Bühne frei für die kleine Hexe

Theaterklasse der VS Rohrbach begeistert mit liebevoll inszeniertem Preußler-Stück.
Dornbirn Die Scheinwerfer brummen, das Lampenfieber steigt. Nicht nur vor Aufregung, auch angesichts der brütenden Sommerhitze, die im TiK an diesem Montagnachmittag herrscht. Der Saal im Theater im Kopfbau ist still – noch. Auf der Bühne wuselt es. Kleine Hexen, ein sprechender Rabe und ein mehr als bereiter Chor nehmen Aufstellung. Es läuft die Generalprobe zu „Die kleine Hexe“, dem diesjährigen Stück der Theaterklasse der Volksschule Rohrbach.

Mitten im kreativen Treiben steht Gabriele Höfner, Lehrerin der VS Rohrbach und Herz dieser Theaterklasse. Seit zwölf Jahren leitet die ausgebildete Theaterpädagogin die Gruppe mit unermüdlichem Einsatz und mit einer Begeisterung, die ansteckt. „Bei mir geht alles übers Theater“, sagt sie, und meint das auch so. In ihrem Unterricht wird so auch schon einmal Mathematik zur Bühnenszene und Sachunterricht zum Rollenspiel.

Einmal pro Woche steht für sie „Darstellendes Spiel“ fix im Stundenplan – doch auch außerhalb dieser Stunde fließt Theater durch den Schulalltag. Höhepunkt ist jedes Jahr das traditionelle Krippenspiel zur Weihnachtszeit, das die Kinder auch in der Pfarre und in anderen Klassen aufführen.

Herzensangelegenheit
In diesem Jahr stand ein Großprojekt an: „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler – ein langgehegter Wunsch von Gabriele Höfner. 18 Kinder auf der Bühne, 24 Chorkinder unter der Leitung von Marika Mäser für den musikalischen Rahmen. Regie führt Höfner selbst, unterstützt von Yvonne Baurenhas, ihrer Assistentin und „Theater-Fee“, „ohne die ich aufgeschmissen wäre“, lacht die erfahrene Theaterpädagogin. Gemeinsam mit den Kindern wurde der Text geschrieben, Bühnenbild und Kostüme wurden selbst entworfen, unterstützt von Eltern und viel Eigeninitiative.

Premiere feierte das Stück kürzlich bei den 37. Theatertagen im Kulturhaus Dornbirn, und das mit großem Erfolg. „Die Rückmeldungen waren überwältigend und deshalb war es trotz aller Herausforderungen in diesem Jahr besonders schön, so viel Lob zu bekommen“, erzählt Höfner. Dass die Kinder durch ihre Rollen Selbstvertrauen gewinnen und mit Stolz auf der Bühne stehen, ist für sie der größte Lohn.

Theaterprofis am Werk
Bei der Generalprobe im TiK zeigt sich, was dieses Projekt alles umfasst. Die kleinere Bühne fordert neue Lösungen, das Licht ist anders, die Wege kürzer. Die drei „Theater-Damen“ geben alles, um ihr Ensemble zu motivieren, schließlich gibt es diese Aufführung am Donnerstag noch einmal für alle Freunde und Familienmitglieder, die bei der Premiere nicht dabei sein konnten.

Ein besonderer Ansporn kam noch per Post: Der Enkelsohn von Otfried Preußler schickte der Theaterklasse persönliche Glückwünsche. Die geben an diesem Nachmittag auch noch einmal Schwung und mit viel Professionalität bringen die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Generalprobe über die Bühne. Da hätte auch die kleine Hexe ihre Freude daran gehabt – denn ein bisschen Hitze und Lampenfieber können echte Theaterherzen nicht erschüttern. cth




