Den Kamikaze-Fahrern von Alberschwende drohen exorbitant hohe Strafen

Polizeiliche Ermittlungen nach verheerendem Unfall gehen nicht nur in eine Richtung.
Alberschwende Am Ostermontag wurden bei Unfällen von zwei Pkw in Alberschwende vier Insassen teilweise schwerst verletzt und in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Die Polizei geht von einem illegalen Straßenrennen als Auslöser der Havarie aus (die VN berichteten).
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Zeugenaufruf
Die Unfallbeteiligten konnten dem Vernehmen nach aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands bisher nicht befragt werden. Um dem genauen Unfallhergang auf die Spur zu kommen, ersucht die Polizei deshalb auch um Hinweise von Zeugen, die Angaben zum Fahrverhalten der beteiligten Fahrzeuge machen können.

Bei den betroffenen Fahrzeugen handelt es sich um einen grauen Audi A4 mit Bregenzer Kennzeichen und einen roten BMW mit deutschem Kennzeichen. Beide Pkw waren kurz vor Mitternacht auf der L200 aus Richtung Egg kommend in Richtung Alberschwende unterwegs gewesen. Dabei sollen sie durch eine besonders waghalsige und rücksichtslose Fahrweise aufgefallen sein. Personen, die Beobachtungen zum Vorfall gemacht haben oder sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Egg zu melden.

“Verspoilerter Audi”
Eine Schlüsselposition in den Ermittlungen nimmt aber auch der Verkehrssachverständige Christian Wolf ein, der sich bereits unmittelbar nach dem Unfall vor Ort ein Bild machen konnte. Seine Aufgabe ist es, ein verkehrstechnisches Gutachten zu erstellen. „Das wird noch längere Zeit in Anspruch nehmen“, erklärte Wolf den VN auf Anfrage. „Was ich aber jetzt schon sagen kann, ist, dass die beiden Fahrzeuge auf ihre Verkehrs- und Betriebssicherheit und etwaige Mängel überprüft werden”, fährt er fort. Denn Wolf geht davon aus, dass an den Pkw technische Veränderungen durchgeführt wurden. „Das sieht man schon daran, wie verspoilert der Audi ist.“
Strenges Kraftfahrgesetz
Nun muss ermittelt werden, ob die technischen Veränderungen als typisiert in der Zulassung eingetragen und somit erlaubt waren. „Wenn nicht, drohen den Besitzern Strafen nach dem Kraftfahrgesetz. Und diese Strafen sind exorbitant hoch“, sagt der Verkehrssachverständige. Ein Blick in das erst 2022 novellierte österreichische Kraftfahrgesetz zeigt, dass die Strafen vor drei Jahren verdoppelt wurden. So können illegale Manipulationen an Fahrzeugen mit bis zu 10.000 Euro Geldstrafe zu Buche schlagen.
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Auch die überhöhte Geschwindigkeit ist selbstverständlich von strafrechtlicher Relevanz. „Und dass die schneller als die dort erlaubten 40 km/h unterwegs waren, zeigt sich schon am Schadensausmaß an den Pkw“, so Wolf weiter. Außerdem wird erhoben, ob die Unfalllenker durch etwaige Substanzen beeinträchtigt waren. Das würde nicht nur verwaltungsstrafrechtliche, sondern auch gerichtlich strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Im Raum steht auch, ob es zu einer Anzeige wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit kommt. Und auch das ist nicht nur einem simplen Organmandat abgetan, sondern wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten geahndet.