Vorarlbergs Polizei mit höchster Aufklärungsquote

Exekutive präsentierte die Anzeigenstatistik für das Jahr 2024
Bregenz In Vorarlberg sind 2024 mit 23.017 Straftaten um 2,3 Prozent mehr Delikte angezeigt worden als 2023. Die Aufklärungsquote war mit 64,2 Prozent neuerlich die höchste in Österreich. „Ein Grund, stolz zu sein”, so Landespolizeidirektorin Uta Bachmann, die mit Philipp Stadler, Leiter des Landeskriminalamtes (LKA), die Statistik präsentierte.
Leichte Rückgänge gab es bei Jugend- und Internetstraftaten, deren Bekämpfung ein Schwerpunkt bleibt. Wenig erfreulich entwickelten sich mit einem Plus von vier Prozent die Gewaltdelikte, mehr geworden ist auch die Gewalt gegen Polizeibeamte.
Zum neunten Mal in Folge hielt die Vorarlberger Polizei eine Aufklärungsquote von über 60 Prozent, mit 64,2 Prozent schrammte man 2024 um einen Zehntelprozentpunkt am Rekord 2019 vorbei. So wurden 17.071 Tatverdächtige ausgeforscht, 5,1 Prozent mehr als 2023.
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Ausländeranteil legte zu
Deutlich legte dabei neuerlich der Ausländeranteil zu, er lag bei 48,6 Prozent (2023: 45,2) bzw. 8294 Verdächtigen. Davon waren sechs Prozent Asylwerbende, der große Rest entfiel auf Touristen und im Land arbeitende Personen. Die meisten fremden Tatverdächtigen stammten aus Deutschland, gefolgt von Rumänien und der Türkei. Erstmals seit elf Jahren ging in Vorarlberg die Jugendkriminalität zurück, 2.350 der Verdächtigen waren unter 18 Jahre alt, laut Bachmann ein Erfolg der Prävention in Zusammenarbeit mit Vernetzungspartnern.
Die “Big Five”
81 Prozent der Kriminalfälle entfielen laut Philipp Stadler, Leiter des LKA, im Jahr 2024 auf die “Big Five”: Elf Prozent der Anzeigen wurden wegen Internetdelikten erstattet, 20 Prozent entfielen auf Gewaltdelikte, fast ein Viertel auf Eigentumsdelikte, 16 Prozent auf Wirtschaftskriminalität und neun Prozent auf Drogendelikte. Als “neue Entwicklung” sah Stadler nach elf Jahren mit hohen Steigerungen eine Reduktion bei der Internetkriminalität um 9,1 Prozent (2.442 Anzeigen).
IT und Künstliche Intelligenz bleiben ein Schwerpunkt der Polizei, betonte Bachmann. Derzeit sei man auf der Suche nach Räumlichkeiten für ein Cybercrime-Trainingszentrum. Bis zur Einrichtung, die “so rasch als möglich” erfolgen soll, erwerben alle Bediensteten in den Bezirken in einem Schulungsprogramm Cybercrime-Grundkenntnisse. Bei der Eigentumskriminalität sanken die Anzeigen 2024 leicht um 1,5 Prozent, “unerfreulich” sei dabei aber ein Plus von 20 Prozent bei Einbrüchen in Wohnungen, so Stadler.
Mehr Gewalttaten
Wenig erfreulich war die Entwicklung auch bei Gewalttaten: Anzeigen nahmen um vier Prozent auf 4692 Delikte zu. In über 60 Prozent der Fälle kannten sich Täter und Opfer. Auch 2024 waren Messer mit 110 Fällen das häufigste Tatmittel (2023: 124). Während die Zahl der Vergewaltigungen auf 56 Fälle sank, gab es einen deutlichen Anstieg bei Raubdelikten. Als vollendeter Mord wurde im Vorjahr die Bluttat an Janine G. in Lustenau verzeichnet.