Entscheidung ist gefallen: So sieht das neue Feuerwehrhaus in Nüziders aus

Nach Abschluss des Architekturwettbewerbs steht das Siegerprojekt für das neue Feuerwehrhaus der Nüziger Feuerwehr fest. Was die Jury lobte und wo es Verbesserungsbedarf gibt:
Nüziders Nach Jahren des Platzmangels und behelfsmäßiger Lösungen steht nun der Neubau des Feuerwehrgerätehauses bevor. Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs wurde ein überzeugendes Projekt ausgewählt, das sowohl funktional als auch städtebaulich Maßstäbe setzt. Sieger des Architekturwettbewerbs die ARGE Peter MUXEL Architektur ZT + VENTIRAARCHITEKTEN.


„Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Nüziders ist ein bedeutender Schritt für unsere Feuerwehr“, zeigt sich Feuerwehrkommandant Patrick Zimmermann erfreut. Das Siegerprojekt erfülle die Anforderungen an ein zweckmäßig gut funktionierendes Gebäude perfekt. „Das neue Haus wird unseren Kameraden ausreichend Raum für den Proben- und Einsatzdienst bieten und somit die Sicherheit und Effizienz unserer Einsätze nachhaltig verbessern.“

Martin Frohner
Auch Bürgermeister Florian Themeßl-Huber unterstreicht die Notwendigkeit des Projekts: „Das aktuelle Feuerwehrgerätehaus stammt im Kern aus den 70er Jahren und entspricht in keiner Weise mehr den Anforderungen einer modernen Feuerwehr.“ Mit dem nun abgeschlossenen Architekturwettbewerb sei der erste, wichtige Schritt getan. „Das Ergebnis ist vielversprechend. Jetzt geht es sorgfältig an die weitere Planung. Der Baubeginn soll im Jahr 2027 stattfinden, die Fertigstellung wird wohl ins Jahr 2029 fallen.“

Kompakte Bauweise
Das neue Feuerwehrhaus wird an der Parkplatzkante des örtlichen Nahversorgers und mit einem Mindestabstand von zwölf Metern zur Kirchstraße errichtet. Die kompakte Bauweise auf drei oberirdischen Ebenen überzeugt nicht nur funktional, sondern auch städtebaulich, da das Gebäude deutlich kürzer ist als bei den anderen Entwürfen und somit (mit Ausnahme des zweiten Platzes) ein „Alleinstellungsmerkmal“ darstellt. Sichtachsen in Richtung Ortszentrum bleiben erhalten. Fahrzeughalle und Kopfgebäude bilden eine gestalterische Einheit mit klar strukturierter Eingangssituation über den Quadraweg.


In puncto Funktionalität punktet der Entwurf mit durchdachter Raumaufteilung: Nachrichten-, Kommando- und Bereitschaftsräume bilden eine zusammenhängende Funktionseinheit im Erdgeschoss. Im ersten Obergeschoss sind Büro, Sitzungszimmer und ein Raum für die Feuerwehrjugend vorgesehen, darüber wird ein Schulungsraum untergebracht. Dank südwestlicher Ausrichtung bietet sich hier sogar Potenzial für eine Dachterrasse. Sanitär-, Umkleide- und Werkstatträume sind entlang der Fahrzeughalle situiert und verfügen über direkte Außen- sowie Fahrzeughallenzugänge. In der Verlängerung der Aufzugsanlage sind eine Schmutzschleuse, Lagerbereiche und der Abgang in das Untergeschoss geplant. Im Untergeschoss befinden sich dann weitere Lagerräume. Die funktionalen Trennungen zwischen Kopfgebäude- und Fahrzeughalle in Verbindung mit der inneren Wegführung seien laut Jury gut gelöst worden.

Martin Frohner

Leichte Mängel
Kritisch angemerkt wurde vom Preisgericht die Positionierung der Schlauchwaschanlage und des Schlauchturms, deren Erschließung nicht optimal gelöst ist. Die Wege von der Fahrzeughalle zu der Schlauchwaschanlage seien zu lang. Auch der unbelichtete Arbeitsbereich und der ohne Treppenanlage zu gering bemessene Schlauchturm müssten noch optimiert werden. Eine bessere Anbindung an die Waschbox wird gewünscht. Auch die Fassadengestaltung im Bereich des ersten Obergeschosses soll überarbeitet werden.

Trotz kleinerer Schwächen überzeugte das Projekt mit seiner architektonischen Qualität, der gelungenen Umsetzung des Raumprogramms und seiner Einbindung ins Ortsgefüge. Das Preisgericht zeichnete den Entwurf mit dem 1. Preis aus und empfahl ihn zur Weiterbearbeitung.

