Kunstprojekt: Tiere sollen in Lorüns Radfahrer bremsen

VN / 13.06.2025 • 16:33 Uhr
Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf
Die Kinder der Volksschule Lorüns gestalteten ihre eigenen Tier-Schilder. Bilder: VN/JUN

Ein künstlerisches Schulprojekt macht auf ein Verkehrsproblem in Lorüns aufmerksam – was vor allem die Radfahrer betrifft.

Lorüns Bis zu 1500 Radfahrer fahren täglich durch Lorüns – schließlich führt die offizielle Radroute durch die Gemeinde. Besonders Rennradfahrer rasen mit hoher Geschwindigkeit durch den Ort. Dabei befinden sie sich auf keinem Radweg, sondern fahren auf einer Gemeindestraße, die auch von Volksschülern genutzt wird. Auf dem Heimweg nehmen die Kinder nicht immer den direkten Weg, sondern nutzen die Straße mitunter als Spielplatz. Das führt immer wieder zu gefährlichen Situationen – nicht mit Autos, sondern mit den Radfahrern. Denn diese sind nicht nur schnell, man hört sie auch kaum.

Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf
Schulleiterin Sabrina Bacher wollte, dass die Kinder die Tafeln selbst anschrauben. Das haben die Kinder auch gemacht.

Um die Radfahrer darauf aufmerksam zu machen, dass auch Kinder die Straße benutzen, hat sich Schulleiterin Sabrina Bacher etwas Besonderes einfallen lassen. Gemeinsam mit der Künstlerin May-Britt Nyberg Chromy gestalteten die Volksschüler Schilder. Auf der einen Seite stehen Aufschriften wie „Pass auf“, „Achtung“, „Vorsicht“ oder „Langsam“, auf der Rückseite jeweils ein „Danke“. Die Tafeln sind bunt, die Schrift gut lesbar und jede Tafel zeigt ein anderes Tier.

Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf
Florian Langer unterstützte die Kinder beim Anschrauben der Tafeln.
Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf
Die Kinder halfen sich gegenseitig beim Tragen der Schilder.

15 solcher Schilder haben die Schüler aufgestellt. Sie durften die Tafeln sogar selbst mit dem Akkuschrauber montieren. Der künstlerische Prozess zog sich über ein ganzes Jahr. Im Herbst waren die Schilder fertig, doch man wartete den Winter ab. Da das Frühjahr verregnet war, wurden die Tafeln erst jetzt angebracht.

Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf
Drei Schrauben waren nötig, um das Schild zu montieren.
Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf
Auch ein Einhorn sagt “Danke”. Floralie befestigte es.

Die Kinder zeichneten die Tiere, die ihnen gefielen, zunächst vor. „Jedes Kind hat sich ein Tier ausgesucht“, erklärt Direktorin Bacher. Die Wahl fiel bewusst auf Tiere, denn „damit rechnet keiner“. Sie fallen mehr auf. Danach wurden Faultier, Schildkröte, Flamingo und Co. auf die passende Größe vergrößert. Die Holztafeln fertigte ein Tischler im Auftrag der Gemeinde an. Gemeinsam mit der Künstlerin bemalten die Kinder ihre Tierschilder eigenhändig mit kräftigen, bunten Farben. Für den Schriftzug waren die älteren Kinder verantwortlich.

Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf
Das Faultier markiert eine Weggabelung.
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Die Schildkröte hat ebenfalls einen Platz gefunden.

Die Tafeln wurden an gut sichtbaren, aber die Sicht nicht behindernden Stellen platziert. Einige befinden sich auf Grundstücken der Eltern – so steht das Lieblingstier des Kindes im eigenen Garten. Die Schilder dienen nun auch als Orientierungspunkte, etwa wenn man sich nach der Schule bei der Schnecke oder bei der Eule verabreden möchte. Beim Anbringen der Tafeln halfen neben Direktorin Bacher auch Lehrerin Claudia Amann, Bürgermeister Andreas Batlogg sowie Stephan und Dominik Batlogg und Florian Langer mit.

Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf
Und hier wacht der Tiger.
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Gerade die Radfahrer sind auf der Gemeindestraße ein Problem, da viele zu schnell fahren.
Volksschule Lorüns: Kinder stellen Tier-Schilder auf