Wiener Konzerthaus begeisterte in Langen mit seinem Projekt „Zam“

Das „Wälderbähnle“ besingt man auch in Cuba.
Langen Fulminanter Abschluss eines dreitägigen Projekts des Wiener Konzerthauses, das unter dem Motto „Zam“ den Beweis erbringen will, dass klassische und volkstümliche Musik kein Widerspruch sind. Vielmehr habe Musik in all ihren Ausdrucksformen verbindende Funktion. Konzerthaus-Intendant Matthias Naske bringt es auf den Punkt: „Seit jeher bringt Musik Menschen zusammen. Dies gilt für das gemeinsame Musizieren wie auch das gemeinschaftlich getragene Wahrnehmen von Musik in Konzerten oder bei anderen Gelegenheiten. Die auf Musik gerichtete Aufmerksamkeit verbindet Menschen und erreicht in diesen Momenten weit mehr, als es den Anschein hat.“

Zam musizieren und reden
Musik bringt zusammen – auf gut Wienerisch Zam. Unter diesem Motto wurde in Langen drei Tage lang gemeinsam musiziert und diskutiert. Getragen wurde das Programm von Mitgliedern des Ensembles Federspiel und Evelyn Fink-Mennel als Chorleiterin, die auch ihrer großen Leidenschaft, dem Jodeln entsprechend Raum gab.
Eine musikalisch umrahmte Diskussionsrunde im Gasthaus Adler leitete das Programm ein. Dabei wurde über die Bedeutung von Musik und Kunst in unserer Gesellschaft diskutiert.

Am zweiten Tag stand ein Schulbesuch von Federspiel-Musikern in der Mittelschule Doren auf dem Programm. Eine Reihe von Workshops eröffnete ganz neue Zugänge zur Musik.
Ein ganz starker Abschluss
Abgeschlossen wurde das Outreach-Projekt mit einem Gemeinschaftskonzert, in das auch der Musikverein Langen unter seinem Dirigenten Christoph Bechter einbezogen war.

Mit Standing Ovations verlangte das begeisterte Publikum im vollbesetzten Treff-Punkt eine Zugabe, für die sich Chorleiterin Evelyn Fink-Mennel etwas Besonderes ausgedacht hatte: „Ich habe ein Lied mit einem Bezug auf Langen gesucht“, meinte sie verschmitzt und stimmte eine Melodie an, die dem begeisterten Publikum im vollbesetzten Treffpunkt echt spanisch vorkam.
Bei der zweiten Strophe fiel der Groschen dann aber, als der Chor davon sang, dass das Bähnle „zwüsche Lange – Dore Käs verlore“ hat. Zur dritten Strophe kramte Federspiel dann ihren eigenen Text aus dem Textbüchlein und forderte dazu auf: „Trink ma no a Flascherl . . .“ Ein gewisser Josef Modl soll mit seinem Lied zur Musik von Wilhelm Hinsch anno 1907 bei seinem Auftritt im berühmten Ronacher für Furore gesorgt haben.

„In der Stella Musikhochschule – damals Konsi – hatte ich vor vielen Jahren eine Studentin aus Cuba. Als wir dann eines Tages das berühmte Wälderbähnlelied zum Thema machten, wechselte sie sehr schnell von Wälderisch auf Spanisch und behauptete im Brustton der Überzeugung, es sei ein kubanisches Volkslied“, erklärte Evelyn Fink-Mennel, wie sie zu ihrer „spanischen Strophe“ gekommen ist.

An diese Begebenheit, die eindrucksvoll bestätigt, dass Musik keine Grenzen kennt, habe sie sich wieder erinnert und stellte zufrieden fest, dass ihr die Überraschung gelungen ist.
Ins Wiener Konzerthaus
Eine Überraschung wartet im kommenden Jahr auch auf Langener Zam-Teilnehmer: Sie werden am 29. Mai 2026 zur großen Zam-Gala ins Wiener Konzerthaus eingeladen. STP