Flugshows und Helikopter hautnah: Wucher Helicopter feiert 50-jähriges Jubiläum

Ludesch, Thüringerberg Vor 50 Jahren legte sich Baumeister Hans Wucher einen Helikopter für den Eigenbedarf zu – eine Lama – und zeigte damit Pioniergeist. Heute beschäftigt das Unternehmen Wucher Helicopter mit Sitz in Thüringerberg 65 Mitarbeiter und betreibt 15 Hubschrauber. Am Samstag, 3. Mai, feiert Wucher Helicopter sein 50-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür für die ganze Familie.

Wie alles begann

Hans Wucher erkannte früh das Potenzial der Helikopter, die Materialtransporte im Hochgebirge erleichterten. Bei der Lawinenkatastrophe von Blons merkte er, wie nützlich Helikopter im unwegsamen Gelände sind. Für sein auf alpine Baustellen spezialisiertes Bauunternehmen erwies sich der Einsatz eines eigenen Hubschraubers als ideale Lösung. Deshalb investierte Wucher fünf Millionen Schilling in seinen ersten Helikopter – eine Lama. Geflogen hat er sie aber nicht selbst, sondern Hans Bösch, dem ersten Hubschrauberpiloten Vorarlbergs. Schnell wurden Kollegen und Freunde auf die Maschine aufmerksam und wollten sie für eigene Zwecke mieten – der Startschuss für ein Flugunternehmen, das heute zehn Piloten beschäftigt.

Vielseitig einsetzbar

Geschäftsführer Thomas Türtscher beschreibt die Flotte als vielseitig einsetzbar: Neun Helikopter vom Typ AS 350 B3 sind einmotorig und können bis zu 1000 Kilogramm Material transportieren. Neben dem Piloten finden fünf weitere Personen Platz. Damit eignen sich die Maschinen sowohl für Lasten-, als auch für Passagierflüge. Etwa 60 Prozent der Einsätze entfallen auf Transportflüge – vor allem Außenlasttransporte in schwer zugänglichem Gelände, etwa zur Versorgung von Berghütten oder beim Bau von Seilbahnen. Die übrigen 40 Prozent dienen der Personenbeförderung – vom touristischen Rundflug bis hin zu Rettungseinsätzen.

Fünf zweimotorige Hubschrauber vom Typ EC135 werden nicht nur für die Flugrettung, sondern auch bei Spezialeinsätzen für Energieversorger und Netzbetreiber eingesetzt. Die drei Rettungshubschrauber Gallus 1, 2 und 3 sind in Ludesch, Zürs und St. Anton am Arlberg stationiert und werden von der Bergrettung Vorarlberg gechartert. Außerdem steht ein Lastenhubschrauber vom Typ Bell 205 A1 zur Verfügung, der bis zu 1850 Kilogramm transportieren kann. Im Hangar lagern somit Maschinen im Wert von mehreren Millionen Euro – je nach Modell kostet ein Hubschrauber zwischen drei und sechs Millionen Euro.

Mittlerweile wartet Wucher Helicopter in der eigenen Werkstatt auch fremde Maschinen – sowohl für Privatkunden als auch für Behörden wie die Polizei. Die firmeneigenen Helikopter werden jährlich nach 600 Flugstunden komplett zerlegt und überprüft.

Leistungsshows zum Jubiläum

Am Tag der offenen Tür haben Besucher die Gelegenheit, die Werkstatt zu besichtigen und bei den Leistungsshows um 11, 13 und 15 Uhr spektakuläre Einsätze mitzuerleben. Gezeigt werden unter anderem eine Taubergung und der Einsatz eines Feuerlöschkübels. Auch eine Säge, die Trassen freischneidet, und die Montage von Signalkugeln an Stromleitungen werden vorgeführt. Neben den großen Maschinen steigen auch Modellhubschrauber in die Luft. „Modellbauer kommen voll auf ihre Kosten“, verspricht Türtscher. Für Kinder gibt es einen Kletterturm und die Möglichkeit, Hubschrauber hautnah zu erleben.

Zu sehen sind nicht nur die moderne Flotte, sondern auch die historische Lama, mit der alles begann. Pilot, Arzt und Flugretter stehen für Fragen zur Verfügung. Im „Kino“ feiert der elfminütige Leistungsfilm von Wucher Helicopter Premiere. Die Anreise mit Bus und Bahn ist an diesem Tag ab St. Gallen, Lindau und St. Anton am Arlberg kostenlos, sofern der auf der Webseite verfügbare Coupon vorgezeigt wird. Der Eintritt zum Tag der offenen Tür ist frei.