Verfahren gegen Schweizer Bombendroher

Schweiz ermittelt gegen Eidgenossen, der auch in Vorarlberg Drohmails verschickt haben soll.
Bregenz, St. Gallen Nach einer Serie von Bombendrohungen gegen Einrichtungen in Österreich vergangenes Jahr hat die Staatsanwaltschaft St. Gallen nun das Verfahren gegen einen Schweizer übernommen. Dem Eidgenossen werden vier Drohmails konkret zugeordnet. In Vorarlberg waren die Bahnhöfe von Bregenz und Feldkirch betroffen.
EU-Haftbefehl
Der Schweizer soll außerdem gegen ein Einkaufszentrum in Salzburg, den Bahnhof Wels, eine Schule in Linz sowie eine in Graz Drohmails verfasst haben, so die Staatsanwaltschaft. Per E-Mail waren die Drohungen bei den jeweiligen Landespolizeidirektionen eingegangen. Gegen den zum Tatzeitpunkt 20-Jährigen wurde ein EU-Haftbefehl auf Basis eines Rechtshilfeersuchens erlassen. Auch eine Razzia wurde von der Schweizer Exekutive bei ihm durchgeführt. Da er als Schweizer Staatsbürger nicht zur Strafverfolgung nach Österreich ausgeliefert werden könne – außer er stimme zu, was in dem Fall nicht geschehen sei –, hat die Schweiz den Fall übernommen.
Die österreichischen Behörden ermitteln seit 30. September aber wegen insgesamt 27 anonymen Bombendrohungen. Insbesondere Bahnhöfe waren stark betroffen, jedoch auch Schulen sowie Einkaufszentren. Die darauffolgenden Polizeieinsätze hatten mitunter zu Räumungen geführt. Wer, abgesehen von den besagten vier, für die weiteren Bombendrohungen verantwortlich sein könne, wird noch ermittelt.