Vorarlberg blickt nach Rom: Erwartungen an den neuen Papst

VN / 06.05.2025 • 15:59 Uhr
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Am Mittwoch beginnt die Papstwahl. vn/apa/junge kriche

Mit Spannung blickt Vorarlberg auf das Konklave in Rom – vom langjährigen Pfarrer bis zur Jugendorganisation hoffen viele auf einen Papst, der den Kurs von Franziskus fortsetzt.

Vatikanstadt, Schwarzach Am Mittwoch treten die wahlberechtigten Kardinäle in das Konklave ein – die Papstwahl der römisch-katholischen Kirche. Für die Dauer der Wahl lassen sie sich in der Sixtinischen Kapelle einschließen. Täglich sind bis zu vier Wahlgänge möglich.

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Ob eine Wahl erfolgreich war, lässt sich allein durch den Rauch erkennen, der nach der Verbrennung der Stimmzettel aufsteigt: Schwarzer Rauch bedeutet, dass kein Papst gewählt wurde. Weißer Rauch zeigt eine erfolgreiche Wahl an. Dieser Prozess kann sich über mehrere Tage erstrecken. „Die Situation ist in meinen Augen ein bisschen verfahren, weil sich Franziskus durch seine Haltung und Menschennähe nicht überall unter den Kardinälen Freunde gemacht hat“, sagt Roland Trentinaglia, Pfarrer von Hörbranz und Hohenweiler, der demnächst in Pension geht.

Vorarlberg blickt nach Rom: Erwartungen an den neuen Papst
Roland Trentinaglia ist seit 50 Jahren im Dienst als Pfarrer. vn/paulitsch

Der 78-Jährige vermutet, dass bei der Papstwahl Macht eine wesentliche Rolle spielen wird. „Wir wissen aus der Vergangenheit, dass es in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und auch in der Kirche immer wieder Wellenbewegungen gegeben hat – mal nach rechts, dann wieder nach links“, sagt er. „Ich glaube, entscheidend wird sein, wie die Kardinäle die Menschen und die Weltsituation einschätzen und ob es möglich ist, den Kurs von Franziskus fortzusetzen. Das wissen wir aber nicht, weil es auch unter den Kardinälen sehr unterschiedliche Kräfte gibt.“ Trentinaglia hält es außerdem für durchaus denkbar, dass ein Papst aus der sogenannten Dritten Welt – etwa aus Asien oder Afrika – gewählt werden könnte. „Was die Kirche nicht gebrauchen kann, ist eine weitere Prolongierung des Streits. Die Botschaft Jesu verlangt eine klare Entscheidung“, ist sich Trentinaglia sicher. Er selbst würde sich einen Papst mit einer ähnlichen Haltung wie Franziskus wünschen.

Blick auf die Jugend

Mit großer Aufmerksamkeit blickt auch die Junge Kirche sowie die Katholische Jugend und Jungschar Vorarlberg auf das anstehende Konklave. „Wir wünschen uns einen Papst, der Brücken baut – zwischen Generationen, Kulturen und Konfessionen. Einen Papst, der die Stimme der Jugend hört, sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einsetzt und mutig neue Wege geht“, sagt Corinna Peter von der Jungen Kirche.

Vorarlberg blickt nach Rom: Erwartungen an den neuen Papst
Corinna Peter ist von der Jungen Kirche Vorarlberg. vn/pem

Dass Franziskus auch bei jungen Menschen großen Rückhalt hatte, bestätigt Nils Kovac, Zivildiener bei der Jungen Kirche: „Es wäre wünschenswert, wenn der neue Papst den Weg von Franziskus weiterführt und besonders den Armen, Ausgeschlossenen und Verlassenen Barmherzigkeit und Inklusion entgegenbringt.“

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Nils Kovac ist Zivildiener bei der Jungen Kirche Vorarlberg. peter

Auch Johannes Drexel, Vorsitzender der Katholischen Jugend und Jungschar Vorarlberg, hat klare Erwartungen an den künftigen Pontifex – insbesondere im Hinblick auf die Jugend: „Ich wünsche mir, dass der neue Papst offen auf die junge Generation zugeht und Themen wie Geschlechtergerechtigkeit und soziale Verantwortung stärker in den Mittelpunkt rückt“, sagt Drexel. „Eine moderne Kirche sollte offen für Dialog und neue Perspektiven sein.“

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Johannes drexel hofft, dass der neue Papst auch auf die jüngere Generation hört. peter

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