Ideen für morgen von Schülern jeden Alters

Zehn Schulen feiern beim “Frei Day Fest” Bildung, die Zukunft gestaltet.
Dornbirn „Wie wollen wir in Zukunft leben – und was können wir schon heute dafür tun?“ Beim großen “Frei Day Fest” diese Woche zeigten rund 200 Kinder und Jugendliche, wie ernst sie diese Frage nehmen. Zehn Schulen aus ganz Vorarlberg – von der Volksschule bis zur Höheren Technischen Lehranstalt – präsentierten in der HTL Dornbirn ihre Projekte und Ideen für eine lebenswerte Zukunft.

Die HTL Dornbirn war nicht zufällig Gastgeber des Festes. Direktor Michael Grünwald betonte bei der Eröffnung: „Wir stehen für einen Unterricht, der so frei wie möglich ist.“ Damit war die Schule auch der passende Ort für ein Format wie den “Frei Day”, das selbstbestimmtes Lernen fördert.
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Wenn aus Fragen Projekte werden
Der “Frei Day” ist ein wöchentlicher Zukunftstag, an dem Schülerinnen und Schüler einen Halbtag lang an selbstgewählten Projekten zu Themen wie Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit oder gesellschaftlicher Wandel arbeiten. Das Konzept stammt von der deutschen Pädagogin Margret Rasfeld und wird in Österreich von der Initiative „Schule im Aufbruch“ getragen.

In Vorarlberg ist das Interesse groß – bereits 16 Schulen haben den “Frei Day” eingeführt – zehn davon waren nun beim ersten großen “Frei Day Fest” in Dornbirn dabei.

Schlüsselanhänger, Dampfmaschinen und Mülltrennung
Und das Programm bot eine große Vielfalt. Zum Auftakt stellten ein paar Teilnehmer auf der Open Stage ihre Projekte vor. Die VS Altach war mit der größten Gruppe vertreten und hatte gleich mehrere Projekte mit im Gepäck – unter anderem selbstgebastelte Schlüsselanhänger die auf dem Wochenmarkt verkauft und der Erlös gespendet wurde, oder eine Dampfmaschine. Die Volksschule Kirchdorf aus Lustenau präsentierte ihr Fußballprojekt „Schrei für statt dagegen“ mit – ein Appell für mehr Fairness und Toleranz unter den Lustenauer Fußball-Fans.

Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich Umwelt kam von der 4aWP der HTL Dornbirn. Die Schüler führten erstmals Mülltrennung in zehn Klassen ein – „bisher gab es pro Raum nur einen Mülleimer, das haben wir nun geändert und das Projekt kam gut an und stieß auf offene Ohren“, berichtete Joana Wiesenhofer. Ihre Klassenkollegin Miriam Bruggmüller ergänzte: „Geplant ist, dass in Zukunft an der ganzen Schule der Müll getrennt wird.“

Jugendbotschafterinnen im Einsatz
Einen weiteren Programmpunkt gestalteten die Jugendbotschafter der Caritas, die ihre Arbeit vorstellten. Im Anschluss an die Open Stage konnten sich alle Gäste bei einem Rundgang über die Projektstände informieren, im Maker Lab experimentieren oder bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen. Organisatorin Andrea Moosbrugger von Schule im Aufbruch zeigte sich begeistert: „Es ist schön zu sehen, mit wie viel Neugier und Engagement die Kinder und Jugendlichen bei der Sache sind. Sie zeigen uns, was Schule alles sein kann, wenn wir ihnen die Räume dafür geben.“

Getragen wird der “Frei Day” in Vorarlberg von engagierten Lehrerinnen und Lehrern sowie von Partnern wie dem Vorarlberger Familienverband, dem Landeselternverband, der Weitblick GmbH oder der Stiftung Wirtschaftsbildung. cth
