Wohin mit der gefärbten Eierschale?

VN / 18.04.2025 • 06:00 Uhr
Bunten Eiern an Ostern steht nichts im Weg.  APA/GINDL
Rund um die Osterfeiertage werden auch viele Lebensmittel verschwendet.  APA/GINDL

Vorarlberg steht an der Spitze bei der Trennung von Bioabfall, wie eine neue Studie zeigt. Rund um Ostern gibt es jedoch einige Punkte zu beachten.

Schwarzach Eine Eierschale benötigt circa zwei Jahre, um zu verrotten. Das darin enthaltene Kalk wird zu wertvollem Dünger. So mancher kann dem Zerfallsprozess im eigenen Garten zusehen. Denn die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger stehen an der Spitze beim Trennen ihres Bioabfalls. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB), durchgeführt von Marketagent.

Immerhin 88 Prozent trennen im Land ihren Bioabfall. Und 64 Prozent davon kompostieren im eigenen Haushalt. Das erklärt wohl auch den großen Unterschied zu Wien, wo nur 40 Prozent ihren Bioabfall trennen. „Eine eigene Biotonne in jedem Haushalt bzw. in jede Wohnanlage würde die Sammelmenge deutlich erhöhen. Wir müssen es der Bevölkerung so einfach wie möglich machen, ihren Bioabfall getrennt zu sammeln. Bei Papier und Glas funktioniert das bereits hervorragend”, sagt VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly.

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Millionen Eier im Müll

Mit Lebensmittelfarbe verschönerte Eier dürfen übrigens bedenkenlos kompostiert werden. Nur Dekorationen mit Glitzerfolie oder Plastik gehören samt Schale in den Restmüll. Zu Ostern entsteht jedoch noch ein weiteres, größeres Problem, das sich durch Mülltrennen nur bedingt ausgleichen lässt: Jedes Jahr rund um die Feiertage landen auch unverbrauchte Lebensmittel, unter anderem Millionen von Eiern, im Müll, sagt Jüly. Die Osterfeiertage fallen heuer fast auf den Tag der Erde am 22. April. Ein guter Anlass, sein Konsumverhalten zu reflektieren.

Doch nicht nur die Lebensmittelverschwendung führten dazu, dass biogene Abfälle, die kompostierbar wären, unverbraucht entsorgt werden. Auch mangelndes Wissen über die sachgerechte Entsorgung von Biomüll oder das Fehlen einer eigenen Biotonne seien Gründe dafür, dass jährlich rund 680.000 Tonnen biologisch abbaubare Abfälle im Restmüll landen und nur noch thermisch verwertet bzw. verbrannt werden können.

Österreichweit trennen immerhin Dreiviertel ihren Biomüll, wie Obst- und Gemüseabfälle, Holzabfälle oder Rasenschnitt. Aber da ist noch mehr drin, betont der VOEB und fordert ein bundesweites 4-Tonnen-Prinzip, bei dem jeder Haushalt bzw. jede Wohnanlage je eine Restmüll-, Papier-, Bio- sowie
Verpackungstonne hat. 84 Prozent der Befragten halten das für eine gute Idee.

Was in den Biomüll gehört und was nicht

Zu Bioabfällen zählen alle kompostierbaren Garten-, Grün- und Küchenabfälle, wie Gemüse- und Obstabfälle, pflanzliche Speisereste, Brotreste, Blumen- und Zimmerpflanzen sowie Rasen- und Strauchschnitt. Fleisch, Knochen, sonstige Speisereste und verdorbene Nahrungsmittel können bei der Sammlung und Verwertung Probleme verursachen.