Vorarlberger Elternvertreter erschüttert: “Wie konnte das nur passieren?”

VN / 10.06.2025 • 16:07 Uhr
Ist ebenfalls erleichtert: Elternsprecher Michael Tagger.  VN/Paulitsch
Michael Tagger, Sprecher des Elternverbands Vorarlberg, ist ob des Massakers in Graz schockiert. VN/Paulitsch

Michael Tagger will sich das Leid jener Eltern, die ihre Kinder verloren haben, gar nicht vorstellen.

Dornbirn “Wie konnte das nur passieren?” Immer wieder kommt diese Frage bei Michael Tagger hoch. Eine Frage, auf die nicht nur der Sprecher des Vorarlberger Elternverbandes keine Antwort hat. Diese eine Frage zieht bei Tagger weitere nach sich. “Warum hat man nicht erkannt, dass sich da jemand radikalisiert? Was hat diesen Menschen nur veranlasst, so etwas zu tun? Wie war es möglich, dass er Waffen in die Schule bringen konnte?”

Appell an Zusammenhalt

Für den Elternvertreter, der diese Funktion schon viele Jahre ausübt, ist in Anbetracht der Umstände jetzt vor allem eines wichtig: “Wir müssen als Schulgemeinschaft jetzt zusammenstehen, uns gegenseitig helfen, wenn wer Hilfe braucht.” Tagger will sich das Leid jener Eltern, die durch diesen Amoklauf ihre Kinder verloren haben, gar nicht wirklich vorstellen. “Man denkt an diese Menschen, man fühlt mit ihnen. Und kann sich wohl doch nicht ausmalen, welches Leid da entstanden ist.”

Alle sind gefordert

Tagger sieht alle gefordert, die mit Schule zu tun haben. Man müsse die Sinne schärfen für alle Anzeichen, die Menschen im Umfeld von Schule radikalisieren, für Menschen, die Gewaltfantasien entwickeln. “Wir brauchen eine Bewusstseinsmachung für diese Gefahren. Wir brauchen eine Checkliste dafür, was wann zu passieren hat. Und vor allem müssen wir wissen, an wen wir uns bei Gefahr wenden können.”

Der Amoklauf werde natürlich im Elternverband thematisiert. Noch dominieren die Emotionen angesichts der unfassbaren Tragödie von Graz.