Hochwasserschutzprojekt Ruggbach abgeschlossen

Nachhaltiger Hochwasserschutz soll Sicherheit und ökologische Qualität verbessern.
Lochau Mit der naturnahen Bepflanzung der neuen Böschungsrampen und der Instandsetzung der neuen Fuß- und Radwege entlang des Bachbettes sowie dem Rückbau des großen Baustellungseinrichtungsplatzes wurde jetzt im Leiblachtal das gemeindeübergreifende Hochwasserschutzprojekt Ruggbach abgeschlossen.

Ziele und Maßnahmen
Ziel dieser auf zwei Jahre ausgelegen Baumaßnahmen war es, den Grenzfluss zwischen Hörbranz und Lochau in fünf Bauabschnitten hochwassersicherer zu machen. Es galt, das Gewässer, das vor Jahrzehnten großteils mit Steindämmen und Steinsohlen hart verbaut wurde, von der Mündung des Ruggbaches in den Bodensee bis hinauf zur L1, Bereich Hofriedenstraße/Lochau bzw. Allgäustraße/Hörbranz, wieder weicher zu gestalten sowie gleichzeitig ökologisch aufzuwerten und zu renaturieren.

Gefahrenzonenplan bei hundertjährigem Hochwasser
Bereits beim Gefahrenzonenplan aus dem Jahr 2015 wurde ein mögliches Überflutungsbild durch ein Hochwasser, das statistisch alle 100 Jahre auftritt, am Ruggbach optisch dargestellt. Dabei würden in Lochau und Hörbranz viele Gebäude entlang des Ruggbaches unter Wasser stehen.

In Erwartung der Durchflusswassermenge eines hundertjährigen Hochwasserereignisses bzw. um bei einem Hochwasserereignis die Wassermengen im Ruggbach schadlos abzuführen, wurden im sogenannten Linearausbau die verschiedensten Maßnahmen gesetzt.

Maßnahmen im Detail
Sie reichen vom Umbau von bestehenden Rampen über großzügige Aufweitungen des Gerinnes mit einer Kronenbreite von zwölf bis zwanzig Metern, der Verbesserung der Sohlstruktur mit Aufweitung des Bachbettes mit einer Breite bis zu acht Metern mittels Wasserbausteinen bis hin zu Uferstabilisierungen mit Buhnen und Ufersicherungsmaßnahmen mittels Prallufersicherungen bzw. stabilem Betonmauerwerk nach teils umfangreichen links- und rechtsufrig erfolgten Aberntungen.

Spezieller Hochwasserschutzbau
Besondere Maßnahmen waren die Erneuerung der Straßenbrücke L190, die Erneuerung der alten Fuß- und Radwegbrücken Eschach und Weidenweg, der Bau eines Sedimentabsetzbeckens als Geschiebeauffangbecken beim alten Wasserfall im Bereich Flurstraße, der Einbau einer versteckten Ufersicherung im angrenzenden Wiesenbereich mittels unterflurig eingebauten Steindepots sowie der Umbau des Sohlabsturzes bei der Brücke L18 Hörbranzer Straße in eine fischpassierbare Rampe. Zudem wurden ein „Umschlagplatz“ zur Zwischenlagerung von Baumaterialien und ein neuer Fußgängerweg angelegt bzw. die überregionale Leiblachtaler Fahrradstraße ausgebaut.

Baukosten über sechs Millionen Euro
Die Projektkosten belaufen sich auf 6,1 Millionen Euro und werden vom Bund zu 41,4 Prozent, vom Land zu 40 Prozent sowie den Gemeinden Lochau und Hörbranz zu je 9,30 Prozent getragen, so Bauleiter Markus Schneider (Geo-Alpinbau/Niederlassung Egg). Die erfolgreiche Zusammenarbeit aller zeigt, dass durch gemeinsames Engagement in einen nachhaltigen Hochwasserschutzes langfristige Vorteile für die gesamte Region erzielt werden können. BMS

