G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise

VN / 16.05.2025 • 16:04 Uhr
Jakob Winder eilte zum Heuen, Andreas Schwarz und Manuel Metzler wären lieber zum Melken gegangen, wetzten aber dann doch noch einmal ihre Sensen, um gemeinsam mit Kai Brunner die beiden Staffelbewerbe zu gewinnen.
Jakob Winder eilte zum Heuen, Andreas Schwarz und Manuel Metzler wären lieber zum Melken gegangen, wetzten aber dann doch noch einmal ihre Sensen, um gemeinsam mit Kai Brunner die beiden Staffelbewerbe zu gewinnen.peter strauss

Landjugend feierte ersten Saisonhöhepunkt beim internationalen Handmähen in Hittisau

Hittisau Wohl weil’s 2024 so toll war, ging die Landjugend mit dem internationalen Handmäh-Wettbewerb so wie im Vorjahr wieder nach Hittisau, statt wie in früheren Jahren abwechselnd auch in andere Gemeinden zu gehen. Die Wettkampf- und Feierstätten waren denn auch zu verlockend: Ein großes Feld mit üppig sprießendem Gras – für mache Konkurrentinnen und Konkurrenten fast ein wenig zu dicht – und gleich daneben eine Werkhalle, die vom Eigentümer Christoph Bechter und der Landjugend auf Disko-Tempel gestylt worden war. Das Führungsteam – Petra Metzler, Daniel Pfanner (Bezirksleitung Bregenzerwald), Bernhard Nußbaumer (Obmann Vorderwald) und Johanna Eugster (Leiterin Vorderwald) – durften sich zu einer gelungenen Veranstaltung gratulieren lassen.

Mähen
Ein Siegerbild ohne Sieger: Das Landjugend-Führungsteam –mit Petra Metzler, Daniel Pfanner, Bernhard Nußbaumer und Johanna Eugster mussten Jakob Winder entschuldigen.
G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Das Siegerbild der großen Staffel (dreimal 15 Meter) war eine identische Kopie der kleinen Staffel (dreimal fünf Meter): Tages-Einzelsieger Kai Brunner holte mit Andreas Schwarz und Manuel Metzler seine Erfolge zwei und drei.
Das Siegerbild der großen Staffel (dreimal 15 Meter) war eine identische Kopie der kleinen Staffel (dreimal fünf Meter): Tages-Einzelsieger Kai Brunner holte mit Andreas Schwarz und Manuel Metzler seine Erfolge zwei und drei.

Eine erste Standortbestimmung

Mit diesem traditionellen Wettkampf, der zudem von Kaiserwetter begünstigt war, startete die Vorarlberger Landjugend – mit rund 2000 Mitgliedern eine der stärksten Jugendorganisationen des Landes – nach dem im Vorjahr gefeierten 50-Jahr-Jubiläum vielversprechend in ihr nächstes „halbe Jahrhundert“.

G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Ostschweizer Meisterschaft bei den Damen: Anita Nef gewann vor Karin und Marina Frischknecht.
Ostschweizer Meisterschaft bei den Damen: Anita Nef gewann vor Karin und Marina Frischknecht.

Nicht nur für die heimische Mäherelite, auch für die Gäste aus der Schweiz und aus Süddeutschland war der Wettkampf eine erste Standortbestimmung vor den nationalen und internationalen Meisterschaften, speziell dem Saisonhöhepunkt, der am 9./10. August in Ainring im bayerischen Berchtesgadenerland stattfindenden Europameisterschaft, bei der Sportlerinnen und Sportler aus Bayern, Österreich, Slowenien, Südtirol und der Schweiz gegeneinander antreten werden.

G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Treuer Ehrengast beim Wälder Handmähen: Erich Schwärzler, von 1981 bis 1993 selbst Geschäftsführer der Landjugend beim Fachsimpeln mit dem Dominator des Bewerbs, Kai Brunner und dessen Vater und Betreuer Edi.
Treuer Ehrengast beim Wälder Handmähen: Erich Schwärzler, von 1981 bis 1993 selbst Geschäftsführer der Landjugend beim Fachsimpeln mit dem Dominator des Bewerbs, Kai Brunner und dessen Vater und Betreuer Edi.

