Wie eine Lustenauerin im Senegal Teddy-Eddy-T-Shirts fand

Brigitte Bäuerle reiste in den Senegal, um zu helfen und erlebte berührende Zufälle.
Lustenau Die mittlerweile in der Schweiz wohnhafte Lustenauerin Brigitte Bäuerle engagiert sich seit vielen Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann für den Dornbirner Verein „Wissen macht stark“. Sie übernimmt Patenschaften für Kinder im Senegal. „Mit der Zeit wuchs in mir der Wunsch, einmal in den Senegal zu fliegen, um den Menschen vor Ort zu helfen und die Situation dort mit eigenen Augen zu sehen“, erzählt sie. Da ihre Kinder inzwischen erwachsen sind, entschloss sie sich, allein für mehr als zwei Wochen nach Afrika zu reisen, an den Ort, an dem sie bereits vielen Kindern durch ihre finanzielle Unterstützung eine Ausbildung ermöglicht hatte.

Dort lernte sie ihr aktuelles Patenkind Adama (24) kennen, einen jungen Mann, der dank ihrer Hilfe einen Beruf erlernen konnte. Vor Ort unterstützte sie den Verein zudem, indem sie Betten an Kranke und Bedürftige auslieferte, mit den Menschen sprach und unter anderem einen ganzen Spendenkarton voller T-Shirts verteilte, die bei Vorarlberger Kindern sehr bekannt sind.

Teddybären im Karton
„Eines Tages, nachdem ich Obst im Kindergarten an die vielen Kinder verteilt hatte, überreichte mir die Obfrau des Vereins, Natalie Moosmann, noch einen Karton“, erinnert sich Brigitte. Es handelte sich um eine Kleiderspende für die Kinder. „Ich öffnete die Schachtel und musste schmunzeln. Darin waren bunte Teddy-Eddy-T-Shirts in verschiedenen Größen“, berichtet sie. Sofort griff sie zu ihrem Handy, machte ein Foto und schickte es ihrer Jugendfreundin und Teddy-Eddy-Erfinderin Ingrid Hofer in Lustenau.

„Ich hatte gerade einen Tag zuvor daran gedacht, nachzufragen, ob die T-Shirt-Übergabe gut verlaufen ist“, erzählte Ingrid Hofer. Als sie dann die Nachricht von ihrer Bekannten Brigitte Bäuerle erhielt, musste sie lachen. „Ich wusste nicht, dass Ingrid den Verein kennt und Kleiderspenden übergibt, und Ingrid wiederum wusste nichts von meinem Aufenthalt in Afrika“, erklärt Brigitte. Dieser Zufall bringt die beiden noch heute zum Schmunzeln. Zurück in Lustenau treffen sich die beiden Freundinnen. Ingrid erzählt von den Shirts, die minimale Farbabweichungen hatten und deshalb nicht in den Verkauf, sondern in die Spenden kiste kamen, während Brigitte von ihrem Aufenthalt in Afrika berichtete und viele Fotos aus dem senegalesischen Dorf herzeigt.

„Wir unterstützen seit vielen Jahren Kinder mit Patenschaften. Beim Verein „Wissen macht stark“ wissen wir, dass jeder Cent direkt bei den Kindern ankommt“, erzählt Brigitte. Der Dornbirner Verein fördert Kinder und Jugendliche im Senegal mit Schulbildung, denn ohne finanzielle Unterstützung bleibt Bildung vielen Kindern verwehrt. „Vor allem im senegalesischen Dorf Mbour gibt es eigentlich nur arm, ärmer, am ärmsten“, sagt Brigitte Bäuerle. Sie reiste für zweieinhalb Wochen dorthin und half überall dort, wo ihre Unterstützung gebraucht wurde.

„Viele Menschen haben weder ein Bett noch eine Matratze, so wie wir es gewohnt sind. Der Verein hat beispielsweise ermittelt, wer am dringendsten ein Bett benötigt. Ich habe geholfen, 26 Betten auf einem Tierkarren durch die Straßen zu ziehen und sie den Menschen zu bringen“, berichtet sie. Nach ihrer Rückkehr weiß sie umso mehr, wie wichtig Bildung ist und wie gut es uns allen geht. Adama kann seine Familie allein ernähren. Möglich macht dies sein Beruf, den er mit Unterstützung der Familie Bäuerle erlernen konnte. Ein guter Grund für ihren Mann und sie, wieder neue Kinder mit einer Patenschaft zu unterstützen. BVS
