: Darko Todorovic)
Brautbriefe und Widerstand: Katharina Grabher spielt die Verlobte Maria von Wedemeyer. Darko Todorovic

Die Lesung am 9. April verspricht eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit Liebe, Hoffnung und der Kraft, sich gegen ein unmenschliches Regime zu stellen. Die Evangelische Gemeinde freut sich auf zahlreiches Publikum in der Rosenstraße 80. Beginn ist um 19.30 Uhr, Karten gibt es unter pfarramt@evang-dornbirn.at, oder 05572/22 056 oder an der Abendkasse.  cth