Große Unterschiede

Auffallend die großen Punkteabstände in praktisch allen Bewerben. Kai Brunner, ein alter Bekannter bei der Wälder Veranstaltung und u. a. auch 2023 Tagessieger und heuer mit drei ersten Plätzen der große „Abräumer“ führte dies beim Fachsimpeln mit dem langjährigen Landjugend-Geschäftsführer Alt-Landesrat Erich Schwärzler auf die anspruchsvollen Bedingungen zurück: „Der Wettkampf war sehr fair, es gab gleiche Voraussetzungen für alle, aber ich habe schon beim Einmähen gemerkt, dass es bei dem hohen und dichten Gras zäh werden würde und man sich die Kräfte gut einteilen muss.“ So war es denn auch im Wettkampf, vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ging im wahrsten Sinne des Wortes im Finish die Luft aus und sie mühten sich mehr schlecht als recht ins Ziel, wobei sie auch nicht mehr sauber mähten und dementsprechend auch noch Strafpunkte kassierten.

G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Weil’s im Vorjahr so schön war, feierte die Landjugend auch heuer wieder in der Hittisauer Bechter-Halle.
G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Weil’s im Vorjahr so schön war, feierte die Landjugend auch heuer wieder in der Hittisauer Bechter-Halle.

Und ab zum Heuen . . .

Einer, der sich die Kräfte gut eingeteilt hatte, war Jakob Winder, der in der Standardklasse der Konkurrenz regelrecht um die Ohren mähte und seinen Vorjahrestitel mit großem Vorsprung verteidigte. Das war’s dann auch schon, auf weitere Starts verzichtete der Lokalmatador, weil er heim zum Heuen musste. Musste wohl recht viel Heu gewesen sein, denn Winder verpasste auch die Siegerehrung.

G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Nach dem Mähwettbewerb wurde in der adaptierten Werkhalle von Christoph Bechter ausgiebig gefeiert.
G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Nach dem Mähwettbewerb wurde in der adaptierten Werkhalle von Christoph Bechter ausgiebig gefeiert.

Die Klassensieger

Emil Metzler vor Manuel Vögel (Kinder), Romy Zuberbühler vor Sonja Hefti (Damen Jugend), Elias Bereuter vor Jürg Hefti (Herren Jugend), Jakob Bals vor Bernhard Nußbaumer (Herren Amateure), Marina vor Karin Zuberbühler (Damen Standard), Jakob Winder vor Kai Brunner (Herren Standard), Manuel Metzler vor Johannes Perner (Herren Ü 35), Köbi Frick vor Reiner Hinderer (Senioren)Anita Nef vor Karin Zuberbühler (Damen Spezial), Kai Brunner vor Köbi Frick (Herren Spezial). In der großen und kleinen Staffel gab es das gleiche Resultat: Andi Schwarz/Manuel Metzler/Kai Brunner vor Hanspeter Butzer/Maik Eßlinger/Michael Eßlinger und Anita Nef/Marianne Frischknecht/Köbi Frick. STP

G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Wo sonst Maschinen stehen und Material gestapelt ist, wurde ein Theke installiert.
Wo sonst Maschinen stehen und Material gestapelt ist, wurde ein Theke installiert.
G’mahte Wies’n und eine Mai(h)-Fise: Als „Mai(h)fise“ wird der traditionelle Abschluss des Wettbewerbs tituliert. Ein raffiniertes Licht-Equipement zauberte Tausende Sterne auf Decke und Wände.
Als „Mai(h)fise“ wird der traditionelle Abschluss des Wettbewerbs tituliert. Ein raffiniertes Licht-Equipement zauberte Tausende Sterne auf Decke und Wände.